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Thema: Frage an die Profi's

  1. #1
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    Standard Frage an die Profi's

    Hi Leute,

    In vier Monaten fange ich an zu studieren, und wollte mir, bevor ich ständig in der Uni sitze, noch einmal einen zweiwöchigen Wander- und Campingurlaub gönnen. Da ich das jedoch noch nie (allein) gemacht habe, und nur eine wage Vorstellung von dem habe, was ich sehen und erleben will, nun die Frage an Euch:

    Wo kann man eine viel bewaldete, bergige Gegend finden, in der man zwei Wochen lang marschieren und campen kann, ohne auf viele/große Straßen, oder andere zivilisatorische Erzeugnisse zu treffen? Aufgrund von Jugendbedingter Geldknappheit sind auch zu teure Hinreisen nicht möglich. Gibt es also solche Gegenden auch im Bereich Deutschland/Schweiz/Österreich?

    Vielen Dank für Eure Hilfe,
    Joachim

  2. #2
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    Standard

    Zitat Zitat von JoachimM Beitrag anzeigen
    Hi Leute,

    In vier Monaten fange ich an zu studieren, und wollte mir, bevor ich ständig in der Uni sitze, noch einmal einen zweiwöchigen Wander- und Campingurlaub gönnen. Da ich das jedoch noch nie (allein) gemacht habe, und nur eine wage Vorstellung von dem habe, was ich sehen und erleben will, nun die Frage an Euch:

    Wo kann man eine viel bewaldete, bergige Gegend finden, in der man zwei Wochen lang marschieren und campen kann, ohne auf viele/große Straßen, oder andere zivilisatorische Erzeugnisse zu treffen? Aufgrund von Jugendbedingter Geldknappheit sind auch zu teure Hinreisen nicht möglich. Gibt es also solche Gegenden auch im Bereich Deutschland/Schweiz/Österreich?

    Vielen Dank für Eure Hilfe,
    Joachim
    das klingt jetzt vielleicht komisch, aber legal in der wildnis zelteln darfst in österreich eigentlich
    nur über der waldgrenze oder natürlich auf privatgrundstücken wenn du den besitzer fragst.

    "ohne auf zivilisatorische..." höchstens in kanada, alaska, ural, vielleicht auch noch in albanien, aber
    sonst eher nicht in mitteleuropa. doch, in schottland und irland sollte es auch noch möglich sein,
    aber auch da nur mit einverständnis des grundbesitzers (ausserdem sind diese länder alles andere
    als billig).
    möchte deine pläne nicht zerstören, aber alle die ich kenne, die solche bergwandervorhaben schon
    umgesetzt haben, sind von schutzhütte zu schutzhütte oder übernachten auf almen. das erspart
    das mitschleppen von campinggraffl und ist in summe sicher auch leistbar. ein kleines biwakzelt
    kannst ja trotzdem mitnehmen.
    liebe Grüße,
    Gerhard und Silvia aus Tirol
    --------------------------------------------------
    keep it simple

  3. #3
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    Hallo Joachim,
    herzlich willkommen!

    In Ö, D, CH schaut das eher schwierig aus. Vielleicht hast du doch die Möglichkeit, günstig nach Schottland oder Skandinavien zu kommen? Dort sollten sich deine Vorstellungen verwirklichen lassen.

    Solltest du doch in der "Zivilisation" bleiben und reguläre Campingplätze nützen wollen, entstehen dadurch zwar Kosten, die du aber evtl. wieder bei der Weiterfahrt einsparen könntest. Frag einfach die Campingnachbarn, wann und wohin sie fahren und ob sie dich ein Stück mitnehmen möchten. Wenn du bezüglich Ort und Zeit flexibel bist, ist das bestimmt auch ein nettes Abenteuer und du lernst andere coole Leute kennen.

    Oder wirklich bergwandern - von Hütte zu Hütte. Dort ist auch wenig Zivilisation und du brauchst nicht einmal ein Zelt, nur einen Hüttenschlafsack. Das sollte auch nicht zu teuer sein.
    blue

  4. #4
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    Zitat Zitat von JoachimM Beitrag anzeigen
    Hi Leute,

    In vier Monaten fange ich an zu studieren, und wollte mir, bevor ich ständig in der Uni sitze, noch einmal einen zweiwöchigen Wander- und Campingurlaub gönnen. Da ich das jedoch noch nie (allein) gemacht habe, und nur eine wage Vorstellung von dem habe, was ich sehen und erleben will, nun die Frage an Euch:

    Wo kann man eine viel bewaldete, bergige Gegend finden, in der man zwei Wochen lang marschieren und campen kann, ohne auf viele/große Straßen, oder andere zivilisatorische Erzeugnisse zu treffen? Aufgrund von Jugendbedingter Geldknappheit sind auch zu teure Hinreisen nicht möglich. Gibt es also solche Gegenden auch im Bereich Deutschland/Schweiz/Österreich?

    Vielen Dank für Eure Hilfe,
    Joachim
    Hallo - sogar Bären wanderen zwischen Italien Schweiz, Österreich und Deutschland hin und her, so "unbewohnt" ist es hier - nur wie man weiß, wird aber auf die Bären geschossen ...

    Auf Camper eher nur aus Versehen - aber wie bereits geschrieben, einfach irgendwo ein Zelterl aufstellen ist in unserem "geregelten Europa" nahezu überall verboten ...

    nur - wir wohnen direkt am Jakobsweg durch Tirol - hmmm - sehr oft stellen müde Wanderer einfach ein kleines Zelt am Wegrand in die Wiese! Wenn man sich ordentlich aufführt und auch keinen Müll zurück lässt, wird das wohl offensichtlich toleriert ...

    Somit komme ich zu meinem Vorschlag - wenn du unbedingt weit wandern willst, such dir ein Teilstück vom Jakobsweg und zieh das durch - cool wäre natürlich bis nach Santiago de Compostela zu kommen ...

    Gerade entlang des Jakobsweges gibt es günstige Unterkünfte, oder eben tolerierte "Zeltplazerl" - vielleicht ist diese "Jakobswegsache" in der letzten Zeit etwas Touristischer geworden, aber du hättest einen recht guten Wechsel zwischen allein und doch begleitet unterwegs zu sein ....

    Tirolergruß
    gerilu
    "Tirolergruß"
    gerilu

  5. #5
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    Sehr Waldreich wäre zb der Bezirk Lilienfeld in NÖ oder das Mariazellerland.

    Campings in Bezirk Lilienfeld.

    Terrasencamping Traisen.
    Auhof Camping in Kaumberg

    oder bei mir Camping Gravogl oder Camping Spittlberg.

    Camping in Mariazell:

    Camping Erlaufsee. sehr schöner ruhiger Platz.

  6. #6
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    Hallo!

    Slowenien. Dort wirst du sozusagen direkt hinter der Haustüre fündig.
    Die Sache hat nur einen Haken: Die wirklich waldreichen und abenteuerlichen Bereiche (zB. Sneznik, Javornik, Kocevski Rog, es gibt aber noch mehr) sind wirklich ziemlich einsam.
    An Infrastruktur findest du gute Wanderkarten 1 : 50 000, gute Forststraßen und Wanderwege und alle heiligen Zeiten einmal eine Hütte. Oder eben keine. Wild Zelten ist an sich nicht erlaubt, in einsamen Gegenden hat sich bei mir trotzdem noch nie jemand aufgeregt. Trinkwasser unterwegs zu finden ist schwierig, Essen auch. Und, das solltest du nicht wie ich einmal unterschätzen, beim Wild Zelten solltest du dich von den Bären fernhalten, die haben gar keine Freude an dir, wenn du dein Zelt auch noch aufstellst, wo andere nur wandern. D.h., du solltest deine Tagesetappen so einteilen, dass du abends immer irgendwo an einem Doerfrand zelten kannst, die Bären kommen nämlich recht nahe an Dörfer heran, die fürchten sich nicht wirklich vor uns.
    Aber das Land kann ich dir wärmstens empfehlen, ich bin da selbst gerne unterwegs, allerding mit Tourenrad mit vollem Gepäck.

    lg!
    georgf.

  7. #7
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    Hallo!
    Der Meraner Höhenweg ist vieleicht Überlegenswert. Da gibt es in verschiedenen Almen- Berggasthöfen noch einfache Betten-Matrazenlager zum Übernachten.Hab ich Ostern erst 2 Abschnitte mit meinen Hund gemacht.Vom Pfossental bis Partschins.War einfach SUUUUPPPER.
    Gruß Vagabund

  8. #8
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    Boahr! So viele Antworten in so kurzer Zeit, danke dafür!

    Das mit dem Verbot, frei zu Zelten, dachte ich mir schon. Aber es muss doch Gegenden geben, in denen der ein, oder andere Ausreißer nicht sonderlich auffällt? Vor allem, wenn man sich erträglich verhält, also ohne Müll und den ganzen Unrat....

    So eine Bergwanderung scheint mir fast das Beste zu sein, unter den finanziellen Umständen. Jedoch habe ich eigentlich kein Interessa daran, einem fest vorgelegten Weg zu gehen. Ich würde gerne der Nase nach entscheiden, wohin ich heute oder morgen marschiere. Ähnlich verhält es sich mit der Aussicht des Meraner Höhenweges.

    Ich werde mir die von Euch genannten Möglichkeiten mal genau übers Internet angucken. Slowenien klingt zum Beispiel sehr interessant, auch wenn mich die Sache mit den Bären doch sehr abschreckt...

    Der Bezirk Lilienfeld zum Beispiel. Vielleicht ist es da ja mal möglich auf dem Weg vom einen zum andern Campingplatz in der Natur zu übernachten. Die sind ja (zumindest GoogleMaps nach) meistens nicht mehr als 10km von einander Entfernt.

    Zitat Zitat von gary
    das klingt jetzt vielleicht komisch, aber legal in der wildnis zelteln darfst in österreich eigentlich
    nur über der waldgrenze oder natürlich auf privatgrundstücken wenn du den besitzer fragst.
    Was heißt "über der Waldgrenze"?


    Danke für Eure vielen Antworten! Ich melde mich bald wieder, wenn ich mir die einzelnen Varianten nochmal genauer angeschaut habe.

  9. #9
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    Zitat Zitat von JoachimM Beitrag anzeigen
    Was heißt "über der Waldgrenze"?
    hi

    na dort wo der wald aufhoeret und in buesche uebergeht
    ist je nach region auf ca 1600 bis 2200m
    ab dort und oberhalb darfst du biwakieren

    sieh dir evt mal das krimmler achen tal an
    es beginnt unten mit den krimmler wasserfaellen und zieht sich rauf bis zur krimmler huette
    meiner meinung nach eines der schoensten alpentaeler ueberhaupt
    relativ leicht zu gehen (wenn man mal ueber die wasserfaelle drueber gekommen ist) und du kannst von dort aus von einer berghuette zur naechsten wandern bzw evt mal zwischendurch wirklcih dein zelt aufschlagen, dort ist es legal ..

    viel spass dabei!

    lg
    g
    „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“

    Sir Henry Ford; Industrieller (1863 – 1947)

  10. #10
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    Hallo!

    Das Verbot von wild Campen an sich sehe ich nicht so als das große Problem. Wo keine Alternative besteht und du dich angepasst verhältst (dazu gehört auch der Umgang mit offenem Feuer im Wald, das gilt auch für den Kocher!), ist das Risiko, ernsthaften Ärger zu bekommen, relativ gering. Ich habe in vielen Jahren wild Campen im Almbereich auf Kletterlagern mit Freunden nie völlig verständnislose Eigentümer erlebt, und auch bei Radtouren weit tiefer war das auch fast nie ein Problem. Wo ich konnte, habe ich gefragt (und dabei so gut wie nie eine Abfuhr bekommen, auch wenn ich die Landessprache nicht konnte), und wo ich nicht konnte, habe ich das Zelt möglichst versteckt aufgebaut.
    Wichtig dabei ist, allen, die dich sehen könnten, von der Art deines Lagers her gleich zu zeigen, dass du nichts beschädigen willst, dass du Müll sammelst und wieder mitnimmst und dass dir das Risiko, einen Brand auszulösen (das geht leider leichter, als gedacht, wenn du Pech hast) gewusst ist. Der Müll landet also sofort im Müllsack und nicht erst beim Packen, und beim Kochen hältst du bewusst einen großen Sicherheitsabstand zum trockenen Wald nebenan, auch wenn du nur mit Gas kochst. Der Platz schaut auch nicht nach einem Sauhaufen aus.

    Und die Bären sind keine bösen Tiere, sie wissen nur genau, wer der Bär im Wald ist (das ist der Bär) und wer nicht (das bist du). Wenn du dich entsprechend verhältst, wird dich der Bär schon in Frieden lassen.

    lg!
    georgf.

  11. #11
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    Servus!

    Als kleine Vorgabe für eine 14-Tägigen Wanderung könnten ja die bestehenden Weitwanderwege dienen.

    Hier eine interaktive Karte der Österreichischen Weitwanderwege, erstellt vom Österr. Alpenverein:

    http://www.alpenverein.at/weitwander...wege/index.php

    Den Weitwanderweg Nr.9 "Salzsteigweg" könnte ich mir für 2 Wochen vorstellen. Die Streckenführung muß ja nicht genau eingehalten werden. Ich denk auf Almen ist ein campieren/biwakieren sicher kein Problem. Auch auf Bauernhöfen sollte dies in Absprache mit dem Bauer möglich sein. Ansonst könnten ja auch die auf dieser Seite angeführten Hütten eine Alternative (vor allem bei Schlechwetter) darstellen.

    lg Ferdl
    lg Ferdl


  12. #12
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    Oh ja! Das sieht doch schön aus. Da werde ich mich mal erkundigen.
    Danke für Ihre vielen und umfassenden Antworten, ich bin sicher, dass ich sie in den nächsten Tagen noch des Öfteren um Antworten bitten werde...

    Bis dahin, und nochmals vielen Dank,
    JoachimM

  13. #13
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    2 Wochen wandern ohne einen Menschen zu sehen geht auch in den rumänischen Karpaten. Und hier sagt keiner etwas wenn man auf irgend einer Wiese zeltet. Wenn du Interesse hast setze dich doch mal mit Karpatenwilli in Verbindung. http://www.karpatenwilli.com/ Der macht das schon viele Jahre. Und der kann dir sicher auch Sehenswürdigkeiten nennen die ein Tourist kaum sehen wird.
    Campingplätze findest du in Rumänien eher kaum. Ich übernachte immer auf Wiesen oder in Waldwegen. Und das schon über 30 Jahren. Allerdings mit Wohnwagen. Wölfe und Bären habe ich übrigens auch gesehen. In den Wäldern, nicht im Zoo .

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