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Thema: Basiswissen LiFePO4 Akkus

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    da gibt es nicht viel zu berichten, außer : so entspannt pkt. strom war ich noch nie unterwegs, verbrauche dzt. in Spanien zwischen ca 40-50 ah, da war ich mit meiner 100 ah agm schon auf sonne angewiesen, hier ist noch viel reserve vorhanden.
    egal welche life pro, wer viel freisteht oder die alten erneuern muß sollte sich mit umstieg auf life ernstahft beschäftigen.

    lg Lord 52

  2. #2
    thoreau Gast

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    Hallo Rotti, ja, ich hätte Einiges zu berichten:

    Ich habe den selbstgebauten Akku seit einem Jahr in Verwendung, und was soll ich sagen – Strom ohne Ende, wir nutzen die 230V wie zu Hause (alles, was Gott verboten hat und noch mehr :-)), und hingen seitdem nie am Landstrom. Das heißt, der Wechselrichter ist, wenn wir unterwegs sind, ständig an, der B2B-Booster nur im Winter in Betrieb (wird händisch über D+ geschaltet), da über den Sommer die Solaranlage gut ausreicht und das Ladekabel zu Hause, weil nicht mehr benötigt. Wir haben 300Ah als Akku mit BMS, Hochstromrelais und sonstiger Elektronik, 300Wp am Dach und einen 12-12-50 B2B. Wir hatten noch keine Auslösung und betreiben den Akku zwischen 90 und 50% SOC, ausgenommen natürlich beim Balancieren. Unser Tagesverbrauch bewegt sich um die 80Ah/Tag. Wenn die Induktionsplatte betrieben wird, etwa 30Ah mehr.

    Wichtig ist aber, dass die Ladeschlussspannung regelmäßig erreicht und auch einige Zeit gehalten wird, weil beim Balancieren die nachhinkende(n) Zelle(n) natürlich einige Zeit benötigen, um auf den Stand der bereits vollen Zellen zu kommen. Man nennt diesen Vorgang Top-Balancing.

    Das heißt: Bei Winston-Zellen ist die optimale Ladeschlussspannung der Einzelzelle 3,6V, also bei vier Zellen eine Gesamtladeschlussspannung von 14,4V. Wenn eine Zelle ihre 3,6V erreicht hat, tritt der Balancer auf den Plan und vernichtet den Strom, der der Zelle quasi angeboten wird – darum ist es auch von Vorteil, wenn Balancer imstande sind, zwischen ein und drei Ampere zu vernichten und auch die dadurch entstehende Wärme abzuführen, weil sonst die Spannung zu hoch wird und es zu einer OVP-Auslösung kommt (sprich, die Ladegeräte und Last werden über ein Relais abgeworfen und der Akku vom Bordnetz getrennt).

    Die Zelle, die noch nicht auf diesem Spannungslevel ist, nimmt den Strom dankbar auf, bis auch diese voll ist. Ladegeräte (Solarregler,Ladebooster und Landstromladegeräte) mit LI-Kennlinie halten die Ladeschlussspannung zwischen 30 Minuten und einer Stunde, um dann zurückzuregeln oder abzuschalten. Es gibt unterschiedliche LI-Kennlinien, die auf den jeweiligen Akku abgestimmt sind. Mit Solar wird ein Balancieren eher nicht erreicht werden, daher mache ich das über den Booster und kann über eine Bluetooth-App auch während der Fahrt genau die Spannung bzw. Ampere kontrollieren.

    Dieses Balancieren mache ich bei jeder kurzen Ausfahrt einmal und bei einer längeren am Anfang und am Ende. Die Erklärung, warum ich das mache, würde jetzt den Umfang des Beitrages sprengen.

    Es gibt jetzt die aus Belgien oder den Niederlanden stammende Super B Epsilon mit 90 und 160Ah bei der ein Plug-and-play beworben wird. Diese Akkus haben ein BMS bereits eingebaut, wobei nicht ganz klar ist, was genau sich da im Inneren des Akkus an Elektronik befindet. Tatsache ist, der Akku ist recht teuer (90Ah um die €2.000,-- bzw. 160Ah ca. €2.800,--), bei tiefen Temperaturen nicht ladbar, weil ihm das Yttrium fehlt und die Elektronik den Ladestrom wegregelt.

    Tatsache ist auch, dass Plug-and-play funktionieren kann, aber es in den meisten Fällen nicht tut, weil die Infrastruktur (Lademagement des Fahrzeuges) nicht mitspielt, sei es, weil die Leitungen zu gering dimensioniert sind, weil die LiMa bzw. auch das Trennrelais überlastet werden können, oder zum Beispiel das Landladegerät erst ab einer gewissen Spannung unter 13V einen neuen Ladezyklus startet – LiFeYPo4 haben jedoch eine sehr hohe Leerlaufspannung, wobei bei 13V der Akku unter Umständen schon leer sein kann, was aber das Ladegerät vielleicht nicht erkennt, weil es eben erst bei zum Beispiel 12,4V den Ladevorgang startet, da hat der Li-Akku schon lange keinen Strom mehr.

    Über den Winter ist eine Solaranlage sehr sinnvoll und der Akku kommt gut über diese Jahreszeit, ohne ihn vom Netz nehmen zu müssen. Da ist aber Yttrium vonnöten, damit die Ladung auch sicher unter 0 Grad funktioniert.

    Wer sich für LiFeYPo4 interessiert, sollte entweder zu einem Fachbetrieb gehen, der sich wirklich auskennt, oder sich intensiv mit der Materie befassen, es gibt sehr viel Lesestoff im www.

    Kosten und Aufwand für die Anlage insgesamt € 2.500,-- für 300Ah, ohne Solaranlage und Wechselrichter, die waren schon vorher vorhanden, etwa 30 Stunden Arbeit und vorher knapp zwei Monate lesen und lernen.
    Geändert von thoreau (02.02.2019 um 23:12 Uhr)

  3. #3
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    Hallo Thoreau!

    Danke für die Info , sehr interessant. Mal schaun wie lange bei mir die derzeit eingebaute Aufbaubatterie ihren Dienst versieht. Die n. Batterie wird sicher eine LIFEPO. Heuer wird erstmal eine Solar mit 200 - 300Wp montiert. Beim Laderegler bin ich mir noch nicht sicher, ob es ein PWM oder ein MPPT werden wird. Und ob ich die Paneel in Serie oder parallel schalten soll. Da muss ich mich noch einlesen, da die Meinungen hier auseinander gehen..... Nach dem Einbau werden wir sehen - da ich ja ab Mai in Pensi bin - wieviel wir tatsächlich unterwegs sind und wieviel Leistung wir für die und bei der Aufbaubatterie benötigen.
    Du bist ja bei deinem System sehr gut ausgestattet. Sag, hast du die normal 120Ah Lichtmaschine, oder hast du eine stärkere verbaut. Hab da im Netz dieser Tage diesen Bericht gelesen: http://www.womo-beratung.de/Einfuehr...tromversorgung - Hier geht es um die Ladeleistung der Lichtmaschine und die Ladeversorgung über einen B2B bzw. Booster. Interessant für mich als Laie, aber ob es stimmt........

    P.S.: sorry wenn ich dich nicht mit dem Vornamen anspreche, aber den wirst du mir sicher noch sagen
    LG
    Mathias

    ...unterwegs mit unserem LMC Cruiser T674 Liberty

    http://images.spritmonitor.de/565731.png

    http://www.graphicguestbook.com/rotti-gb

  4. #4
    thoreau Gast

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    Bei Solarzellen wäre es günstig, welche mit 36 Zellen und einer Leerlaufspannung von > 21V zu nehmen. Nimm einen MPPT-Laderegler mit Li-Kennlinie, der findet bei schwankender Sonneneinstrahlung den besseren Ladepunkt, da gibt es sehr gute Produkte von Victron und Votronic. Ja, es stimmt, es gibt schon intensive Diskussionen, ob es besser ist, die Panels parallel oder in Serie zu schalten. Ich denke, dass die mögliche Mehrausbeute der Serienschaltung durch das dann auftretende Teilverschattungsproblem aufgehoben wird, weshalb ich die Parallelschaltung bevorzuge, aber das soll jeder selbst entscheiden. Manche verschalten aufgrund der Anzahl der Panels parallel und in Serie.

    Bevor du die Anlage dimensionierst, wäre es gut, ein Energiekonzept über den Tagesverbrauch zu erstellen und auch das Reiseverhalten mit einfließen zu lassen. Steht man oft autark, viel auf Camping- oder Stellplätzen, bevorzugtes Reisen im Sommer, Winter oder das ganze Jahr über, wie lange am Stück......aber mit 300Wp bist du im guten Mittelbereich, der ziemlich viel abdeckt. Wenn du auch im Winter reisen und autonom stehen willst, wirst du einen großen Akku benötigen, weil über Solar eher weniger hereinkommt. Manche pflastern sich dann das Dach zu, stellen aber fest, dass es trotzdem zu wenig ist. Es gilt, eine gute Mischung zwischen Leistung der Solaranlage und Kapazität des Akkus zu finden. Wenn du bevorzugt auf Camping- oder Stellplätzen mit Stromanschluss stehst, dann vergiss Solar und LiFeYPo4, weil du es nicht benötigst. Bei den Kosten für eine derartige Anlage, also inklusive Solar, Wechselrichter, Akku etc., muss man, je nach Leistung, ab €4.000,- aufwärts rechnen. Es ist also schon erforderlich, darüber nachzudenken, ob man es überhaupt braucht.

    Die LiMa ist ein eigenes Kapitel. Das Problem ist, dass LiFeYPo4-Akkus, wenn sie leer sind, sehr hohe Ströme aufnehmen, und zwar alles, was sie bekommen können, was die Lichtmaschine bald einmal überfordern kann. Viele sagen, dass die Leitungen zwischen Starter- und Aufbauakku so schwach dimensioniert sind, dass sie daher keine Ladebegrenzung benötigen, weil diese schwachen Leitungen aufgrund des Widerstandes strombegrenzend wirken. Kann man natürlich machen, man hat aber dann keine Kennlinie und ist total vom Regler der LiMa abhängig. Bei einem B2B mit Li-Kennlinie hat man nicht nur diese, sondern auch den Vorteil der Kontinuität, d. h. Der Akku wird ständig mit den A geladen, die der Booster hergibt, zumeist zwei, drei A darunter. Das mit den maximal 30% für den Aufbauakku halte ich für sehr pessimistisch, ich habe die standardmäßige LiMa und einen 50A-Booster, die er auch bringt, wenn sie vom Akku angefordert werden. Ich hätte noch keine Überlastung festgestellt und würde immer wieder einen B2B einbauen.

    Erwähnenswert ist, dass Li-Akkus ein völlig anderes Ladeverhalten als Bleiakkus haben. Die Spannung beginnt, je nach SOC, bei etwa 13,3V und steigt kontinuierlich bis zur Ladeschlussspannung, wobei der Akku immer die volle Ampereanzahl, die zur Verfügung steht, bis zum Schluss aufnimmt. Erst ganz kurz vor der Ladeschlussspannung beginnen sich die Ampere zu reduzieren, da reden wir von vielleicht 5Ah, die dem Akku auf die Vollladung fehlen.
    Geändert von thoreau (03.02.2019 um 12:25 Uhr)

  5. #5
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  6. #6
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    hi Mathias, melde mich ungefragt.

    Ich hatte zuerst den Regler aus dem 2. Angebot ... ging so... jetzt fahr ich schon einige Zeit mit dem Victron, er ist einfach schneller und effizienter, ist in der app u.a. samt dem Batteriemonitor (BMV-712 Smart) zum Datenabgleich kommuniziered konfigurierbar. Meine 2 Stk 100er Panels hab ich zur Spannungserhoehung (vertraegt der Regler locker!) in Reihe.

  7. #7
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    Beim 2 Angebot bringt der MPPT nicht viel. Modulspannung 17,5V bei 20°C, wenn man im Sommer rechnet dass das Panel auf >40°C kommen wird, kommt eh nur mehr eine Modulspannung von knapp 14.5V raus, da kann man überspitzt gesagt den Regler ganz weglassen...
    Reihenschaltung der Solarzellen ist bei dem Set nicht vorgesehen.
    Beim ersten Angebot haben die Module eine höhere Nennspannung, erst dann kann MPPT was bringen.

    Bei diesem Sikaflex wird genaugenommen immer ein Primer und Aktivator empfohlen damit es am Kunststoffspoiler hält.
    Dekasyl MX5 benötigt keinen Primer.
    Trigano Silver Evasion, Model Y LR

  8. #8
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    Ich trage mich auch mit dem Gedanken, nach den Gels unzusteigen allerdings auf LiFeYPO, die sind noch sicherer und lt. Info eines Hertstellers auch unter 0 Grad zu laden. Die Kapazität lässt allerdings in kaltem Zustand ähnlich nach wie bei Gelbatterien.

    https://www.duw-energie.de/produkte/

    Eine 200 WP Anlage würde ich nicht als Set kaufen. das kriegst günstiger: Die Kabel und Y4 Stecker habe ich vom Dorfelektriker (der PV Hausanlagen hat) incl. geliehener Zange um ein paar € gekauft. Module bekommst um ca. € 200,-, MPPT Regler ca. 90,-

    Da hab ich mein 130 WP Modul und die Durchführung gekauft.

    https://www.solarxxl.com/Solarmodule...llin-1075.html

    Die Bucht und A..zon sind oft nicht günstiger als andere Anbieter im Netz.
    Geändert von herbo (08.02.2019 um 01:06 Uhr)
    z`jung fia d`rentn owa oiweu untawegs
    (zu jung für die Rente aber immer unterwegs

    lg
    herbert+micha

  9. #9
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    Zitat Zitat von herbo Beitrag anzeigen
    Die Kapazität lässt allerdings in kaltem Zustand ähnlich nach wie bei Gelbatterien.
    Die Kapazität lässt nicht nach, nur kann man nicht ganz so viel Ampere (Spitzenstrom) ziehen wie bei Normaltemperatur.

    Wenn nicht gerade ein Wechselrichter für eine Kaffeemaschine dran ist der seine 150A benötigt, ists kein Problem.
    Vor allem da der Akku üblicherweise im Innenraum ist und man diesen bei kalten Temperaturen heizt.

    Solarmodule bekommt man schon unter 1€/Watt, gibt 270W Module fürs Haus um 119€...
    Wenn Camping draufsteht kostet es gleich 3x so viel.

    Ebenso gibt es weit billigere LiFePo4 (auch mit Y) als in deinem Link, die 90Ah bekommt man ab 629€, 1490€ ist "etwas" übertrieben.
    Geändert von damfino (08.02.2019 um 09:52 Uhr)
    Trigano Silver Evasion, Model Y LR

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