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Thema: Dämmmaterialien für Wohnmobile

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Idee Dämmmaterialien für Wohnmobile

    Dieser Thread baut auf einem Wiki-Artikel auf: http://www.campingforum.at/campingfo...on-Wohnmobilen

    Die Physik ist schwer zu ueberlisten. Wer es dennoch versucht, treibt meist mehr oder weniger teuren Aufwand mit unterschiedlichem Erfolg.

    Das Material mit der besten Waerme/Kaelte-Daemmung besteht aus Nichts: Vakuum verhindert zuverlaessig Waermeleitung und Konvektion, die Schalluebertragenung entfaellt auch. Das sind die Vorteile. Der Nachteil von Vakuum: Die Beherrschung der Druckunterschiede im Raum mit Vakuum ist aufwendig und meist sehr teuer.

    Der Loesungsansatz geht also dahin, dass man das Vakuum durch ein Gas ersetzt und so eine isolierende Schicht erhaelt. Die Thermoskanne ist ein gutes Beispiel, dort sind die Waende auch noch verspiegelt, um die Waermestrahlung moeglichst gering zu halten, denn:

    Wenn sich das Gas - im Fall eines WoMos die Luft - an einer warmen Flaeche erwaermt, sinkt die Dichte, die Warme Luft steigt auf und sinkt an der kaelteren Flaeche wieder ab. Diese Konvektion fuehrt zum Temperaturausgleich, das wollen wir aber verhindern: die aeusserste Huelle unserer Fahrzeuge besteht aus mehr oder weniger gut waermeleitendem Material, ebenso die Innenverkleidung. Es muss also ein Daemmmaterial dazwischen, in dem die Luftzellen moeglichst klein sind um Konvektion moeglichst zu verhindern und durch ihre Kleinheit auch kaum Temperaturunterschiede aufweisen, was wiederum der Waermestrahlung abtraeglich ist. Wenn diese Zellen auch noch aus schlecht waermleitendem Material bestehen, sind wir dem Ziel einer konstanten Temperatur schon recht nahe.

    Gute Waermedaemmung hat demnach moeglichst viele mikroskopisch kleine Luftporen, die im Material gleichmaessig verteilt sind und besteht aus schlecht waermeleitendem Material. Wuenschenswert, aber nicht zwingend notwengig waere auch noch eine dampfbremsende Eigenschaft des Daemmstoffs.

    Nach diesen Ueberlegungen sollte die Wahl des richtigen Materials zur Waermedaemmung bei Wohnmobilen keine Qual mehr bereiten.


    Danke für diese Information. Obwohl ich kein Bastler bin und noch nie ein Fahrzeug ausgebaut habe, interessiert mich die Materie. Dies deshalb mich weil ein junger Nachbar kontaktiert hat, der einen Fiat Ducato Kastenwagen mit Erdgasantrieb ausbauer will. Da er weiß, dass ich jahrzehntelange Campingerfahrung habe, sind wir ins Gespräch gekommen. Dabei will er mit Korkplatten dämmen, da dies seiner Meinung nach zwar nicht der billigste, aber die natürlichste Dämmvariante darstellt. Diese Korkplatten gibt es in 1 cm Stärke und sind dabei noch biegsam. Durch Zusammenkleben erhält er die notwendige Wandstärke.

    Was hältst du von Kork ?
    Geändert von mod (28.04.2020 um 21:08 Uhr) Grund: Auskoppelung
    Beste Grüße
    Karl

  2. #2
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    Zitat Zitat von berghamer Beitrag anzeigen
    Was hältst du von Kork ?
    nix, da Naturprodukt. Damit anfällig für Schimmel und Kondensfeuchte. Und die wird er bekommen, weil 100% dicht ist keine Dämmung und ohne zusätzliche Dampfsperre ist das Schwammerlwachstum auch schon vorprogrammiert.
    MfG
    Alex (AVS)
    --------------------------------------------
    unterwegs mit VW Sharan und Wilk de Luxe 561 HTD

  3. #3
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    Berghammer, was haeltst DU von Kork?

    Kann die Argumente vom Alex nur unterstreichen. Aber wenn der junge Nachbar glaubt, die Physik ueberlisten zu koennen, dann soll er machen. Natuerlichkeit ist in dem Fall kein Qualifikationskriterium. Kork ist besser als nix, aber nach ein paar Jahren intensiver Nutzung kannst die Mobilie kompostieren.

    LG Bernd
    Geändert von STO (28.04.2020 um 21:30 Uhr) Grund: typo
    hier wird diesel noch mit liebe verbrannt....シ
    https://darkdogontour.blogspot.com

  4. #4
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    Ich persönlich mag Kork nicht mal mehr beim Wein, da ist mir ein Schraubverschluss oder Glasstöpsel schon lieber.

    Aber es gibt einige Ausbauer, die Kork verwendet haben.

    http://nebendemweg.de/gruene-ecke/ko...rzeugdaemmung/

    https://7globetrotters.de/fussbodend...wohnmobil-kork

    https://paulcamper.de/magazin/wohnmobil-isolierung/

    Wie bereits gesagt, ich bin selber kein Ausbauer und würde mich auch nicht darüber wagen. Aber die heutige Jugend mit der Microplastikumweltbelastung möchte eben auf Alernativen umsteigen.
    Beste Grüße
    Karl

  5. #5
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    der wurde gesponsert,...

    der wirklich gute Mann hats nur als Fussbodendaemmung

    und der Link ist pseudo-youtubestyle-geschwurbel (so wie die ganzen "test" seiten), zwar "Fakten", aber kein Wissen aus erster Hand.

    just my 2 cents...

    LG Bernd
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  6. #6
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    Hallo!

    Kork hat dazu noch einen miserablen Dämmwert. Also: Schwammerl fürs Risotto gehören in den Topf, nicht in die Wand, und die Wand sollte mit Material gedämmt werden, das bei der zwangsläufig geringen Stärke auch was bringt.

    Ich kann über Dämmstoffe, die ich vom Haus Ausbauen her kenne, sagen:

    Steinwolle: Dämmt sehr gut, ist aber gesundheitlich kritisch, wenn Fasern in die Luft geraten können. Eingeatmet können sie so nette Krankheiten wie Lungenkrebs auslösen. Im Wohnmobil vielleicht im Boden in Zwischenräumen einsetzbar, in den Wänden müsste man dafür sorgen, dass sich während der Fahrt nicht kleine Ritzen bilden, durch die Fasern heraus rieseln können. Steinwolle ist billig und leicht verarbeitbar. Es gibt auch hydrophobierte Steinwolle. Im Gegensatz zur von vielen geäußerten Meinung ist Steinwolle nicht giftig. Das Problem ist ein rein mechanisches.

    Styropor: billig, einfach zu verarbeiten, hält mechanisch nur mäßig viel aus. Dämmt gut.

    XPS-Platten: dämmen besser als Styropor und Steinwolle, kosten etwas mehr als diese. Bei den geringen Mengen im Wohnmobil macht das aber nichts aus. Sie sind druckfest. Nachteil: Da sie ungesunde Ausdünstungen auf weisen, sind die Platten (zu mindestens die im Baubereich) nicht im bewohnten Bereich zulässig. Im Wohnmobil müsste man sich also etwas überlegen: Luftdicht abschließen? Das wird kaum möglich sein. Regelmäßig lüften? Platten suchen, die nicht ausdünsten? Das müsste man abklären.

    Noch was: Ein Wohnmobil ist per se schon nicht die biologischte aller Erfindungen. Da kommt es auf ein bisserl Chemie in der Wand nicht mehr darauf an. Da würde ich eher auf den Spritverbrauch schauen und ihn durch vorausschauendes, gelassenes Fahren vermindern, als mir den Kopf wegen so ein paar Platten zerbrechen. Mein Bruder braucht mit seinem Campingbus knapp unter 6l/100km. Rate einmal, wie viele Platten dein Nachbar mit dem ersparten Diesel basteln könnte, wenn er auf ein entsprechend sparsames Basisfahrzeug setzt und entspannt fahrt. Da kommt schon was zusammen.

    lg!
    Geändert von georgf. (29.04.2020 um 09:30 Uhr)
    georgf.

  7. #7
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    Zitat Zitat von georgf. Beitrag anzeigen
    Styropor: billig, einfach zu verarbeiten, hält mechanisch nur mäßig viel aus. Dämmt gut.
    ...und nimmt Wasser(dampf) auf.

    LG Bernd
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