Hallo Farcamper!
   
  Ich plane heuer 2-3 Monate im Winter mit dem Camper auf den Kanaren (vermutlich Tenerife und La Gomera) zu verbringen. Weiss jemand von Euch, ob es eine geeignete Schiffsverbindung von Marokko zu den Kanaren gibt, die ein Paar (uns) mit einem Transit und 2 Hunden hin und zurück bringt? 
  Früher gab es dort vorübergehend eine richtige Fähre, die ist aber abgesoffen und wurde meines Wissens nicht wieder hergestellt. Hat jemand von Euch diese Überfuhr mit Frachtern realisieren können?
   
  Ich freue mich über jede konstruktive Antwort und bedanke mich dafür im Voraus.
  Daniel
kurtjing
23.06.2012, 13:39
Hallo !
 
Denke ,hier gibt es Info genug !
 
http://www.rolf-rieber-unterwegs.com/#Mit dem Wohnmobil auf die kanarischen Inseln
 
CP auf Gran Canaria : Playa de Vargas 27,89083 / 15,39425
 
Schönen Urlaub, Erfahrungsbericht erbeten !
 
kurtjing
Dethleffs T5801
die Fährverbindung Kanarische Inseln - Marokko führt leider über Spanien.
noch ein bericht (netzfundstueck) von einem, der "damals" betroffen war:
Seelenverkäufer ASSALAMA – eine unglückseelige Geschichte!  Liest sich wie ein spannender Kriminalroman..........
Die  Faehre ASSALAMA der Naviera Armas (dem Hauptreeder der Kanaren) wurde  vor 42 Jahren in Finnland gebaut und kam 1975, vereits betagt, in unsere  suedlichen Gewaesser. 1999 wurde sie von Naviera Armas erworben und  2007 wurde sie umgetauft und nach Panama ausgeflaggt, umeine rechtsfreie  Zone fuer die neu eroeffnete Linie Fuerteventura (Kanaren) – Tarfaya  (Marokko) zu schaffen. Prompt ist die Faehre nach nur 3 Monaten  Betriebszeit untergegangen.
Unsere Recherchen haben ergeben, dass  diese Faehre bereits eine bewegte Geschichte voller Ungluecke hinter  sich haben, die eine frappierende Aehnlichkeit mit dem Unglueck in  Tarfaya aufweisen.
Bei der Kollision am 28.Nov.1968 war die  Faehre erst ein Jahr in Betrieb, es entstand eine schwere Havarie durch  den Zusammenstoss mit der Faehre Ilmatar beim Rangieren in der Nähe des  Hafens von Langner. Die Faehre musste grad wieder ueberholt werden.
Am  22. August 1972 erlitt sie einen weiteren schweren Unfall, in den  Gewässern von Langnäs kollidierte sie wiederum mit dem Schiff Tre Masar  (unter gleicher Flagge).
Am 22. März 1975 wurde die Bothnia-Fähre wurde von einem Preis von 22.385.000 Gulden von Transmediteranea gekauft:
Am  9. Juni 1975 sollte sie in See zu stechen, um nach Cadiz (S-Spanien)  ueberfuehrt zu werden, aber nur zwei Tage später, als sie in den  Ostsee-Kanal bei Kiel einlief, wurde sie wegen falschem Manoevrieren vom  seinerseits korrekt fahrenden isländischen Handelsschiff Hvalvik  seitlich gerammt und sah sich genoetigt, wieder Kiel geholt zu werden,  wo die schweren Schaeden in der Werft repariert werden mussten.
•In  der Zeit zwischen Dezember 1975 und Januar 1976 nahm die Fähre unter  dem Namen Ciutad de La Laguna an der der gloriosen Evakuation der  Spanier im Sahara-Krieg teil. Sie machte fünf Reisen nach Villa Cisneros  , um Personal und Ausrüstung zu evakuieren.Ebenfalls heroisch war ihr  Auftreten, als Sie ein Tag nach dem tragischen Zusammenstoss der beiden  “Jumbo”Flugzeuge der KLM und Pan Am auf dem Flughafen von Los Rodeos, am  28. März 1977, während elf Tage vier mal pro Tag auslief, um die  Kommunikation zwischen den zwei kanarische Hauptstädten zu pflegen.
•2002  Bureau Veritas verweigert die weitere Zertifizierung des baufaelligen  Kahns wegen ihres nicht mehr zu verantwortenden Zustandes. Seither ist  das Schiff nicht mehr von einer serioesen Zertifizierungsstelle  zertifiziert und faehrt unbehelligt von den kanarischen  Kontrollinstanzen in kanarischen Gewaessern tausende von Passagiere  (feucht-)froehlich uebers Meer…
•Juni 2004 uebernimmt Naviera Armas  die Linie Los Cristianos-El Hierro. Bereits die ersten Anfaenge waren  von Ungluecken gepraegt: Eine Serie von Havarien mit dem jetzt auf den  Namen Volcan de Tenagua umgetauften Faehre (vorher Ciutad de La Laguna,  danach Assalama..) belasteten das Image der Kompanie Naviera Armas. Als  Gipfel schliesslich der Ungluecksserien war auch noch dessen  Ersatzschiff Volcan de Tacande, das fuer die reparaturbeduerftige Volcan  de Tenagua/Assalama einspringen musste, auch noch ein desastroeses  Unglueck verwickelt:Am 30.Januar 2005, kurz nach dem Auslaufen aus dem  Hafen von Los Cristiano, erlitt die Volcan de Tacande einen schweren  Unfall, als sie auf Grund lief (ein Umstand, der genau gleich auch in  Tarfaya zum Untergang fuehrte..!!!) und der Maschinenraum ueberflutet  wurde, wobei sich Explosionen im Maschinenraum ereigneten.
Die Marina  Mercante (Oberaufsicht in Seeverkehr) musste eine Untersuchung  anordnen. (dort schon, aber in unserem Fall nicht, dagegen hat sich  Armas mit Billigflaggenstaat und Korruption etc abgesichert…!). Der  Untersuchungsbericht ist oeffentlich zugaenglich, wie es das Gesetz auch  verlangt.
Nach diesem schweren Unfall wurde die Volcan de Tacande  als Schrott verkauft und in Aliaga (Tuerkei) zerlegt (was auch ein  ganzes Thema ist, die miserablen sozialen und gesundheitlichen  Bedingungen dieser Arbeiter, plus die Umweltschaeden…)
•damals noch  als Volcan de Tenagua (also noch bevor sie umgetauft wurde auf Assalama)  kreuzte sie in den Gewaesssern von Tenerife als Kreuzfahrtschiff und  warb fuer Wahlstimmen fuer die ATI-CC (Coalicion Canaria) in den Wahlen  von 2003/2004, indem sie Kreti und Pleti einlud, es zu besteigen und mit  Stimmenfang und Gratisessen beworben zu werden. Es scheint, dass mit  dem Essen auch die Augen verklebt wurden…
•ADAC Faehrentest 2005:  schlechtestes Abschneiden unter den europ.Faehren (zus.mit einem  Griechen, der zwischenzeitlich -glaube ich- auch abgesoffen ist…
Note: Mangelhaft (5, Skala von 1 bis 6)
•19.12.2005  werden bei einer ueblichen technischen Untersuchung 14 Maengel  festgestellt, was aber ohne Folgen bleibt, es wird kein Arrest  verordnet. Interessanterweise sind die Maengel nie behoben worden.
•15.Juli 2006: erste Probefahrt nach Tarfaya / 29.Okt 2006 2.Probelauf.
•Juni  2007 wird die Faehre ausgeflaggt unter den Billigflaggenstaat Panama,  obwohl erst grad mit viel Ach und Krach ein neues Register nur fuer die  Kanaren eroeffnet wurde. Ein sehr ehrgeiziges Projekt, in dem alle  spanischen Schiffe registiert sind. Es wurde viel dafuer gekaempft, es  bietet viele Vorteile fuer die Kanaren. Aber ausgerechnet der  Hauptreeder Anntonio Armas flaggt 2 seiner Schiffe aus, die Assalama und  die Tahiche (Roro, nur Fracht), beide in schlechtestem Zustand. Es sind  die einzigen Boote von Armas, die unter fremdem Register fahren. Der  einzige Vorteil, den er davon hat, ist der rechtsfreie Raum, der sich  ihm dadurch eroeffnet, sowohl was die Untersuchung von Unfaellen  anbelangt, wie auch die Moeglichkeit, die schon bereits schmalen  sozialen Rechte der Billigarbeiter, die aus Entwicklungslaendern  rekrutiert werden, zusaetzlich zu unterlaufen. Die Ein Grossteil der  Unfaelle oder mangelhaften Schiffe faehren unter dem Billigflaggenstaat  Panama…
•Nach dem Untergang der Faehre Assalama laesst Antonio  Armas in der Presse verkuenden: ” Trotz Ausflaggung bleibt das Schiff  unter spanischer Rechtssprechung und strenger Beobachtung und Auflagen  der Marina Mercante.” (uebers. P.Toth).
•Gleichzeitig aber verneinen  die Marine Mercante , die Portuaria (Hafenpolizei, zustaendig fuer  Untesuchungen), und das Transport-Ministerium als Aufsichtsbehoerde ihre  Kompetenz (!), den Unfall zu untersuchen. Wenigstens die Vereinigung  der Offiziere der Marine Mercante (in Teilen…) bittet zumindest in einem  kraftlosen Schreiben an die Regierung, dass der Vorfall untersucht  werden muesste, was aber weder weiterverfolgt wird noch beantwortet  wird.
•Panama und Marokko schweigen sich aus zum Thema. Keine  Information sickert nach aussen, nicht ein Brief wurde beantwortet, auch  nicht auf Intervention des dt und frz. Konsuls in den jeweiligen  Laendern. Unzaehlige Anfragen aus unseren Reihen der Schiffbrüchigen  verloren sich im buerokratisichen Nirgendwo. Sie ignorieren die  (Grund-)Rechte der Passagiere.
•Dagegen gibt es ein Decreto Real, ein  koenigliches Dekret, das Spanien und die Kanren zu einer oeffentlich  zugaenglichen Untersuchung verpflichten wuerde, ebenfalls die  internationale Seerechtsgesetzgebung sieht eine Untersuchung durch die  spanischen Behoerden vor. (Paris MOU, IMO, europ. Konventionen, etc.  Siehe separaten Link zu internationalem Seerecht auf dieser Webseite, wo  die entpsrehcenden Gesetzestexte versammelt zur Vefuegung stehen.).
•Juli  2007, also grad nach dessen Ausflaggung, wurde das Schiff fuer 3 Monate  in Las Palmas de Gran Canarias arrestiert !! (24.7. -25.10.07). Es  wurden 9 schwere Maengel und 24 mittlere Vergehen gegen  Sicherheitsstandards etc festgestellt. Jeder schwere Mangel fuer sich  kann zu einem Arrest fuehren. Offensichtlich waren die Behoerden nun  doch nicht mehr bereit, die beruechtigten autokratischen Kapriolen von  Antonio Armas mitzutragen, wie er die Gesetze ausspielen wollte.Es gab  viel Druck, die Faehrlinie endlich zu eroeffnen, es wurde schon eine  Verzoegerung von ueber 2 Jahren beklagt. Das ehrgeizige Projekt ist fuer  die kanarische Wirtschaft von vitalem Interesse und war 2 Jahre lang  sehr praesent in den ganzen Medien…(umso unverstaendlicher ist es, dass  die Faehre dann nach 3 Monaten sang- und klanglos untergehen konnte,  ohne dass es einen Aufschrei gegeben haette in den Medien…!!!)Waehrend  dem Faehrunglueck waren wir als Passagiere zeugen, wie die Maengel nicht  behoben waren und weiterhin vorhanden waren (zBsp keinen intakten  Rettungsboote, und vieles mehr… -Siehe dazu die Berichte der Passagiere,  insbes. “Peter und Judith”). Die Maengel wurden also nie behoben.  Trotzdem wurde nach 3 Monaten der Arrest aufgehoben…!Warum haben die  Portuaria, die spanische und kanarische Regierung, das  Transportministerium, die Marine Mercante die Faehre trotzdem auslaufen  lassen und den Arrest aufgehoben, obwohl die schweren Maengel  (“deficiencias graves”) offensichtlich weiterbestanden und nie behoben  wurden?!Weder die Hafenautoritaeten noch die Regierung haben die  noetigen Schritte unternommen, um ihrer Verantwortung gerecht zu werden.
•Um  den Hafen von Tarfaya ueberhaupt fuer Schiffe groesser als die  ueblichen Holzschaluppen der Fischer befahrbar zu machen, wurde die aus  den Kanaren hervorgegangene kanar.-marokkanische JoinventureGruppe  Tarima Maroc gegruendet, die prombt 5 mio Euro Subvenionen kassierte  (von der EU, Spanien, Kanaren, Marokko), aber den Hafen nicht befahrbar  (!) der Linie ueberliess: die Schiffstechniker betonten, dass im  Hafenbecken ein Fels haette gesprengt werden muessen, wenn eine Faehre  wie Assalama anlegen koennen soll. In diesen Felsen sind wir  gefahren….Tarima Maroc als Verantwortliche fuer den Umbau verschwanden  nach dem Unfall von der Bildflaeche fuer 2 Jahre, hat sich im Nichts  aufgeloest.Das Transport-Ministerium hat ihre Verpflichtung (durch das  Real Decreto…) nicht wahrgenommen, die Einhaltung minimaler  Sicherheitsstandards bei der Einweihung einer neuen Linie zu  kontrollieren. Es scheint, dass die Bewilligung fuer die Faehrlinie an  Antonio Armas ohne jede Kontrolle der Sicherheit der Faehre und der  Eignung des Hafens gewaehrt wurde!