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Thema: Der Ablauf beim Import eines Wohnwagens von Deutschland nach Österreich(kurz erklärt)

  1. #1
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    12

    Idee Der Ablauf beim Import eines Wohnwagens von Deutschland nach Österreich(kurz erklärt)

    Hallo,

    wir haben uns vor ein paar Tagen einen neuen "Knaus Sport und Fun 480 QL" aus Deutschland nach Österreich geholt.
    Im Internet hab ich zu dem Importverfahren nur über die Summe vieler einzelner Beiträge, den Ablauf mit Tageszulassung, Import, Eintragung, Steuer….etc zusammengefunden.

    Da dachte ich mir, schreibst das doch einfach mal für die Nachfolger, die vielleicht ebenfalls mit dem Gedanken spielen, einen Wohnwagen aus einem EU Nachbarland zu importieren, zusammen.

    Ablauf beim Import von Deutschland nach Österreich am Beispiel unseres Wohnwagens.

    Für die ordnungsgemäße Überstellung wird eine sogenannte Tageszulassung inkl. Versicherung benötigt. Dafür fährt man mit den Papieren des Wohnwagens (COC, Kaufvertrag oder Rechnung….) zum Kennzeichenmacher.
    Dort werden einem dann ein Kennzeichen und die Versicherung für 5 Tage bereitgestellt.
    Kostet 72 Euro.

    Mit dem Datenblatt des Kennzeichenprägers geht’s dann zur TÜV Zulassungsstelle (in unserem Fall sehr praktisch, da sie gegenüber lag).
    Hier erhält man dann nach Prüfung und Durchsicht der Papiere, die zu prägende Nummer und den Zulassungsschein (Fahrzeugschein)
    Kostet 12 Euro.

    Mit diesen Papieren geht’s dann wieder zurück zum Kennzeichenladen und dort wird dann die entsprechende Nummer gepresst.

    So…..und mit dieser Tafel geht es dann erneut zur TÜV Zulassungsstelle, wo das Kennzeichen von einer grimmig drein blickenden Dame, die TÜV Plakette geklebt bekommt.

    Das war‘s auch schon. Nun steht der Überstellung nichts mehr im Wege :-)

    In unserem Fall haben wir das ausgenutzt und gleich mal ein paar Tage in Tirol am Fuße der Zugspitze verbracht.
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    Zurück daheim, muss aus dem Deutschen ein Österreicher gemacht werden.
    Dazu benötigt ihr die COC Papiere (EU-Betriebserlaubnis) und geht damit zur technische Prüfstelle des Amtes der Landesregierung des Bundeslandes, in dem sich euer Hauptwohnsitz befindet

    Erforderliche Unterlagen:
    Eigentumsnachweis
    (z.B. Rechnung, Kaufvertrag, Schenkungsurkunde, ausländische Fahrzeugpapiere auf eigenen Namen)
    EU-Betriebserlaubnis (COC-Papier)

    Der freundliche Herr, trägt den Wohnwagen dann in das Fahrzeugregister ein und erhält dafür noch mal 112 Euro.
    Da ein Wohnwagen bekanntlich keinen Motor besitzt, fällt auch keine NoVa an und wir mussten auch keine Steuer oder Zoll nachzahlen. Die Steuer wurde ja ohnehin schon in Deutschland beim Händler bezahlt.

    Erstaunt wie einfach das von statten ging, habe ich mich noch mit dem Herrn der Landesregierung ein wenig unterhalten und ihn gefragt, was denn nun zu tun ist, wenn ein Wohnwagen keine COC Papiere hat, welche es ja bei den älteren Modellen noch nicht gab.

    Er meinte, "auch das sei kein Problem". Die technische Prüfstelle hat eine Werkstatt dabei und dort wird der Wohnwagen überprüft und erhält, sofern alles in Ordnung ist, eine Einzelgenehmigung.

    Hier noch mal der Ablauf wenn keine Betriebserlaubnis in der EU vorliegt.
    Quelle https://www.help.gv.at/Portal.Node/h...te.061610.html

    Verfahrensablauf
    Bei Eigenimport eines Kfz ohne EU-Betriebserlaubnis muss eine Einzelgenehmigung durchgeführt werden. Entsprechen gewisse Einrichtungen des Kfz nicht den geltenden Bestimmungen, ist eine Ausnahmegenehmigung erforderlich.
    Sie können sich auch vertreten lassen. Dazu müssen Sie eine schriftliche Vollmacht ausstellen.
    Erforderliche Unterlagen
    · Eigentumsnachweis
    (z.B. Rechnung, Kaufvertrag, Schenkungsurkunde, ausländische Fahrzeugpapiere auf eigenen Namen)
    · EU-Betriebserlaubnis (COC-Papier)
    · Bei Vertretung: Vollmacht
    · Wenn keine EU-Betriebserlaubnis vorhanden ist: zusätzlich
    o Foto(s) vom Fahrzeug
    o Eventuell Technisches Datenblatt (auch Unbedenklichkeitsbescheinigung)
    (erhältlich bei der Generalimporteurin/beim Generalimporteur der jeweiligen Automarke)
    o Eventuell weitere Bestätigungen/Gutachten auf Verlangen der Prüfstelle
    Kosten
    · Für Fahrzeuge ohne EU-Betriebserlaubnis: rund 150 Euro (abhängig von den erforderlichen Nachweisen)
    · Für Fahrzeuge mit EU-Betriebserlaubnis: Ersatz des Aufwands für die Eingabe der Daten in die Genehmigungsdatenbank – maximal 180 Euro



    Also in unserem Fall lag der Finanzielle Aufwand bei 196 Euro und die Ersparnis dadurch lag bei rund 3000 Euro.

    Tja...und so sind wir nun die stolzen Besitzer unseres ersten Wohnwagens

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  2. #2
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    Standard

    Um aus dem Feutschen einen Österreicher zu machen, hättest Du nicht mal mehr zur Landesregierung gemusst. Geht heute alles schon per Internet...COC und Kaufvertrag einscannen, ein wenig was ausfüllen, Zahlungsbeleg über die vorherige Einzahlung dazu..das wars dann schon. Einige Tage später bekommst Du schon eine Mail von der Landesregierung...fertig.

  3. #3
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    Standard

    Zitat Zitat von 1markus Beitrag anzeigen
    Hallo,

    wir haben uns vor ein paar Tagen einen neuen "Knaus Sport und Fun 480 QL" aus Deutschland nach Österreich geholt.
    Im Internet hab ich zu dem Importverfahren nur über die Summe vieler einzelner Beiträge, den Ablauf mit Tageszulassung, Import, Eintragung, Steuer….etc zusammengefunden.

    Da dachte ich mir, schreibst das doch einfach mal für die Nachfolger, die vielleicht ebenfalls mit dem Gedanken spielen, einen Wohnwagen aus einem EU Nachbarland zu importieren, zusammen.

    Ablauf beim Import von Deutschland nach Österreich am Beispiel unseres Wohnwagens.

    Für die ordnungsgemäße Überstellung wird eine sogenannte Tageszulassung inkl. Versicherung benötigt. Dafür fährt man mit den Papieren des Wohnwagens (COC, Kaufvertrag oder Rechnung….) zum Kennzeichenmacher.
    Dort werden einem dann ein Kennzeichen und die Versicherung für 5 Tage bereitgestellt.
    Kostet 72 Euro.

    Mit dem Datenblatt des Kennzeichenprägers geht’s dann zur TÜV Zulassungsstelle (in unserem Fall sehr praktisch, da sie gegenüber lag).
    Hier erhält man dann nach Prüfung und Durchsicht der Papiere, die zu prägende Nummer und den Zulassungsschein (Fahrzeugschein)
    Kostet 12 Euro.

    Mit diesen Papieren geht’s dann wieder zurück zum Kennzeichenladen und dort wird dann die entsprechende Nummer gepresst.

    So…..und mit dieser Tafel geht es dann erneut zur TÜV Zulassungsstelle, wo das Kennzeichen von einer grimmig drein blickenden Dame, die TÜV Plakette geklebt bekommt.

    Das war‘s auch schon. Nun steht der Überstellung nichts mehr im Wege :-)

    In unserem Fall haben wir das ausgenutzt und gleich mal ein paar Tage in Tirol am Fuße der Zugspitze verbracht.
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    Zurück daheim, muss aus dem Deutschen ein Österreicher gemacht werden.
    Dazu benötigt ihr die COC Papiere (EU-Betriebserlaubnis) und geht damit zur technische Prüfstelle des Amtes der Landesregierung des Bundeslandes, in dem sich euer Hauptwohnsitz befindet

    Erforderliche Unterlagen:
    Eigentumsnachweis
    (z.B. Rechnung, Kaufvertrag, Schenkungsurkunde, ausländische Fahrzeugpapiere auf eigenen Namen)
    EU-Betriebserlaubnis (COC-Papier)

    Der freundliche Herr, trägt den Wohnwagen dann in das Fahrzeugregister ein und erhält dafür noch mal 112 Euro.
    Da ein Wohnwagen bekanntlich keinen Motor besitzt, fällt auch keine NoVa an und wir mussten auch keine Steuer oder Zoll nachzahlen. Die Steuer wurde ja ohnehin schon in Deutschland beim Händler bezahlt.

    Erstaunt wie einfach das von statten ging, habe ich mich noch mit dem Herrn der Landesregierung ein wenig unterhalten und ihn gefragt, was denn nun zu tun ist, wenn ein Wohnwagen keine COC Papiere hat, welche es ja bei den älteren Modellen noch nicht gab.

    Er meinte, "auch das sei kein Problem". Die technische Prüfstelle hat eine Werkstatt dabei und dort wird der Wohnwagen überprüft und erhält, sofern alles in Ordnung ist, eine Einzelgenehmigung.

    Hier noch mal der Ablauf wenn keine Betriebserlaubnis in der EU vorliegt.
    Quelle https://www.help.gv.at/Portal.Node/h...te.061610.html

    Verfahrensablauf
    Bei Eigenimport eines Kfz ohne EU-Betriebserlaubnis muss eine Einzelgenehmigung durchgeführt werden. Entsprechen gewisse Einrichtungen des Kfz nicht den geltenden Bestimmungen, ist eine Ausnahmegenehmigung erforderlich.
    Sie können sich auch vertreten lassen. Dazu müssen Sie eine schriftliche Vollmacht ausstellen.
    Erforderliche Unterlagen
    · Eigentumsnachweis
    (z.B. Rechnung, Kaufvertrag, Schenkungsurkunde, ausländische Fahrzeugpapiere auf eigenen Namen)
    · EU-Betriebserlaubnis (COC-Papier)
    · Bei Vertretung: Vollmacht
    · Wenn keine EU-Betriebserlaubnis vorhanden ist: zusätzlich
    o Foto(s) vom Fahrzeug
    o Eventuell Technisches Datenblatt (auch Unbedenklichkeitsbescheinigung)
    (erhältlich bei der Generalimporteurin/beim Generalimporteur der jeweiligen Automarke)
    o Eventuell weitere Bestätigungen/Gutachten auf Verlangen der Prüfstelle
    Kosten
    · Für Fahrzeuge ohne EU-Betriebserlaubnis: rund 150 Euro (abhängig von den erforderlichen Nachweisen)
    · Für Fahrzeuge mit EU-Betriebserlaubnis: Ersatz des Aufwands für die Eingabe der Daten in die Genehmigungsdatenbank – maximal 180 Euro



    Also in unserem Fall lag der Finanzielle Aufwand bei 196 Euro und die Ersparnis dadurch lag bei rund 3000 Euro.

    Tja...und so sind wir nun die stolzen Besitzer unseres ersten Wohnwagens

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    Danke für die tolle Info!!

  4. #4
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    Danke für die ausführliche Info!
    servus,
    Bertl

    www.urlaubsdoku.at
    unterwegs mit Dethleffs A5881

  5. #5
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    Als ich vor 9 Jahren meinen Wohnwagen importierte war es auch ganz einfach, das deutsche 5 Tages Kennzeichen samt Versicherung organisierte der Verkäufer und kostete mich keinen Cent

    in Österreich fuhr ich zur KFZ Überprüfungsstelle, bezahlte ganze 36 Euro und das wars schon. Wohnwagen bei der Versicherung anmelden und Urlaub genießen.
    LG
    Toni

  6. #6
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    Uhhh fein, da haben die Preise aber schön angezogen....

    Es ist laut dem Herrn der Landesregierung natürlich auch möglich, mit den Papieren direkt vorab zu ihm zu kommen.
    Er trägt dann alles ein, man meldet ihn bei der Versicherung an und holt ihn direkt schon mit den eigenen Kennzeichen und erspart sich das ganze Theater mit dem TÜV und den Kennzeichen in Deutschland.

    Wir wollten nicht alles an den Händler überweisen und haben das restlich Geld bei der Abholung bezahlt. Denn sollte etwas nicht passen und man hat schon alles im voraus bezahlt, dann fängt die Streiterei an.
    So hat man noch ein gewisses Druckmittel in der Hand.

  7. #7
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    Hallo,

    erst mal Danke für die Beschreibung.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, muß ich nur mit den Papieren zur Prüfstelle, wenn der Wohnwagen bereits die COC Papiere hat.

    Grüße
    Rainer

  8. #8
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    Hallo Rainer,
    Du kannst das ganze auch online über e-goverment machen, dann braucht Du nirgends hin.
    LG
    Rudi

  9. #9
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    Danke für die ausfühliche Info!

    Wir haben im Herbst ebenfalls einen Wohnwagen bei einem Händler in D gekauft (auch mit COC-Papier). Geholt haben wir ihn noch nicht, da wir bis vor 2 Wochen kein Zugfahrzeug hatten Daran, wie das mit den Taferln läuft, hab ich noch gar nicht gedacht, ähem.

  10. #10
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    Zitat Zitat von KiwiChick Beitrag anzeigen
    Danke für die ausfühliche Info!

    Wir haben im Herbst ebenfalls einen Wohnwagen bei einem Händler in D gekauft (auch mit COC-Papier). Geholt haben wir ihn noch nicht, da wir bis vor 2 Wochen kein Zugfahrzeug hatten Daran, wie das mit den Taferln läuft, hab ich noch gar nicht gedacht, ähem.
    mit den papieren zur zuständigen lr.-stelle(oder online...) dann anmelden und mit dem kennzeichen abholen ....

    Gesendet von meinem ALE-L21 mit Tapatalk
    lg von Angela, Wolfgang und Kelly unterwegs mit WoWa Fendt Saphir 465sfb gezogen von Ford Kuga

    seit dem 5.forumstreffen bei jedem treffen dabei ....


  11. #11
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    Dankeschön!

    Da freut sich mein Dreijähriger wieder. Wir waren in den letzten drei Wochen zwei Mal bei der Prüfstelle, Papas importiertes "oldtimer" Motorrad einzgelgenehmigen lassen. Und alle paar Minuten ist ein anderes cooles Gefährt dort aufgeschlagen. Und nebenan ist die Feuerwehrzentrale. Er war kaum noch wegzubekommen von dort

    Ich hoffe, dass wir es nach Ostern gleich angehen können.

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