Hallo
Wie schon im Vorjahr nützten wir eine freie Woche im Februar um in den Süden zu fahren. Diesmal schneiden wir das Gebiet wesentlich nördlicher an: Turin und Col de Montgenèvre. Der Plan war in der Winterlandschaft dort mit Schneeschuhen Touren zu machen.
Tag 1: Fahrt von Tirol, St. Crépin, Mont Dauphin
Schnee ist eine ziemliche Fehlanzeige:
Église Vieille à Saint-Crépin
Da wir uns nicht durch Schneestürme kämpfen müssten und Kettenanlegen auch nicht am Programm stand, kamen wir früher als geplant an. Um an etwas Sonne zu kommen fahren wir auf den Mont-Dauphin, einer grossen Verteidigungsanlage bei Guillestre. Normalerweise liegt hier ein Haufen Schnee.
Lunette d'Arçon
Das Dorf ist ein Museum für sich.
Échauguette du front du Guil & la Crête des Pareis
Das Durance-Tal, hinten stehen 4000er, im Sommer ist da nicht weniger Schnee oben
Eygliers-Gare & Durance talaufwärts
Hier könnte man auch die Nacht verbringen, es weht aber eine steife kalte Brise.
Unser Trafic am Parkplatz Mont-Dauphin
Da nun die Sonne untergeht, gehen wir einkaufen und fahren bei Nacht noch ein stück weiter in Richtung Gap. Dort hatte ich einen Übernachtungsplatz ausfindig gemacht. Erst am Tag drauf sehen wir, dass die Strasse eigentlich gesperrt war, aber es liegt ohnehin kein Schnee.
Tag 2: "Chapeau de Napoléon", Tour de Moissière & Gap
Morgens wachen wir bei einer grossen Herde Pferden auf
Pferdekopf
Von unserem Standplatz brauchen wir keine 10 Minuten auf den Kopf namens Chapeau de Napoléon (der Name geht auf die Form zurück, wenn man den Berg von Süden sieht).
Chapeau de Napoléon, 1411 m, von Osten
Von oben Blick auf Gap:
Gap
Und hier eine Ansicht von Süden, das erklärt den Namen besser:
Chapeau de Napoléon von Süden
Die Schlierenwolken lösen sich langsam auf und da der Hügel echt nicht tagesausfüllend war, fahren wir in den Schiort Ancelle und machen dort eine weitere Wanderung auf der Tour de Moissière, schneefrei und höher hinauf als die (künstlich beschneiten) Pisten.
Kalkberge:
Coste Belle, l'Aiglière & l'Arche
Aussicht bis zum Lac Serre-Ponçon:
Viaduc de Chanteloube
Ansicht des Bergs zuvor:
Chapeau de Napoléon vu de l'est
Das ganze Plateau war bewohnt, hier Felsritzungen bei einer Quelle:
Felsritzungen beim Lac de Faudon
Wir wollen hier hinauf, dabei geht man durch ein verfallenes Almdorf, das man nur mit viel Fantasie noch erkennen kann:
Sommet Saint Philippe und Dorfruine Faudon
Oben:
Am Sommet Saint Philippe
Ein weiteres Schigebiet ohne Schnee:
Domaine de ski de Chaillol 2016
Rückweg über eine andere Strecke am Plateau:
Blick nach Osten
Nach den Wanderungen wollen wir zum Lac de Serre-Ponçon. Es ist allerdings Samstag und wir hatten nicht mit dem Urlauberschichtwechsel gerechnet. Auch ohne Schnee fahren die Franzosen von der Küste in die Berge. Wir wollen zu Bekannten nach Barcelonnette und dafür müssen wir diese Urlauberströme queren. Mit einigen Umwegen kommen wir dort an, samt dem angekündigten Regen.
Tag 3: Clues de Barles im Regen
dieser Tag bleibt feucht, es schüttet regelrecht. Also fahren wir nach Süden, in den Verdon. Der folgende Tag soll wieder ein Sonnenloch bieten. Ohne Querlesen der Wetterberichte hat man auch in der Provence im Winter keine Chance seine Zeit mehrheitlich an der Sonne zu verbringen...
Wir fahren durch die Schlucht Clues de Barles und steigen sogar zwischendurch aus:
Alex mit Schirm
Strasse durch die Clue de Barles
Die Geologie treibt es hier bunt:
Vertikale Kalkschichten
Auf der Fahrt nach Castellane kommen wir kurz über die Schneefallgrenze, wir haben schon Bedenken was unsere riskante Routenwahl betrifft. Wir steuern einen Stellplatz beim Pont Madame an, den wir schon seit langem kennen. Am Abend schüttet es noch bis Mitternacht.
Tag 4: Plateau d'Irouelle & la Corniche Sublime
Aber morgens ist es bitterkalt: ein gutes Zeichen!
Der Kaffee wird trotzdem draussen gekocht:
Unser Trafic mit dünner Reifschicht
Wir fahren am malerischen Ort Trigance vorbei...
Trigance (Var)
... bis ins Verdon-Kerngebiet: Wir wollen auf dieses Plateau in der Bildmitte, links ist die Verdon-Schlucht:
Brèche Imbert, Plateau d'Irouelle, Ravin de l'Infernet & la Mescla
Plateau d'Irouelle von Süden gesehen[/URL]
Das Problem: es gibt keinen Weg über die Plateaukante. Es geht also durchs Gemüse, zeitweise durchaus steil:
Sous le bord du Plateau d'Irouelle
Am Plateau geht es durch einen mageren Eichenwald
Kleine Eichen am Plateau d'Irouelle
Vorne der Blick in die Schluch:
Dent d'Aire, Barre de l'Escalès & le Chiran
Wegen den Regenfällen ist der Verdon leider alles andere als türkisblau
Grauer Verdon
Abstieg über alte Weiler:
Hameau d'Entreverges & la Cime de Biach
Wieder beim Auto gönnen wir uns einen Kaffee und machen uns dann auf der Corniche Sublime D71 am Weg weiter nach Süden. Diese Strasse ist normalerweise stark befahren, bei jedem der zahllosen Aussichtspunkte staut es sich. Heute haben wir die Strasse für uns alleine!
Pont de l'Artuby
Schlucht im Militärgebiet:
Gorges de l'Artuby
Blick aus dem Fayet-Tunnelabschnitt:
Gorges du Verdon sous le Collet Baris
Aber es ist nun wieder grau in grau:
Verdon vor dem Lac de Ste.-Croix
Da nun Duschen angesagt wäre, steuern wir den Campingplatz Au Jardin de la Ferme in Six-Fours-les-Plages an. Grundsätzlich gute und ruhige Lage, aber ... das Warmwasser geht nicht. Ein ziemlich Reinfall also. Das Wetter ist immer noch launig, aber es regnet nicht.
Tag 5: Île du Grand Gaou und Baie de la Moutte
Am Morgen drauf geht die Dusche noch immer nicht, also erkunden wir die Gegend und versuchen das Wetter zu deuten.
"Pointus" in der Rade du Brusc
Es gibt die kleine vorgelagerte Inseln Îles du Gaou, die über einen Steg zu erreichen sind. Das Meer ist jedenfalls nicht besonders ruhig...
Meer im Süden der Île du Grand Gaou und Île des Embiez
Die Wolken bleiben "oben", also erkunden wir auch eine Teil des Küstenwegs in der felsigen Bucht Baie de la Moutte. Im Sommer kann man hier arg schwitzen.
"Sentier du littoral" in der Calanque du Port d'Alon
"la Galère"
Am Abend peilen wir natürlich einen anderen Campingplatz an, diesmal mit Dusche. So viele sind in der Zeit nicht offen, wir müssen wieder ins Hinterland, aber mit der Stromheizung ist das ganz gemütlich.