Zitat von
georgf.
Hallo!
Mit deinen genaueren Informationen können wir auch genaueres zur Zugfähigkeit eures Touran sagen.
Was ich im Vergleich zu unserem Gespann mit einem etwas moderneren Caddy sagen kann, habe ich ja schon in deinem anderen Thread geschrieben. Von den anderen hast du auch eine Menge Rückmeldungen.
Was mir dabei abgeht ist, dass die PS, was das Ziehen angeht, ziemlich unwichtig sind. Der wichtige Wert, der aussagt, wie gut euer Touran ziehen kann (bzw. wie viel er ziehen kann), ist das Drehmoment. Schau bitte nach, wie hoch das Drehmoment eures Autos ist und schreibe uns davon.
Zum Teil richtig, wichtiger ist aber die Getriebeübersetzung, d.h. in welchem Gang die Reisegeschwindigkeit von sagen wir mal 90 km/h mit dem höchsten Drehmoment erreicht wird...
Ein Beispiel: Unser erstes Zugfahrzeug, ein Saugdiesel mit 75PS, hatte 135Nm, der Caddy mit 75PS hat 215Nm. Die selben PS und ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wir haben nach einer Panne einmal den Wohnwagen mit einem Mietauto, einem Nissan mit modernem Motor, gezogen. Der hatte nicht 75PS, sondern 115 oder mehr. Die Vermieterin hat mir vorgeschwärmt, wie toll der ziehen würde. Das war eine lahme Ente und gesoffen hat sie auch. Ich würde also auf die PS-Zahlen nicht all zu viel geben.
Siehe oben ... die meisten Autos sind auf sehr niedrige Drehzahlen bei relativ hohen Geschwindigkeiten übersetzt, da habt ihr mit dem nur 75PS Diesel den Vorteil, dass er eben kurz übersetzt ist, daher geht das Ziehen auch halbwegs problemlos ... nicht zuletzt wegen eures GERINGEN Luftwiderstandes...vergiss die Fahrräder am Dach, wenn ein breiter und normal hoher WoWa honten dranhängt, ist der Luftwiderstand gleich eine ganz andere Nummer.
Ich kenne die VW-Motoren aus eurem Baujahr nicht. Beim Kauf unseres Caddies (2011, wenn ich mich richtig erinnere) habe ich den Eindruck gewonnen, dass VW aus dem selben Hubraum ein vergleichsweise hohes Drehmoment herausholen kann.
Zumindest schreiben sie das in ihren Prospekten halt rein, es geht sich aber schon rechnerisch nicht aus, aber wer so viel schummelt und selbst den Aufwand einer Software hierzu nicht scheut.....
Unser Caddy kann das auch als längere Dauerleistung liefern, nicht nur als theoretische Spitzenleistung beim Überholen. Wenn das auch für euren Touran gilt, sehe ich keinen Grund, ihn aus zu tauschen. (Dazu muss ich anmerken, dass der Motor unseres Caddies eigentlich der 103PS-Motor sein dürfte, er wurde, denke ich, nur heruntergedrosselt. Das bringt möglicherweise eine höhere Standfestigkeit mit sich.)
Standfestigkeit ist bei den Motoren immer relativ zu sehen...
Vielleicht lohnt es sich auch, genauer hin zu schauen, was ihr mit dem Gespann machen wollt: Fahrt ihr hauptsächlich auf der Autobahn in den Urlaub, kurvt ihr gerne auf bergigen Landstraßen, nehmt ihr häufig Pässe mit?
Ich vermute, dass die Belastung eures Touran unterm Strich auf einer üblichen Reise (Kroatien/Italien o. Ä. mit eher direkter Anreise) nicht viel höher sein wird wie unsere Reisen durch Bosnien und Albanien nach Griechenland. Was ihr mehr Wohnwagengewicht habt, haben wir mehr Luftwiderstand und weit mehr Belastung durch regelmäßige Bergfahren.
Die Belastung WIRD höher sein, siehe oben...
Dazu kommt noch der Fahrstil: Wir haben allgemein den Eindruck, dass wir schleichen, wenn wir nicht das gewohnte Tempo des leeren Autos ohne Anhang durchziehen können. Das stimmt und es stimmt auch nicht. Natürlich fahren wir mit einem Gespann langsamer, und mit einem Gespann mit etwas geringerer Motorleistung sinkt das Tempo noch einmal. Aber wie viele Minuten verliere ich real, wenn ich die Pack hinauf mit 10km/h langsamer fahre? Rechne das auf den Urlaub um, die paar Minuten sind völlig zu vernachlässigen. Mit einer entspannten Fahrweise werden weder das Auto gequält noch die Leute hinter einem. Nette Leute lassen Schnellere auf Landstraßen gerne überholen.
Ich habe etwas Zeit gebraucht, um das ökonomische Fahren mit einem Turbodiesel zu lernen. Nur aufs Gaspedal zu latschen geht natürlich auch, bringt aber außer hohem Spritverbrauch nichts. Auch da könnt ihr etwas experimentieren, um die Urlaubskassa zu entlasten und das Auto zu schonen. Auf einer unserer griechischen Standardstrecken haben wir bald heraus gefunden, dass wir mit unserem schwachen Gespann nur dann hinter den anderen her hinken, wenn sich die Schnelleren nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Sonst schwimmen wir problemlos im Strom mit.
Was ist schleichen, was ist rasen, was ist mit dem Strom schwimmen ... alles sehr subjektive Eindrücke, der eine schleicht mit 88km/h, der andere rast mit 90km/h....
lg!