Hallo!
Meine Frau und ich sind seit ca. 20 Jahren Camper. Zuerst mit unserm kleinen Iglu-Zelt, dann als unsere Kinder kamen mit einem Großzelt und seit 4 Jahren haben wir einen Wohnwagen. In den ganzen 20 Jahren hatten wir noch niemals Probleme mit Campingnachbarn, dieses Jahr jedoch gleich mehrere, und da ich gerne auch einmal meine eigenen Standpunkte hinterfrage, würde ich gerne die Gemeinschaft um Eure Meinung bitten. Wir hatten folgende Erlebnisse:

1) Bei der Ankunft auf dem CP und bei der Besichtigung der Parzelle fiel uns auf, dass unser Nachbar aus der Schweiz auf seiner (relativ schmalen) Parzelle einen 2,50er Doppelachser ein 3m Vorzelt und ein ca. 2 m Sonnenzelt aufgebaut hat. Dass er mit dem Platz auf seiner Parzelle kein Auslangen fand störte Ihn nicht, denn hat sein Sonnensegel einfach 1 - 1,5 m in unsere Parzelle hineingebaut. Wir haben die Lage kurz abgeschätzt und kamen zum Ergebniss, das wir bei einem solchen Aufbau gerade unser Vorzelt aufbauen können (von einem Pavillion war gar keine Rede mehr) und dann schon relativ knapp zu unseren Nachbarn stehen würden (mit unserem Vorzelt). Meine Frau ging dann zu dem Schweizer hin und bat ihn sehr höflich, sein Sonnensegel so aufzubauen, dass er mit seiner Parzelle das Auslangen finden würde. Auch unsere Parzele sei nicht so breit. Darauf hin bekam sie zur Antwort, dass er jetzt seit 2 Wochen so stehen würde und es absolut nicht einsehen würde, da irgend etwas abzubauen. Auserdem seien wir Österreich, die sowieso keinen Anstand hätten (O-Ton). Ich bn dann mit dem WW auf die Parzelle gefahren, und hielt aus Sicht unseres Nachbarn nicht genug Abstand zu seinem Sonnensegel (das auf unserer Parzelle stand) und er beschimpfte mich als "Arxxloch", "österreichische Drexxsau" " usw.
Ich glaube, da gibt es keinen wirklich "guten" Weg dieses Problem zu lösen. Aber ich wollte es trotzdem schildern. Der von der Rezeption herbeigrufenen Mitarbeiter gab uns grundsätzlich recht (dass der Schweizer Kamerad auf unserer Parzelle stehen würde), sah sich aber außerstande einzugreifen "Das müssten wir uns selbst ausmachen."

2) Als unsere anderen Nachbarn, die sehr nett waren und mit denen wir ein ausgesprochen gutes Verhältnis hatten, abreisten kam eine bayrische Großfamilie. Diese Familie wäre echt ein Highlight in einer RTL-Reality Sopa, aber das tut hier eigentlich nichts zur Sache. Als diese ankamen haben wir gleich mal beim schieben des WW auf die Parzelle geholfen. Dass wir nicht gegrüßt wurden und uns auch unser Hilfe nicht gedankt wurde, haben wir erstmals zur Kenntniss genommen. Es wurde dann so aufgebaut (großers WW, riesiges Küchenzelt etc.), dass man aus der eigenen Parzelle gar nicht mehr rauskonnte. Was aber gar nichts machte, da die gesamte Großfamilie über unsere Parzelle latschte und gar nichts dabei fand. Wir haben auch dies vorerst zur Kenntnis genommen und hofften, dass dies am zweiten Tag nach dem Aufbau ändern würde. Weit gefehlt, man lief weiter bei unserem Vorzelt, zwischen dem Vorzelt und unserem Auto hin un her. Am dritten Tag hat man offenbar gemerkt, dass uns das nicht passt, und sie stellten den Bus weg und wenigsten die Eltern gingen über ihre eigene Parzelle, die Kinder nur sehr sporadisch. Als der nette Schweizer abfuhr, kam einen weitere bayrische Großfamilie, die sich - Oh Schreck - als zu der anderen Großfamilie zugehörig herausstellt. Da fielen dann alle Schranken und unsere Parzelle wurde das absolute Durchhaus für beide Großfamilien. Vorne und hinten liefen dann mindestens 10 - 12 Personen dauernd bei unserem Vorzelt vorbei es wurde zwischen den Parzellen (mit uns dazwischen) hin und her geschrieen usw. Für uns nicht befriedigend.

Ich habe beim Campen schon von meinen Eltern gelernt, dass die Parzelle des anderen nicht benutzt wird, und ich versuche dies auch an meine Kinder weiterzugeben. Da dies das erste Mal in unserer Camperlaufbahn war, dass wir solche Nachbarn hatten, haben wir viel darüber diskutiert, ob wir ev. zu kleinlich sind, uns man dies akzeptieren muss, uns ein solches Verhalten beim Campen eben normal ist. Wie schon erwähnt versuche ich immer meine Standpunkte zu hinterfragen, deshalb würde ich die Campergemeinde hier um Eure Meinung bitten. Wie seht ihr das, und wie würdet Ihr das lösen?
Beste Grüße
Bernhard