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Thema: Sizilien im Dezember 2017, die schwierige Insel

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  1. #1
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    Standard Sizilien im Dezember 2017, die schwierige Insel

    Hallo,

    Wir haben die letzten zwei Dezemberwochen auf der grossen Insel im Süden verbracht (unterwegs vom 15.12.17 bis 02.01.18). Im Titel steht das Wort "schwierig", weil wir doch über Probleme stolperten, die wir von Italien nicht in diesem Ausmass kannten. Dabei sind wir nicht auf unserer ersten Winterreise in Italien, vgl. z.B.: Sardinien, Rom, Appulien, Gargano. Vor allem der Vergleich mit Sardinien schmerzt etwas. Ich liste diesmal die Problemchen zuerst auf, sie hängen nicht nur mit der schwierigen Saisonwahl zusammen:

    • Viele Menschen, überall, zu jeder Tages- und Nachtzeit und das ohne Touristen. Frei stehend, auch am Ende eines holprigen Feldwegs abseits von allem und man hat sicher Besuch von 4 Autos mit Sonnenuntergangsgucker, 3 Autos ohne Heizung aber mit beschlagenen Scheiben, 2 Jäger, 1 Fischer und 3 bis 10 Autos die einfach kommen und wieder umdrehen. Erklärung: die Insel ist dicht besiedelt, 5x mehr Einwohner als Sardinien.
    • Katastrophaler Strassenzustand abseits der Autobahnen und an den Strassen sieht man die Korruption am klarsten: Brücken ohne Anschluss stehen in der Landschaft, Kreuzungen auf holprigen Landstrassen werden gross mit Unterführung ausgebaut, auf der dann auf den Spuren 2 und 3 das Gras wächst.
    • Die Duschen auf Campingplätzen alle im Freien, Duschwasser eher lauwarm als heiss. Bei 7°C Aussentemperatur und starkem Wind ist das nicht lustig, besonders weil wir nur zum Duschen die seltenen offen Campingplätze ansteuern.
    • Überall Hunde. Die riesige Anzahl an frei herumlaufenden Hunden ist unproblematisch, es sind alle gutmütig (wenn auch ziemlich grosse dabei sind). Ärgerlicher sind die armen eingesperrten Kläffer, die gibt es überall, am Land, am Meer, in der Stadt. Ohropax hilft.
    • Die Gefälligkeiten: Kostenpflichtiger Parkplatz und Shuttlebus für 2 Besucher pro Tag auch wenn es oben beim Eingang einen (natürlich versperrten) grossen Parkplatz gibt. Oder die selbsternannten Parkplatzwächter, gutmütig von den Carabinieri in ihrer "Arbeit" beobachtet.
    • Überall Müll. In Sizilien wird alles irgendwo weggeschmissen, aber auch das Müllsammelsystem funktioniert nicht, Müllhaufen brennen einfach so neben der Strasse.
    • Schwierigkeit Wasser zu finden, im Sommer gibt es grossen Wassermangel, dadurch sind viele Wasserhähne auch im Winter tot.

    Sachen die woanders in Italien gleich sind:
    • Von den nur 10 offen Campingplätzen laut deren Webpräsenz sind dann nur 3 wirklich offen.
    • Der Wind an der Küste beutelt den Wagen (stärker als in Sardinien zur selben Zeit).
    • 80% der Tankstellen sind automatisiert, nehmen aber nur maximal EUR20-Scheine und ausschliesslich italienische Bankkarten.
    • Die Ver- und Gebotsschilder, die jeder ignoriert. Das ermöglicht aber auch das Freistehen.
    • Der unglaubliche Diensteifer mancher Beamter bei den Ausgrabungen (ernst gemeint und ironisch: oft musste ich zurück zum Auto wegen einem kleinen Stativ, natürlich gibt es auch eine Haufen Aufpasser, die sich vor allem an der Wintersonne wärmen.

    Aber auch positive Punkte:
    • Es ist wärmer als überall sonst zu dieser Zeit in Italien.
    • Die Tempelanlagen und Ausgrabungsstätten sind einmalig und übertreffen meistens jene in Kontinental-Italien, Griechenland und Türkei.
    • Die Siziliander sind immer und überall liebenswürig, keine unangenehme Begegnung.
    • Keine Versorgungsprobleme mit Essen zu den Feiertagen (anderswo ist das schwierig)



    So, nach dieser langen Einleitung, zum Photobericht:


    Tag 1, 15. Dez., Tirol-Genua

    Wir hatten eine Kabine auf der Fährstrecke Genua-Palermo nur für die Hinfahrt reserviert. Unser ursprünglicher plan: Ankunft am Vorabend, Übernachtung in den Bergen vor der Stadt, Besichtigung, Abdampfen am Abend. Doch keine 20 Stunde vor der Abfahrt kommt ein SMS: Abfahrt auf 10h Vormittag am nächsten Tag verschoben (also immer Handy-Nummer angeben, sonst steht man blöd am Hafen herum). Mit dem Camper kein so grosses Problem, aber andere Fahrgäste hatten echt Ärger mit der kurzfristigen Verschiebung.

    Abfahrt zu Hause bei einem Wetter zum Verreisen:


    Schneefall am Brenner



    Ich hatte unter park4night einen ruhigen Platz in den Ligurischen Bergen ausfindig gemacht, weil alles was in Genua nach Stellplatz aussieht, auch immer im Verkehrslärm ist. Nachteil hier oben: -5°C, aber ruhig, 15 Minuten von der Autobahn und 40 Minuten vor Genua.


    Unser Trafic bei Grondona



    Die Kapelle ums Eck hat ein stillgelegtes Glockenwerk:


    Capella Santa Maria Annunziata



    Tag 2, 16. Dez., Tag in Genua

    Parken in Genua ist ziemlich mühsam, Parkgaragen sind nicht immer hoch genug. Da wir auch die Stadt von oben sehen wollen, peilen wir die Bergstation der Standseilbahn Zecca-Righi an. Oben ist genug Platz, es stehen auch einige Camper hier herum. Ticket-Automat bei der Station, es gibt ein billiges 24h-Ticket für alle Öffis, inkl. Aufzüge und Regionalbahn.


    Genua ist vor allem ein Hafen. Unten steht ein Schiff der GNV, es ist aber nicht unseres...


    Aussicht von de Righi auf Genua



    Die Standseilbahn ist originell. Es gibt im oberen Bereich mehrere Haltestetellen, unten hält man dafür öfters mitten im Tunnel.


    Standseilbahn in der Tal-/Stadt-Station Zecca



    Wie in Monaco oder Lissabon gibt es hier Aufzüge:


    Turm des l'Ascensore di Castelletto Levante und die Altstadt unten



    Wir fahren wieder runter und schlendern durch die Altstadt. Hier gibt es ein gutes Geschäft neben den anderen


    Mosaik der Torrefazione Fratelli Boasi




    Focacceria «Focaccia e...»



    Wie in Venedig gab es hier Dogen und somit finden wir noch ihre Paläste:


    Palazzo Lamba Doria



    Schwarz-weiss-gestreift ist so ziemlich alles mittelalterliche:


    Duomo San Lorenzo de Gênes




    Kreuzgewölbe im Dom San Lorenzo



    Jedes zweite Haus ist ein (ehemaliger) Stadtpalast:


    Eingang des Palazzo Giustiniani



    Sobald man die Stadt nach Süden verlässt, befindet man sich sofort im Hafengebiet (im ganzen Küstenverlauf der Stadt):


    Hafen von Genua und Viadukt der SS1 vor den Häusern



    Unterwegs im Porto Vecchio:


    Lagerhallen des Porto Antico



    Kräne, die nicht mehr benützt werden:


    Alte Hafenkräne in Genua




    Panorama von Genua vom Porto Antico



    Da wir nun wissen, dass wir eine zusätzliche Nacht hier verbringen müssen, gehen wir bei Eataly einkaufen. Das ist eine Art Supermarkt und Restaurant zugleich, wo alle guten Waren Italiens zusammengetragen werden!


    Im Eataly Genova



    Am Weg zur U-Bahn-Station um zum Leuchtturm hinaus zu gelangen:


    Palazzo San Giorgio in Genua



    Die üble SS1 vor der Stadt


    Viadukt der SS1 verschandelt Genua



    Zum Leuchtturm, der mitten im Handelshafen steht, führt eine lange und gewundene Fussgängerbrücke:


    Passeggiata della Lanterna



    Nach dem Eingang (und dem wertlosen Museum) steht man vor dem grossen Turm:


    Westseite der Lanterna di Genova



    Man kann nur zur mittleren Ebene hoch, aber das reicht:


    Ferry-Hafen von Genua



    Das wäre ein Schiff der GNV, aber leider nicht unseres:


    Fähre «Fantastic» der GNV in Genua



    Von Genua kommt man auch nach Nordafrika:


    Überladene Fahrzeuge am Weg in den Maghreb



    Der Hafen ist vor allem kommerziell/industriell:


    Container in Genua




    Kräne, Türme und Kuppeln von Genua



    Kurz vor dem Sonnenuntergang und am Rückweg zum Auto kreuzen wir in der Altstadt eine Veranstaltung. Diese wird seit 800 Jahren so abgehalten, dabei überbringt der Bischof dem Dogen (heuter der Bürgmeisterin) eine Liste mit allen nicht erfüllten Versprechungen aus dem Vorjahr.



    «Confuoco»




    Fahnenwerfen beim «Confuoco»


    Cappuccino und Dolci in einem historischen Café


    In der Pasticceria Mangini



    Anschliessend geht es zurück zum Auto. Wir überlegen kurz, ob wir wie andere Camper bei der Bergstation der Standseilbahn bleiben, aber uns ist hier zu viel Verkehr. Also fahren wir zum Stellplatz des Vortags zurück, auch wenn es etwas weit ist.

    [Fortsetzung folgt]
    servus,
    andré
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  2. #2
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    Hallo,

    ganz kann ich deine Raunzerei nicht nachvollziehen, vielleicht bist du ein Warmduscher.
    Schade dass wir uns nicht begegnet sind, wir überwintern in Sizilien.

    Liebe Grüsse

    Mondmann
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  3. #3
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    Ich hab zwar nicht im Winter Sizilien besucht, aber auch ich kann die Raunzerei nicht nachvollziehen - war alles prima dort, das Leben verschiebt sich halt Südländer-typisch in die Nacht hinein, das weiss man aber vorher, die CP´s waren vernünftiger Standard, mir ist es ein wenig wie Griechenland vor 30 Jahren vorgekommen - also meins
    lg,

    Martin, Natascha, Sarah, Chiara und Ragdolls Yuki und Yeti...

    ... unterwegs mit einem von vier KIA´s oder Honda ST1100 Pan European oder Honda GL1500SE Goldwing oder Honda GL1800 Goldwing - und ohne Wohnwagen.

    an 19 der ?? Forumstreffen war ich dabei

  4. #4
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    Zitat Zitat von Mondmann Beitrag anzeigen
    vielleicht bist du ein Warmduscher.
    Das stimmt definitiv, beim Aussenduschen im Winter dusche ich lieber mit Warmwasser. Ich verstehe, dass es sich für die Campingplatzbetreiber nicht rentiert geschlossene Duschgebäude für 2 Monate und insgesamt 20 Gästen zu bauen (die meisten haben ja die Duschen im Wohnwagen/Camper, wie wohl du auch). Aber dann sollte wenigstens das Wasser warm werden und zeitlich nicht auch noch beschränkt sein.

    Meine Hinweise beziehen sich vor allem auf den Vergleich mit Sardinien und dem italienischen Festland zur selben Jahreszeit.

    Zitat Zitat von Mondmann Beitrag anzeigen
    Schade dass wir uns nicht begegnet sind, wir überwintern in Sizilien.
    kann man nicht ausschliessen. waren auf den Campingplätzen El Bahira (San Vito, 1x), Valle dei Templi (Agrigento, 1x) und La Timpa (Aci Trezza, 2x) sonst sahen wir Freistehende vor dem Campingplatz Vita Vera (geschlossen, Marina di Modica), am Parcheggio Isola Delle Correnti (Capo Passero), sowie bei manchen archäologischen Stätten. An der Küste zwischen Palermo und Taormina waren wir wetter- und routenbedingt nicht.

    Zitat Zitat von Flüsterer Beitrag anzeigen
    Ich hab zwar nicht im Winter Sizilien besucht, aber auch ich kann die Raunzerei nicht nachvollziehen - war alles prima dort, das Leben verschiebt sich halt Südländer-typisch in die Nacht hinein, das weiss man aber vorher, die CP´s waren vernünftiger Standard, mir ist es ein wenig wie Griechenland vor 30 Jahren vorgekommen - also meins
    eben, im Winter wird es um 16h30 dunkel und kalt. durch die kurzen Tage fällt auch zu Mittag Duschen flach... wenn ich mit "italienisch" ein grundsätzliches Problem hätte, würde ich ja nicht im Winter hinfahren.


    Nun geht es weiter auf die Insel

    Tag 3, 17. Dez., Fähre Genua-Palermo

    Schon Monate zuvor reserviert und mit der Abfahrt Samstag um 20h00 anberaumt, hatten wir den Besuch von Genua entsprechend geplant. Drei Wochen vor der Abfahrt wird das Ablegen um 3 Stunden verschoben. Nicht weiter schlimm, es gibt ja gute Restaurants in Genua. Aber bei der Anfahrt, irgendwo in der Po-Ebene, erreicht mich ein SMS, das besagt, dass die Abfahrt auf Sonntag 10h00 verlegt wird. Wir bekommen dazu bis zum Ende weder Erklärung noch Entschuldigung, aber das scheint nicht unüblich zu sein. Somit ändert sich natürlich auch unser Ankunftszeitpunkt in Palermo von Abend auf Früh.

    Wir verlassen also unseren Standplatz in dem Bergen im Dunkeln, tasten uns auf der vereisten Strasse langsam in Richtung Autobahn. Die Abfahrt in der Früh ermöglicht es, den Hafen unter einem anderen Blickwinkel zu sehen. Zudem zählen Sonnenaufgänge nicht gerade zu unseren üblichen Urlaubsbeschäftigungen.



    Ferry «Excelsior» der GNV morgens in Genua



    Wir kommen die empfohlenen 2 Stunden vor dem Ablegen in den Hafen, aber notwendig ist das nicht. Regelmässig Übersetzende kommen genau zum Abfahrtstermin und kommen auch noch mit.

    Der Leuchtturm schaut auch gut aus zu dieser Stunde:


    Lanterna di Genova in der winterlichen Morgensonne



    Das Schlichten der Fahrzeuge im Schiffsbauch erfolgt auf die italienische Art und Weise: Arbeiter weisen einem mit widersprüchlichen Anweisungen ein, aber am Ende ist alles wie in Neapel verparkt, also ziemlich platzoptimierend.

    Wir gehen in den Kabinenbereich hinauf, wo wir die Tickets gegen die Schlüssel-Karten tauschen. Am Ticket verwirrte uns die Nummer 7000. Wir dachten an einen Code, aber es tatsächlich unsere Kabinennummer. Wir haben EUR40,- Aufpreis für eine "cabina matrimoniala" (vor allen wegen dem Doppelbett) bezahlt und bekamen die Kabine ganz vorne in der Mitte:



    Unsere Kabine 7000 auf der GNV-Fähre «Excelsior»



    Unser Fenster zeigt auf den Schiffsbug



    Aber das Schiff bleibt eine Fähre (nur 7 Kabinen dieser Art gibt es). Das Bett ist perfekt, die Kabine riesengross, das Bad/Klo standardisiert winzig wie in allen anderen Kabinen, die Lüftung ist ziemlich frisch. Der Rest des Schiffs ist kein Luxus, der hintere Teil wird im Wnter als Raucherbereich umfunktioniert:



    Kein Schwimmbetrieb am «Excelsior» im Winter



    Im Hafen die nobleren Fortbewegungsmittel, aber diese fahren auf See nur im Kreis...


    2 Kreuzfahrtschiffe der MSC in Genua



    Dieses wird hier nur gewartet:


    Corsica-Ferry am Molo Giano



    Blick zurück


    Hafeneinfahrt Genua



    Unverständlich, dass so ein Schiff verrotten muss:


    Weintransporter «Theodoros» in Genua



    Der letzte Leuchtturm:


    Leuchtturm auf der Molo Duca di Galliera



    Und die Maschinen gehen auf 24 Knoten Reisegeschwindigkeit:


    Aus dem Golf von Genau hinaus



    In Sachen Temperaturen und Wind brauchen wir noch unsere heimische Kluft:


    Alex auf der Fähre



    Durch das Verschieben der Abfahrt sehen wir auch etwas von den Inseln


    Cap Corse und l'Île de la Giraglia



    Ostküste Korsikas



    Die Inseln im Osten sind besser ausgeleuchtet:


    Westküste von Capraia



    Elba:

    Nord-Osten von Elba



    Nach dem Sonnenuntergang begeben wir uns in die riesige Kabine und jausnen genuesisch (Oliven, Focaccie, etc.) und schlafen mit dem Brummen des Schiffs ein.


    Sonnenuntergang hinter Korsika



    Tag 4, 18 Dez., Palermo

    Das Schiff macht ein langes Manöver um in den Hafen von Palermo einzufahren. Draussen ist es etwas wärmer als in Genua, aber der Wind ist auch hier stark.


    Wintersonne am Monte Pellegrino



    Bei der Hafeneinfahrt sehen wir Schnee auf den Bergen:


    Porto di Palermo



    Wir schiffen aus und keine 2 Minuten später steht man mit im Morgenverkehr von Palermo. Wir wollten ja ursprünglich abends ankommen und am Tag drauf mit dem Zug in die Stadt fahren, aber nun sind wir hier im Zentrum und versuchen unseren Bus loszuwerden. Es ist aber ausgeschlossen, Parklücken sind für Fiat Panda optimiert, Parkgaragen zeigen alle 180cm Maximalhöhe an. Also würfeln wir und fahren in eine Richtung hinaus, bis wir einen Parkplatz finden. Es ist dann fast 4km draussen unter dem Monte Pellegrino. So kommen wir aber am langen Fussweg ins Zentrum durch recht ursprüngliche Viertel hinter dem Hafen.

    Im Zentrum gibt es viele verfallene Häuser, die erst abgerissen werden wenn sie ganz zusammenfallen, teilweise an den besten Adressen (ist in ganz Süditalien so). Ganz haben wir das nicht verstanden, die Grundpreise sind hier sehr hoch, bei uns würde schon lange etwas neues gebaut werden.


    Abgerissenes Haus neben Ruine



    Aber manchmal ist es auch gut, dass Altes nicht einfach abgerissen wird: diese Kirche ist zwar arg barockisiert, aber innen ein Juwel:


    Chiesa della Martorana an der Piazza Bellini



    Der arabisierende Kirchturm ist orignal erhalten;


    Campanile della Chiesa della Martorana



    Innen herrscht Byzanz:


    Transept der Chiesa della Martorana mit Mosaiken aus dem 12. Jhd.



    Vorder- und Hinterseite sind barock, aber die Übergänge sind dezent.


    Mosaiken aus dem 12. Jhd. zeigen "Erzengel"



    Die Kirche rechts daneben schaut aus wie ein marokkanischer Marabut


    Chiesa di San Cataldo auf der Piazza Bellini



    Diese ist innen völlig kahl:


    Mittlere Kuppel der Kirche San Cataldo



    Verziert ist der Boden:


    Altar der Kirche San Cataldo



    Einer der berühmtesten Plätze, aber den flachen Brunnen kann man nur schwer erfassen:


    Brunnen der Piazza Pretoria und die Kirche Santa Caterina



    Auf dem selben Platz steht aber auch diese Ruine. Den Balkonen fehlt die übliche Marmorplatte als Boden


    Balkone ohne Boden an der Piazza Pretoria



    Die sehr spanisch wirkende Kathedrale. Innen ist sie aber nicht besonders sehenswert.


    Südfassade der Kathedrale von Palermo




    Kirchentor von Domenico et Antonello Gagini an der Kathedrale von Palermo



    Ein anderes Schmuckstück, zudem in einen dichten und ruhigen Garten eingebettet:


    Kreuzgang bei der Chiesa di San Giovanni degli Eremiti




    In der Chiesa di San Giovanni degli Eremiti




    Blick in den Kreuzgang bei der Chiesa di San Giovanni degli Eremiti



    Unweit davon: der Normannenpalast, heute auch Regionalregierungssitz. Widersprüchliche Öffnungszeiten, es ist unvorhersehbar welche Teile zu Besichtigen sind (entsprechen nicht einmal den Angaben an der Kassa), aber man muss hier herkommen, irgendwas ist immer offen. Auch wenn das Gebäude abstossend wirkt. Der Besuchereingang ist ausschliesslich auf dieser Westseite, auch wenn der schöne Park auf der anderen Seite ist. Keine Messer und Stative mitnehmen, diese müssen beim Eingang gelassen werden (Durchsuchung wie am Flughafen, man bekommt aber alles danach zurück).


    Südwest-Fassade des Palazzo dei Normanni



    Unser Ziel ist offen, es handelt sich im die "Kapelle" im ersten Stock


    Zugang zur Cappella Palatina im Palazzo dei Normanni



    es ist schlichtweg grandios:


    Mosike in der Cappella Palatina



    Der Zustand der Kirche aus dem 12. Jahrhundert ist einzigartig. Das ist auf die aufwändige Restaurierung nach dem Erdbeben von 2002 zurückzuführen, die 2008 abgeschlossen wurde und von Reinhold Würth finanziert wurde (ja, die Schrauben...).


    «Sankt» Agapitus in der Cappella Palatina




    Kanzel der Cappella Palatina in Palermo




    Muqarnas an der Decke der Capella Palatina



    Hier gibt man sich kämpferisch


    Antifaschistisches Plakat in Palermo



    Im Zentrum die Balkone mit Marmorböden:


    Enge Gasse im Zentrum von Palermo



    Grosse Märkte:


    Il mercato Ballarò di Palermo



    Davon essen wir oft:


    Fenchel am Ballarò in Palermo



    Cafépause wenn es dunkel wird (die grösste Nebenwirkung der Reisen im Dezember).


    Pistaziengebäck



    Wir fahren dicht gedrängt mit einem öffentlichen Bus zum unserem Auto zurück, der Fahrer will uns gar kein Ticket verkaufen. Wir kaufen gross bei Conad im Norden ein. Nach dem wuseligen Palermo verwerfen wir unseren Plan nach Syrakus zu fahren und wenden uns dem Westen zu: Capo San Vito, dem naturbelassensten Teil der Insel.
    servus,
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  5. #5
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    Tag 5, 19. Dez., Capo San Vito, Segesta

    Wir wachen mit der Sonne auf! Den Standort hatte ich vorab gesucht, aber nach der nächtlichen Zufahrt über die holprige Strasse ist das doch eine nette Überrraschung.



    Unser Trafic unter dem Monte Cofano



    Wir suchen generell zugängliche Leuchttürme. Hier einmal einer in gutem Zustand, das ist keine Selbstverständlichkeit in Italien:


    Faro di Capo San Vito



    Rückblick zu unserem Standplatz, irgendwo links unter dem Berg:


    Monte Palatimone und Monte Cofano am anderen Ende des Golfo di Macani



    Ganz so fit fühlen wir uns doch nicht und wir verschieben eine Wanderung auf den den folgenden Tag. Also geht es auf nach Segesta. Vom Kap aus gibt es nur eine Strasse über die Hügel, die SP57 hat es aber in sich. Wenn in Sizilien 10km/h-Schilder stehen, heisst es, dass der Zustand brutal ist. Segesta ist die Sehenswürdigkeit mit den eingangs erwähnten unnötigen Shuttledienst.

    Verglichen mit anderen archäologischen Stätten ist Segesta mit einem Tempel und einem Theater recht klein, aber als Einstieg in die griechische Ära in Sizilen perfekt. Wobei man bei Segasta nicht ganz sicher ist, wie griechisch die Stadt war. Der Tempel steht jedenfalls noch zur Gänze weil er nie fertiggestellt wurde nur nur deswegen nicht durch spätere Eroberer zerstört wurde.


    Westseite des Tempels in Segesta




    Säulen ohne Kannelierung in Segesta



    Vorteil der Jahreszeit: wir sind hier alleine.


    Innen leerer Tempel von Segesta



    Das Theater steht auf einem anderen Hügel und ein weiterer Shuttlebus würde dort hinauffahren. Aber wir gehen zu Fuss und haben so gute eine Aussicht zurück auf den Tempel.


    Tempel von Segesta im Rückblick



    Ein typisch italienisches Problem, es gibt überall ausgrabungswürdige Spüren, hier 8000 Jahre alte Wohnstätten. Der Zugang ist aber verboten weil das (moderne) Dach darüber einsturztgefährdet ist (ein anderes italienisches Problem).



    Vor-griechische Wohnstätte in Segesta



    Wir gehen schnell durch die Ausgrabungen der antiken Stadt am Hügel, viele Wege sind aus nicht nachvollziehbaren Gründen gesperrt. Das Theater ist am Ende des Kamms in den Gelände eingebettet.


    Theater von Segesta




    Ansicht von der Ebene der Szene: Theater von Segesta



    Eine der Strassen in gutem Zustand, leider sehr landschaftsprägend.


    Viadotto Calda der Autobahn A29dir



    Da noch etwas Tageslicht übrig bleibt, fahren wir auf die Nord-West-Küste, an der wir in der Nacht davor nur vorbeigefahren sind. Hier sind wir noch in der Umgebung von Palermo und es ist alles recht dicht verbaut.


    Golfo di Castellammare



    Im Führer stand eine "Tonnara" in sehr gutem Erhaltungszustand an dieser Küste. Es gibt davon massenweise in Italien, aber meistens nur mehr Ruinen.


    Faraglioni di Scopello und die Tonnara



    Alle Gebäude stehen noch, es schaut nett aus. Aber der Parkplatz ist versperrt, man muss irgendwo an der Strasse im Graben stehen bleiben. Die Kassa ist jedoch besetzt und wir sind guter Dinge. Doch drinnen ist es enttäuschend: keine Erklärungen, Museum geschlossen, sämtliche Zugänge verboten.

    Davor rosten die Reusen-Anker:


    Anker vor der Tonnara di Scopello



    Innenhof der Tonnara di Scopello



    Abends kehren wir zum Capo San Vito zurück, wählen aber diesmal den Campingplatz El Bahira. Dusche 50 cents, 3 Minuten davon 2 bis das Wasser warm wird, der Wind pfeift überall durch. Naja, dafür nur EUR12/Nacht.

    [Fortsetzung folgt]
    servus,
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    05/2010 - ... : Renault Trafic II dCI 2.0 66kw, selbstbau, 5 plätze. Tirol.

  6. #6
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    Andre, mir hat dein Bericht sehr gefallen! Danke!!
    Liebe Grüsse: Etelka + Walter
    ------------------------------------------------------------------------------
    Unterwegs mit einem Zwucki von Wohnmobil: Chausson Welcome 50.

  7. #7
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    Hallo a666
    Es heißt nicht umsonst "es gibt keinen deutschen Witz und keine Italienischen Heldensaga. Die Sauberkeit in deren Land (Ausnahmen bestätigen nur sie Regel) ist schon ein Witz. Doch manche stört das nicht und fühlen sich im Dreck wohl. Leider sind das oft die schönsten Länder. Und die sogenannten heimischen Einwohner (" ach wie romantisch") sind die, welche den Dreck dort hinschmeißen.
    Auf Korsika haben die bei ASCO einfach die Serpentinenstraße zur historischen Brücke gesperrt, damit der Dreck und Bauschutt welchen Sie am Weg dorthin abgeladen keinen erschlägt. Da kommt nur mehr Erde darüber wenn überhaupt und das war es. Die Elite Europas!! Man muss das halt mit einer gewissen Toleranz betrachten.
    LG Alfred

  8. #8
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    Servus Andrè, bei uns war es 2007, wo wir drei Wochen auf Sizilien (aber im Sommer) waren - damals mit unserem Wohnmobil und Motorrad huckepack (und alles durchgefahren)!
    Danke für deinen Bericht. Hat wieder schöne Erinnerungen aufleben lassen.
    Schade, dass du dir Syrakus nicht angesehen hast, hat uns sehr gut gefallen. Die Sage um die Fonte Aretusa ist ja recht niedlich !?
    Freue mich auf die Fortsetzung deines Reiseberichtes!
    Liebe Grüße aus Niederösterreich,
    Josef
    www.biker-peppal.at

  9. #9
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    Zitat Zitat von a666 Beitrag anzeigen
    Sachen die woanders in Italien gleich sind:
    • 80% der Tankstellen sind automatisiert, nehmen aber nur maximal EUR20-Scheine und ausschliesslich italienische Bankkarten.
    Das ist aber dann anders als in Restitalien. 80% kann hinkommen. Aber mit deutschen oder österreichischen Kreditkarten hatte ich noch nie Probleme. Höchstens daß der Maximalbetrag zu klein war und ich die Karte mehrfach reinstecken mußte.

    RK

  10. #10
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    hallo

    Zitat Zitat von r_kopka Beitrag anzeigen
    Aber mit deutschen oder österreichischen Kreditkarten hatte ich noch nie Probleme.
    Ich rede vom Land. In Städten und an Autobahnen oder an Tankstellen mit Kassahäuschen gehen alle Karten. Anders wären wie sicher liegen geblieben, denn irgendwann gehen die EUR20-Scheine aus.



    Tag 7, 21. Dez, Westküste und Flucht in den Süden

    Im Golfo di Macani, wo wir drei Nächte verbrachten, waren wir recht gut vom Wind geschützt. An der weiteren Westküste bekommen wir ihn wieder voll zu spüren. Es ist kalt und den Bus beutelt es beim Stehen permanent durch. Campingplätze sind hier keine geöffnet und die Wettervorhersage prophezeit noch mehr Wind am den folgenden Tagen. Somit entscheiden wir das Kap von Marsala grossräumig und gänzlich "abzuschneiden": direkt von Trapani nach Selinunte. Hier gibt es keine Autobahnen oder Schnellstrassen, die Fahrt zieht sich also bis spät in den Nachmittag dahin.

    Zuerst halten wir aber im Wind stand. Erste Station: die Tonnara di Bonagia, die Gebäude können (jedenfalls im Winter) nicht besichtigt werden, aber hier gibt es eine Reihe Holzboote des Thunfischfangs, die frei zugänglich sind (hier verrotten...). Im Bild auch hinten der Monte Cofano, hinter dem wir zuletzt nächtigten:


    Alte Thunfischkähne




    Innenseite eines alten Thunfischkahns



    Wir fahren der Küste entlang weiter, aber das stellt sich als Fehler heraus, wir landen direkt im wuselnden Zentrum von Trapani. Grundsätzlich ist die Stadt einen Besuch wert, aber nicht wenn die Sizilianer hastig ihre Weihnachtseinkäufe machen. Während wir im Stau stehen, streichen wir gleich ein anderes Ziel aus unserem Tagesplan: Erice liegt toll am Berg, aber leider auch voll im Sturm.


    Erice am Felskamm



    Südlich von Trapani gibt es noch aktive Salinen mit sichtbarer arabischer Technik. Diese Windmühlen waren Wasserpumpen zum Anheben des Meerwassers in die Verdunstungsbecken (mittels Archimedes-Schraube).


    Windmühle in der Saline Maria Stella



    Seichtes Meerwasser heisst...


    Flamingos südlich von Trapani



    Früher bedecke man das im Herbst gewonnene Salz mit Dachziegel um es im Winter noch weiter zu trocknen. Heute kommen Folien zum Einsatz, teilweise wird der mittlere Abschnitt noch mit Kacheln abgedeckt.


    Salzberge mit Dachziegeln



    Im Museo del Sale werden alte Gewinnungstechniken vorgestellt. Die Mühle oben am Haus war keine Pumpe sonder eine fast echte Mühle zum Zerkleinern der groben Salzkristalle:


    Förderband zum Herausheben des Salz aus den Verdunstunngsbecken



    Die arabischen Mühlen, vollständig aus verschieden Holzarten, hielten 300 Jahre. Die Amerikanischen Aufsätze sind nach 15 Jahren durchgerostet:


    Kaputtes amerikanisches Windrad auf Mühlensockel



    Hier gibt es auch viele Küstenwachtürme:


    Torre Nubia



    Die Küste ist bis Marsala so flach, hier gibt es auch nicht viel besonders Sehenswertes, abgesehen vom Wein, den man jedoch überall auf der Insel kaufen kann. Wir fahren also unser langes Stück bis an die Südküste, so hat der windige Tag doch noch einen Sinn.


    Ich hatte einen Platz unter Bäumen hinter einer aufgelassenen Bahnstrecke und einem Naturpark mit Dünen ausfindig gemacht. Der erste Eindruck ist nicht besonders einladend. Das Müllproblem ist ein doppeltes: wenn die Leute den Müll nicht irgendwo hinwerfen, dann funktioniert die Abholung nicht. Auch wir fuhren tagelang mit viel Müll herum, weil wir unseren nicht zu diesen Haufen hinzustellen wollten. Hinten grosse und teure Hotels (im Winter geschlossen):


    Volle Mülltonne und wilde Deponie



    Man kann mit Kraftfahrzeugen nicht über die Gleise, aber es gibt eine holprigen Fahrweg nach Osten, hier kommt man an ein paar flache Stellplätze (leider kein Photo gemacht).

    An der Eisenbahnstrecke ist noch fast alles erhalten. Die Gleise bilden die Naturparkgrenze, es ist also fast sinnvoll alles so liegen zu lassen.


    Verlassene Bahnstrecke Castelvetrano - Porto Empedocle



    Auf Pfaden geht es durch die Dünen ans Meer vor:


    Alte Eisenbahnbrücke am Foce Belice




    Abendsonne am Strand bei Foce Belìce




    Sonnenuntergang am Meer



    Danach machen wir essen und geniessen eine ruhige Nacht unter den Eukalyptusbäumen.

    [Fortsetzung folgt]
    servus,
    andré
    ------------
    05/2010 - ... : Renault Trafic II dCI 2.0 66kw, selbstbau, 5 plätze. Tirol.

  11. #11
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    Hey Andrè,
    machst mir schon Gusto wieder mal die Insel zu besuchen!
    Liebe Grüße aus Niederösterreich,
    Josef
    www.biker-peppal.at

  12. #12
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    Super Beschreibung - Top Bilder - bin schon "neugierig" wie es weiterging!
    servus,
    Bertl

    www.urlaubsdoku.at
    unterwegs mit Dethleffs A5881

  13. #13
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    Tag 8, 22. Dez., Selinunte

    Wir fahren diesmal kurz nach Westen zurück, aber wirklich nicht weit. Selinunte besteht aus zwei Hügeln mit je Tempeln und Ausgrabungen auf beiden Kuppen. Einer der ca. 10 Tempeln steht noch (wieder) gänzlich aufrecht. Man kann überall frei herumgehen, auch durch die Tempel und Ruinen. Man geht ziemlich viel, denn zwischen den beiden Hügeln liegt ein Tal und nur ein Weg dauert 15 Minunten ohne Besichtigungszeit (im Sommer gibt es einen Bummelzug).

    Vor dem Eingang gibt es eine riesigen Parkplatz, der aber Nachts abgesperrt wird. Eine Trinkwasserstelle befindet sich rechts neben den Souvenirläden.

    Die Tempel sind mit Buchstaben versehen, weil man selten klar weiss, welche Götter verehrt wurden. Gleich nach dem Eingang (nur im Osten) steht man gleich vor dem am Besten Erhaltenen.

    Begleitet wird man auch hier von den überall anzutreffenden streunenden Hunden.



    Hunde vor dem Tempel E in Selinunte



    Hauptfront des Tempels E von Selinunte



    Hier ist auch teilweise der Innenbau erhalten:


    Im Tempel E in Selinunte



    Das Grundmaterial ist grober Muschelkalk, alle Gebäude waren mit Stock verputzt und bemalt. Man bedenke dass dieses Gebäude 2450 Jahre alt ist!


    Stuck-Reste am Tempel E von Selinunte



    Vom Tempel weiter nordwärts bleibt nicht viel übrig, die Teile haben keine Wiederaufrichtung erlaubt:


    In der Ruine des Tempel F in Selinunte



    Der nördlichste Tempel des östlichen Hügels war nie fertiggestellt (etwa so wie in Segesta). Die griechische Stadt ist während der Punischen Kriege von den Karthagern zerstört worden (und anschliessend von Dünen geschützt worden).


    Unfertige und zerstörte Kolonnen des Tempels G in Selinunte



    Um zum westlichen Hügel zu gelangen muss man durch das Tal:


    Die Akropolis und der Tempel C in Selinunte



    Hier sind mehr zivile und Verteidigungsbauten erhalten:


    Fundament des Nordwalls der Stadt Selinunte




    Fensterrahmen in der Akropolis von Selinunte




    Reste des Tempels C in der Akropolis von Selinunte



    Wir geht zurück nach Osten, zum einzigen Einagang:


    Aussicht von der Akropolis zum östlichen Hügel von Selinunte



    Das Ticket gilt auch für den Steinbruch, wo die Grundsteine für die Tempel gewonnen wurden (für den Tempel G). Die Cave di Cusa befinden sich etwas weiter nördlich, natürlich sagte man uns nichts davon beim Haupteingang, ...


    "Kolonnenscheibe" in der Cave di Cusa



    Man meisselte die Teile händisch und sprengte die Basis am Ende mit feuchtem Holz heraus.


    Kolonnenstümpfe in der Cave di Cusa



    [Fortsetzung folgt!]
    servus,
    andré
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    05/2010 - ... : Renault Trafic II dCI 2.0 66kw, selbstbau, 5 plätze. Tirol.

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