Bei Solarzellen wäre es günstig, welche mit 36 Zellen und einer Leerlaufspannung von > 21V zu nehmen. Nimm einen MPPT-Laderegler mit Li-Kennlinie, der findet bei schwankender Sonneneinstrahlung den besseren Ladepunkt, da gibt es sehr gute Produkte von Victron und Votronic. Ja, es stimmt, es gibt schon intensive Diskussionen, ob es besser ist, die Panels parallel oder in Serie zu schalten. Ich denke, dass die mögliche Mehrausbeute der Serienschaltung durch das dann auftretende Teilverschattungsproblem aufgehoben wird, weshalb ich die Parallelschaltung bevorzuge, aber das soll jeder selbst entscheiden. Manche verschalten aufgrund der Anzahl der Panels parallel und in Serie.
Bevor du die Anlage dimensionierst, wäre es gut, ein Energiekonzept über den Tagesverbrauch zu erstellen und auch das Reiseverhalten mit einfließen zu lassen. Steht man oft autark, viel auf Camping- oder Stellplätzen, bevorzugtes Reisen im Sommer, Winter oder das ganze Jahr über, wie lange am Stück......aber mit 300Wp bist du im guten Mittelbereich, der ziemlich viel abdeckt. Wenn du auch im Winter reisen und autonom stehen willst, wirst du einen großen Akku benötigen, weil über Solar eher weniger hereinkommt. Manche pflastern sich dann das Dach zu, stellen aber fest, dass es trotzdem zu wenig ist. Es gilt, eine gute Mischung zwischen Leistung der Solaranlage und Kapazität des Akkus zu finden. Wenn du bevorzugt auf Camping- oder Stellplätzen mit Stromanschluss stehst, dann vergiss Solar und LiFeYPo4, weil du es nicht benötigst. Bei den Kosten für eine derartige Anlage, also inklusive Solar, Wechselrichter, Akku etc., muss man, je nach Leistung, ab €4.000,- aufwärts rechnen. Es ist also schon erforderlich, darüber nachzudenken, ob man es überhaupt braucht.
Die LiMa ist ein eigenes Kapitel. Das Problem ist, dass LiFeYPo4-Akkus, wenn sie leer sind, sehr hohe Ströme aufnehmen, und zwar alles, was sie bekommen können, was die Lichtmaschine bald einmal überfordern kann. Viele sagen, dass die Leitungen zwischen Starter- und Aufbauakku so schwach dimensioniert sind, dass sie daher keine Ladebegrenzung benötigen, weil diese schwachen Leitungen aufgrund des Widerstandes strombegrenzend wirken. Kann man natürlich machen, man hat aber dann keine Kennlinie und ist total vom Regler der LiMa abhängig. Bei einem B2B mit Li-Kennlinie hat man nicht nur diese, sondern auch den Vorteil der Kontinuität, d. h. Der Akku wird ständig mit den A geladen, die der Booster hergibt, zumeist zwei, drei A darunter. Das mit den maximal 30% für den Aufbauakku halte ich für sehr pessimistisch, ich habe die standardmäßige LiMa und einen 50A-Booster, die er auch bringt, wenn sie vom Akku angefordert werden. Ich hätte noch keine Überlastung festgestellt und würde immer wieder einen B2B einbauen.
Erwähnenswert ist, dass Li-Akkus ein völlig anderes Ladeverhalten als Bleiakkus haben. Die Spannung beginnt, je nach SOC, bei etwa 13,3V und steigt kontinuierlich bis zur Ladeschlussspannung, wobei der Akku immer die volle Ampereanzahl, die zur Verfügung steht, bis zum Schluss aufnimmt. Erst ganz kurz vor der Ladeschlussspannung beginnen sich die Ampere zu reduzieren, da reden wir von vielleicht 5Ah, die dem Akku auf die Vollladung fehlen.