Zitat von
georgf.
Hallo!
Bei euch ist das ja besonders blöd gelaufen! Die sind besonders professionell aufgetreten. Natürlich ist man hinterher gescheiter, vorher weiß man es aber doch nicht. Ich bin auch schon einmal bei einem mehr als zweifelhaften Typen (der von der Ferne natürlich nicht zweifelhaft ausgesehen hat) am Pannenstreifen stehen geblieben. Der hatte dann keine Panne, war auch keine Zivilstreife, wie ich erst vermutet hatte, sondern ein Geldproblem. Wenigstens hat uns der "Export-Import-Kaufmann" nichts ausgeräumt. Wir sind also schadenfrei davon gekommen.
Blöd an allen diesen Geschichten ist, dass niemand wirklich weiß, was läuft, wenn jemand Hilfe anbietet oder um Hilfe bittet. Betrug ist leicht möglich bis wahrscheinlich, echte Hilfe oder eine echte Notlage ist es auch.
Gestern habe ich den Vortrag einer Radreisenden mit Multipler Sklerose gehört. Diese hat viel Hilfe bekommen, ohne darum zu fragen, und ohne Hintergedanken. Einmal wurde sie während der Fahrt von einem hinterherschleichenden Auto angehupt. Der Autofahrer wollte ihr gar nichts Böses, nur ein verlorenes Ausrüstungsteil nach bringen.
Diesen September habe ich am Donauradweg eine schiebende Radlfahrerin, weitab von irgendeinem Ort getroffen. Sie hatte einen Defekt und natürlich etwas Sorge, ob mein Angebot, ihn zu beheben, ernst zu nehmen war. Nun, wir haben das Rad repariert und sie ist glücklich weiter gefahren. Es hätte aber auch ein anderer an meiner Stelle kommen können.
Ich denke, eine Garantie werden wir nie haben, wenn wir uns auf andere Menschen einlassen. Und ohne andere Menschen kommen wir weit, aber nicht immer. Ich werde mich also hüten, tolle Sprüche über andere zu klopfen. Was gestern dem einen passiert ist, kann morgen auch mir passieren. Und wenn wir aufhören, uns wie Mitmenschen zu benehmen, tun wir uns selbst eine Menge an, nicht nur den anderen.
lg!