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Thema: im märz 2014 nach Lapland und Tromsø

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard im märz 2014 nach Lapland und Tromsø

    diesmal etwas ausgefalleners. ursprünglich war die fahrt im sommer 2012 geplant, aber ein gips am tag tag der abfahrt hatte alles vereitelt. wir haben die klassischen fjorde also links liegen lassen und das eigentliche ziel waren die polarlichter. viele die wir vorm abfahren darauf angesprochen hatten meinten dass man auch viel glück brauche, denn im winter kann es schon mal eine woche bewölkt sein. das war für uns der ausschlaggebende grund selber zu fahren, also so mobil zu bleiben, notfalls einige 100km weiter zu fahren wo es besser sein könnte. mit unserem kleinen selbst ausgebauten camper klappte das und es war auch wesentlich billiger als flug+mietauto+ferienwohnung/hotel.

    die kleinen technischen details
    • dieselstandheizung (nötig abseits von steckdosen)
    • isolierung (glaubenssache)
    • verstärkte LKW-schneeketten (waren über 200km am stück im einsatz und normale wären nach 50km gerissen)
    • natürlich winterreifen, besser wären spikes, aber die sind in Deutschland verboten.
    • einzige änderung: neue motorkühlflüssigkeit da ich die ursprüngliche zusammensetzung nicht kannte
    • dritte batterie für notfälle (nicht gebraucht)
    • seriöse dauenenschlafsäcke UND dauenendecke. zeitgleich gebraucht bei einer panne der standheizung bei -14°C
    • winterklamotten, merino-unterwäsche, etc.
    • essen für die hälfte der zeit, Skandinavien ist kein gourmet-land und teuer ist vor allem das essen.


    das alles in 2 wochen. wir werden Tromsø erreichen und auch die polarlichter sehen. geplant war über Norwegen rauf zu fahren und über Schweden runter da wir befürchteten, dass die strassenverhältnisse in Norwegen schwieriger sind. das wird sich bewahrheiten, aber als wir ankommen stellt sich heraus, dass für die erste woche in Norwegen sauwetter angesagt ist, also drehen wir die route um, auch wenn das noch mehr kilometer macht. in summe werden es 7800km (ohne fähren). hier die route:

    Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht 

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    tag 1: Tirol - Kiel, 1000km ohne hindernisse

    die A7 in deutschland ist eine monotone sache. unsere fähre legt zu mittag in Kiel ab, also fahren wir zu hause am vortag zu mittag weg und übernachten auf dem camperstellplatz bei Egestorf südlich von Hamburg. ich dachte zuerst das sein ein einfacher parkplatz, aber am morgen kommt einer EUR7,- kassieren. im winter ist das klo zu, wasser gibt es auch nur gegen einen obolus.

    wie man hier schon sieht, winter, es wird der urlaub der "langen schatten"....


    unser Trafic am stellplatz Egestorf



    tag 2 und folgende nacht: überfahrt von Kiel nach Oslo: 638km pour EUR280,- (2 personnen, auto 2m hoch und 5m lang).

    wir sind natürlich viel zu früh da (hatten nicht mit freier fahrt am vortag gerechnet) und somit bleibt ein wenig zeit für Kiel (der krieg hat aber kaum was altes übrig gelassen)



    "unser" schiff Color Magic in Kiel




    Schifffahrtsmuseum Kiel



    und wir checken am Norwegenkai ein:


    Norwegenkai in Kiel




    Alex und unser trafic vor der Color Magic



    der schlund schluckt recht viel fahrzeuge:


    Fahrzeugdeck der Color Magic



    die schiffe der Color Line sind etwas anders als sonstige fähren. preis, einschiffen, dauer, etc. sind durchaus vergleichbar, aber bei den kabinen sieht man den unterschied. sie sind wesentlich grösser und besser ausgestattet, so gibt es echte grosse doppelbetten und auch die innenkabinen haben fenster, wenn auch nur auf die grosse mittlere "einkaufsstasse". es ist übrigens diese einrichtung (und andere wie konferenzzentrum und casino) die die bessere ausstattung des schiffs finanzieren. dieser Las-Vegas-stil mag anfangs abschrecken, aber man muss ja nicht mitspielen.



    Innenkabine mit Fenster auf der Color Magic



    strahlender sonnenschein bei der abfahrt:


    Heck der Color Magic bei der Fahrt aus der Kieler Förde


    weitere bilder der überfahrt: Einschiffen in Kiel


    tag 3: Oslo - Kongsvinger - Siljan-See: 370km: schnelles ausschiffen, kurzer besuch der oper und dann möglichst flott nach nord-osten und Schweden

    wir stehen relativ früh auf, um die einfahrt in den langen Oslofjord zu bewundern, aber das wetter macht uns einen strich durch die rechnung.



    Nakkholmen im Regen




    Ansteuern von Oslo



    aber kaum an land hört wenigstens der regen auf.



    Schwimmende Skulptur «She Lies» vor der Oper




    Oper von Oslo


    weitere bilder: Oslo und Oper


    auf der fahrt nach osten geht die rechnung mit der routenänderung auf: blauer himmel!


    Norwegische Fahne auf der Festung Kongsvinger




    Haus der Kommandanten in Kongsvinger


    mehr bilder: Ullern und Kongsvinger an der E16


    wir fahren unbeirrt weiter nach nord-osten, kein zeichen davon dass wir hier an einer EU- und Schengen-aussengrenze wären...


    Grenze Norwegen-Schweden an der E16



    seen ohne ende, manchmal noch gefroren, manchmal offen, je nach seehöhe und lage:


    See Ned Brocken




    Sonnenuntergang am Siljan-see



    morgendlicher ausblick von unserem ersten standplatz


    Gefrorener Bach beim Siljan-See


    weitere bilder:Sollerön und Siljan


    tag 4: Siljan - Leksand - Tällberg - Falun - Gävle - Norrfällsviken: 572km: zur Ostsee und dann an der E4 nach norden rauf


    besuch der kirche von Leksand, sie fasst 2300 personen, keine ahnung wo man so viele leute in der gegend finden könnte


    Kirche von Leksand




    Fixe Leiter zum Schneeabräumen


    mehr bilder: Leksand März 2014


    immer noch in der gegend, schönes wetter und weiterhin völlig schneefrei:



    Siljan-See in Tällberg




    Gefrorener See Rällsjön


    andere bilder: Tällberg und See Rällsjön


    auf unserem weg liegt das weltkulturerbe Falun-Grube, hier stammt der rohstoff der roten farbe an den häusern Skandinaviens her! gratis eintritt zum grossen loch, das nicht die mine darstellt. es handelt sich um einen einsturz von 1687 weil man bis dahin recht planlos herumgegraben hatte.



    Stora Stöten in Falun




    Ehemaliges Verwaltungsgebäude der Mine in Falun



    kaffeepause im Falu Antik & Byggnadsvårds Handel:


    Keksselbstbedienung


    mehr bilder der mine: Grosser Kupferberg von Falun


    mit Gävle erreichen wir die Ostsee und haben auch schon einen guten teil Südschwedens "abgeschnitten". hier bleiben ein paar alte häuser, die stadt ist sonst eher uninteressant:


    Gasse im alten Gävle



    hier grosse kursänderung für uns, nun geht es strikt norwärts. oder fast, denn die E4 verläuft fast immer im landesinneren und wir machen natürlich schon abstecher zum meer.

    bei Kramfors suchen wir einen weiteren übernachtungsplatz, die küste ist hier sehr zerklüftet und wir erhoffen uns eine piste die sich im wald verliert, aber wir finden lange nichts. fehler nummer eins: die nacht ist hereingefallen und da sucht es sich noch schwieriger; fehler nummer zwei: zu glauben Skandinavien wäre unbewohnt. strassen führen in der regel zu bewohnten siedlungen. auch sind wir hier noch südlich genug, dass sich in küstennähe "canmping verboten"-schilder finden. wir kreisen also und landen beim camping Norrfällsviken. das hätte zwar offen, wir haben aber noch kein bedürfnis zu duschen und einigermassen warm wäre es auch noch. wir essen mal am hafenparkplatz und machen uns dann doch noch auf und finden hinterm (verlassenen) golfplatz einen ebenso verlassenen FKK-strand. als der untergrund zu sandig wird bleiben wir stehen und wachen morgens mit meerblick auf:



    Blick aus dem Trafic auf den Storstrand und den Ullångersfärden



    Maisons dans la baie de Norrfällsviken


    mehr bilder: Norrfällsviken im März 2014

    fortsetzung folgt!
    servus,
    andré
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    05/2010 - ... : Renault Trafic II dCI 2.0 66kw, selbstbau, 5 plätze. Tirol.

  2. #2
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    Standard

    das wetter lädt nicht zum baden ein, also fahren wir weiter nordwärts:

    tag 5: Norrfällsviken - Bjuröklubb - Pite Havsbad - Luleå - Boden: 561km, wir verlassen also definitiv die Küste und fahren nun nach nord-westen


    Gefrorene Bucht Kallviken



    Kallviken im Winter


    mehr bilder: Kallviken im März 2014


    etwas weiter hätte es einen netten standplatz geben, aber es ist noch zu früh am tag.


    Leuchtturm Bjuröklubb



    Pointe orientale de Vånörskatan



    abseits der hauptstrassen gibt es hier grundsätzlich schotterpisten. sie sind zwar gut gepflegt, es bleibt aber eine dreckige angelegenheit. gefährlich ist im winter der wechsel zwischen offenen und waldigen flächen, da gibt es schlagartig eis, tiefe spurrillen oder ungünstige tiefe schlamm-eis-kombinationen.


    Unbefestigte Strasse bei Lappviken


    weitere photos: Bjuröklubb Fyr


    sehenswürdigkeiten neben der strasse, ein historischer leuchtturm von 25km weiter südlich


    Historischer Leuchtturm von Skagsudde in Jävre



    ein bekannter badestrand, derzeit nicht überlaufen


    Inseln vor Pite Havsbad


    weitere bilder: Skellefteå, Jävrebyn und Pite Havsbad


    der rest des tages ist dem fahren gewidmet und wir fahren wieder in die nacht hinein. diesmal mit ziel campingplatz, was nicht so einfach wird. zuerst einkaufen in Luleå und dann folgen wir meinen eintragungen zum campingplatz. es gibt sowohl von Schweden als auch von Norwegen online PDFs mit allen campingplätzen und da kann man sich die ganzjährig offenen (mühsam) heraussuchen. ein kurioses problem hier in Skandinavien: viele campingplätze liegen direkt an der strasse, so als ob es nicht genug platz gäbe. so auch dieser in Luleå, auch ohne nur eine türe zu öffnen war der lärm kaum auszuhalten, waren wir doch keine 10 meter von der vierspurigen autobahn entfernt (obwohl man zuerst lange durchs grüne gondelt). wir werden das so öfters sehen, und auch tunlichst meiden.

    lso flüchten wir, es ist wieder mal nacht, kälter (strom wäre nett) und eben auch eine dusche. der nächste vermerkte platz ist in Boden, 40km im landesinneren. wir kommen bei der sportanlage der stadt an, natürlich ist alles zu, auch der schranken. es gibt aber eine telephonnummer und es kommt tatsächlich jemand der uns zugang zum platz, der küche, der warmen dusche und der sauna (!) gewährt. problematisch ist das tauwetter, das uns bis jetzt freie strassen beschert hatte. der platz ist eine eis-wasser-suppe. auf eis oder schnee abstellen geht nicht, man käme am morgen nicht mehr heraus.


    Unser Trafic am Camping in Boden im Winter



    tag 6: Boden - Gammelstad - Boden - Jokkmokk - Avvakko - Jukkasjärvi Paksuniemi: 420km. wir tauchen in den schnee ein.

    zuerst man 30km zurück nach Gammelstad, ein kirchendorf, das nur zu kirchenfeiertagen bewohnt wird (und bewohnt werden darf). die hütten stehen etwas planlos um die kirche herum:


    Gammelstad



    nebensaison, die kirche ist nur bei beerdigungen offen....


    Kirche Nederluleå



    im ort, die art splitt, den jede karrosserie "erfreut"


    grober Schotter auf der Strasse


    mehr bilder: Luleå Gammelstad


    ziemlich geradelinig geht es weiter ins landesinnere, strasse frei


    Luleälven über dem Kraftwerk Laxede



    unspektakulär


    Markierung des Polarkreis



    so kommen wir nach Jokkmokk, der "hauptstadt der Samen. museumsbesuch, tanken, essen fassen, nun kommen länger keine brauchbaren zivilisierten posten mehr.



    nun verbotene Fallen im Sami-Museum



    die ausrüstung die uns fehlt...


    Motorheizung, Allrad, Spikes, Zusatzscheinwerfer auf schwedischem Auto im Winter


    weitere bilder: Jokkmokk und das Ájtte-Museum


    nach Jokkmokk dreht die strasse nach norden und man gewinnt langsam an seehöhe. das wetter ist grau, die strasse nachwievor schneefrei aber lonhs und rechts werden die schneemauern höher. kaum seitenstrassen und wenn eher für skidoos. doch dann gibt es links eine frisch geräumte strasse, nicht allzu steil, wir riskieren es.


    Achtung Hundeschlitten



    für eine bessere aussicht besteigen wir einen hochstand. das ist nicht so einfach, den ganzen winter bleiben hier die temperaturen unter dem gefrierpunkt und der schnee setzt sich so nicht wie bei uns. selbst mit schneeschuhen ist es eine mühsame angelegenheit im wald (in der fläche ist es besser, das wird der schnee von wind gepresst oder verweht).


    Alex mit Schneeschuhen unterm Hochstand bei Avvakko




    Moor Itnaáhpi in Lappland




    Tiefblick auf unseren Trafic



    wir spazieren auch ein bissl hinein bis es uns zu kalt wird.


    Moor Itnaáhpi im Winter


    mehr bilder: Lappland bei Avvakko
    servus,
    andré
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    05/2010 - ... : Renault Trafic II dCI 2.0 66kw, selbstbau, 5 plätze. Tirol.

  3. #3
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    Standard

    (spät aber doch geht es weiter)

    noch bevor wir einen stellplatz für die nacht bei Jukkasjärvi finden wird es nacht. und es gibt noch mehr schnee als bisher, freigeräumt ist im prinzip nur die strasse. wir sind nun bei dem problem angelagt, das mir als erstes beim planen in den kopf schoss. schmale geräumte strassen führen immer zu bewohnten häusern und zwar so, dass ein auto dort am ende der "sackgasse" steht. auch wenn man fragt, steht man dort den leuten spätestens in der früh im weg.

    letztendlich finden wir einen platz neben der strasse nach dem ort, wundersamerweise freigeräumt, wir wissen bis heute nicht warum. von der kälte geschlaucht essen wir und legen uns mal hin. kurz vor mitternacht gehen wir aber noch mal mit den schneeschuhen raus über ein moor gegenüber. so wie schon am nachmittag ist der schnee locker und sehr tief, man sinkt auch mit den schneeschuhen bis zu dem schenkeln ein. aber der klare himmel bei der kälte, die stille und das sternenlich waren eindrucksvoll.


    Stellplatz östlich von Jukkasjärvi



    tag 7: Jukkasjärvi - Kiruna - Abisko - Björkliden - Abisko - Björkliden - Abisko - Kiruna - Karesuando: 432km.


    zuerst geht es zurück nach ins dorf Jukkasjärvi.


    eisige Strasse östlich von Jukkasjärvi



    die strasse schaut nicht weiter wild aus, aber es ist höllig rutschig. gehen kann man darauf nicht und es ist eine leistung der reifenindustrie, dass man darauf fahren kann. ohne allrad und spikes, mit 3 tonnen, ist das aus dem stand (flach) wegkommen sehr originell. man kann mit egal welchem gang starten, durchdrehen tut man sowieso rund 15 sekunden lang. es ist besser wenn die strasse breit und frei ist, denn man eiert ziemlich herum. wenn man dann si ca. 20km/h erreicht, macht es einen ruck und plötzlich fährt man wie auf schienen, kann lenken, bremsen und wenn man die seitenführungsgötter nicht zu sehr herausfordert kann man auch 80km/h fahren. solange bis man wieder unter 20km/h rutscht und dann schaut man besser, dass man einen langen bremsweg hat, mit ABS geht's sogar noch schlechter. am besten ausrollen lassen. wir haben das auf ungeräumten nebenstrassen oft beobachtet.


    im flachen geht das alles noch ganz gut (Schweden fast immer, weniger in Norwegen) und wenn man alleine auf der Strasse ist. sich mit den schneehaufen am strassenrand anlegen ist kein guter plan, die sind hart wie beton. in einer steigung anfahren ist schlicht unmöglich, da muss man sich rückwärtsrollen lassen (ja ABS geht auch rückwärts, getestet...) und dann halt anlauf nehmen. wenn's bergauf geht sollte man über 30km/h drauf haben... das ganze geht auf hauptstrassen und eben flachen nebenstrassen. in Norwegen sind nebenstrassen fast immer steil und kurvig, da gibt es nur eine lösung: schneeketten (bei campern braucht es gewichtsbedingt LKW- und allrad-ketten).


    trotzdem sind die strassen meist so gebaut, dass man gut durchkommt, vor allem auf den durchzugsstrassen (ausser natürlich bei neuschnee, schneesturm, tauwetter, etc...). Diese Strassen sind breiter, ohne starke steigungen. stärkere steigungen sind leicht mit sand gestreut (kein kies), aber immer nur aufwärts. so sind wir öfters auf der gegenfahrbahn abwärts gefahren...


    in den städten im norden ist man sich selber überlassen:


    Eislaufplatz auf der Strasse in Jukkasjärvi



    zurück zu den sehenswürdigkeiten:


    Samische Altarbilder in Jukkasjärvi




    Rentiere füttern




    Rentierklauen wie Flossen



    mehr bilder: kirche von Jukkasjärvi


    zum eishotel, das sind die bausteine:


    Eisblock wird aus dem Fluss gehoben



    drinnen stehen solche sachen:


    Fisch an der Bar im Ice Hotel Jukkasjärvi en 2014




    Einhorn im Eishotel Jukkasjärvi en 2014



    übernachten kann man bei -5°C zu EUR380,- pro person und nacht (aber auch das besichtigen ist sehr teuer):


    Hotelzimmer in Ice Hotel 2014



    mehr bilder: Ice Hotel


    es ist mittag und wir sind wieder auf achse, nichst geringeres als tromsø steht am Tagesziel. aber es sind ein paar bremsen und grobe hindernisse am weg:


    Schneebedeckte Strasse zwischen Kiruna et Abisko


    im video schaut das schon unguter aus:
    https://www.youtube.com/watch?v=0b9B2xU9uwk

    wenn es keinen wind gibt schmilzt der schnee und es bildet sich ein schnee-eis-wasser-gemisch das uns noch einige problem bereiten wird:
    https://www.youtube.com/watch?v=atpfFRj0Zqo

    es war klar, dass das überqueren des gebrigskamms zwischen Schweden und Norwegen eine schlüsselstelle sein würde. von Jukkasjärvi nach Kiruna (nur industrie) geht es über ein wüstes hochplateau nach Abisko (schi- und grenzort). der wind wird immer stärker, neben schnee fliegen auch eisbrocken über die fahrbahn. Die fahrt war stressig, der wind drückte einem immer wieder aus den fahrrinnen im eis, also rasteten wir mal in Abisko.

    aber wir kommen nicht weit: zeitlich unbeschränkte strassensperre seit bereits 24 stunden. es fahren fräsen die strasse ab, aber es kommen immer nur ein paar autos dahinter durch, dann ist alles wieder zu. der sturm ist zu stark. das problem: der betroffene schluchtabschnitt ist 40km lang! wir bringen das alles im touristenhotel in erfahrung, das war voller leute die alle dort gestrandet sind. denn auch die zugstrecke war gesperrt, der sturm hatte container von den wagons geweht.


    André verzeifelt



    wir probieren zum schiort Björkliden (dort wäre ein campingplatz) hochzufahren, scheitern aber an der steigung. in anbetracht der unbefristeten sperre enscheiden wir uns grossräumig im norden zu unfahren: Finnland! 300km umweg, davon 150km auf schnee und eis. die ersten 100km auf der E45 fahren wir zudem nachts bei schneesturm. seit dem schreckt mich nix mehr... keine photos von hier, wir hatten echt andere sorgen wie das auf-der-strasse-bleiben nach dem ein LKW vorbeigedonnert ist. 15 sekunden sieht man rein gar nix wenn die 6-achser den schnee aufwirbeln. aber die strasse blieb flach, keine ketten nötig.


    ankunft in Karesuado, grenzort zu Finnland. da wir hier ursprünglich nicht herwollten hatten wir keinen plan und über 22h weiterfahren kam nicht in frage. wir platzieren uns einfach vor der kirche. die türen sind zugefroren, der bus ist nur mehr ein eis- und schnee-gebilde. also bleibt nur mehr die standheizung anmachen und auf den nächsten tag warten.



    sicht nur dank scheibenheizung




    die standheizung bläst brav luft, aber kalte. dann 08/15-fehlermeldung und ende. alle startversuche verlaufen im sand (schne). es hat draussen schneetreiben -12°C und innen um die 0°C, das nach einem ohnehin stressigen tag. wir werfen also mal den gasbrenner an und machen tee. als es wieder kalt wurden haben wir dosenfutter gewärmt, dann wieder tee usw. schlafen dann ohne heizung, dicke dauendecke, dicke daunenschlafsäcke und haube.

    morgens, noch schlaftraumelnd, denke ich natürlich an die heizung, ist ja nicht so, dass wir sie nicht auch im weiteren verlauf brauchen werden und offene campingplätze (stromheizung) sind sehr selten in den breiten. doch geistesblitz: es kann nur der auspuff verstopft sein. und in der tat: das ganze auto war unten mit einem eispanzer überzogen. das schmelzwasser vom vortag hat auf die unterkühlte karrosserie gespritzt und ist dort gefroren. also schraubenzieher und hammer raus und loch freimeisseln...



    In Karesuando an der finnischen Grenze



    der folgende tag war dann klar, wir schauen uns "unser" dorf an...



    Skidoo-spuren am gefrorenen Muonio




    Supermarkt mit GPS-Service in Karesuando



    erstes siedlerhaus, gemeindehaus, kirche, alles:


    Im Læstadiuspörtet



    weitere bilder: Karesuando et Kaaresuvanto


    aja, es ist

    tag 8: Karesuando - Tromsø: 327km. diesmal schaffen wir es


    strasse bedeckt, himmel frei, jedenfalls in Finnland:


    E8 zwischen Kaaresuvanto und der norwegischen Grenze



    nach der grenze geht es radikal 800 höhenmeter abwärts. langer baustellen bereich unter dicker schneedecke, sehr holprig aber dafür griffig. aber das wetter kippt wieder, scheint so als wären das die reste der schlechtwetterwoche in Norwegen:



    Stortinden und E6/E8



    aber wenigstens eine ist wirklich happy hier zu sein:


    Alex am Steuer vor Tromsø



    zum hintergrund der reise, hier das "verantwortliche" lied, in Tromsø aufgenommen: https://www.youtube.com/watch?v=5rXBNqVbC6g



    Segelschiff und Tromsøbrua




    Speicherhäuser am Hafen von Tromsø



    weitere Bilder: bedecktes Tromsø


    also graues wetter. noch etwas ärger einen campingplatz zu finden, also bleiben wir bei dem in Tromsø auch wenn der grad eine baustelle ist. aber am tag drauf folgt die grosse überraschung!
    servus,
    andré
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    05/2010 - ... : Renault Trafic II dCI 2.0 66kw, selbstbau, 5 plätze. Tirol.

  4. #4
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    Standard

    bitte bald fortsetzen
    lg, Peter

    so many roads - so little time...

    www.eldezento.blogspot.com (work in progress)

  5. #5
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    Standard

    cliffhager nennt man sowas

    danke fuers herzeigen... und ansonsten: wie Peter.
    hier wird diesel noch mit liebe verbrannt....シ
    https://darkdogontour.blogspot.com

  6. #6
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    Super Danke!!
    Bitte um dringende Fortsetzung des Reiseberichts
    LG Mario
    Wer sich verfährt sieht wenigstens eine andere Gegend

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