Blog: Serbien, Bulgarien, Türkei, Thassos, Kosovo
Da ich meinen Reiseblog wieder starte für 2019 und manche einfach lieber hier mitlesen kopiere ich das wieder rein.
Hoffe das klappt für Euch soweit.
LG
Auge
http://experience.augustyn.at
Liebe Mitleser,
ich hab doch mal glatt wieder vergessen hier zu bloggen. Private Dinge, Lebensentscheidungen und viel Arbeit haben es nicht zugelassen.
Jetzt versuch ichs mal wieder weil ich eigentlich von Facebook weg will.
Nun.
Es gibt einen Entwurf einer Route.
Belgrad (SRB) (Da war ich heuer schonmal), Sofia (BG), Plovdiv (BG - Kulturhauptstadt 2019), Istanbul (TR), Cannakkale (TR), Thassos (GR) und evtl. noch Prishtina (RKS).
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Und ja. Wir werden zu dritt also ohne meinen Sohnemann Lorenz fahren. Mit 18 Jahren ist das nachvollziehbar.
Die Vorbereitungen gestalten sich etwas schwierig, da Camping in der Türkei und auch in Bulgarien, mit Ausnahme der Schwarzmeerküste, noch nicht Fuss gefasst hat. Vom Kosovo red ich gar nicht.
Eine weitere spannende Sache wird sein, dass wir mit einem anderen Auto fahren (Der Wohnwagen bleibt gleich) der mit LPG betrieben wird. Da heisst es das Tanken etwas besser zu planen.
Die grobe Routenplanung ist aber mal gemacht und im GoogleMap Snapshot zu sehen.
Viel Spass beim virtuellen Mitreisen.
Auge
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http://experience.augustyn.at/index....er-kraftstoff/
LPG, AutoGas…ein für uns neuer Kraftstoff
Heute habe ich mein neues Zugfahrzeug aus der Werkstätte geholt. Ich habe mir eine LPG Anlage, eine Flüssiggasanlage einbauen lassen.
Was ist das?
LPG (Liquified Petroleum Gas) ist grundsätzlich ein Abfallprodukt der Raffinerieindustrie und wurde ganz früher abgefackelt. Jetzt wird das verwendet. Unter anderem für die Gasgriller und Camper aber eben auch als Kraftstoff für Fahrzeuge mit Benzinmotoren.
Es gibt in Ö nicht sehr viele Tankstellen aber in Linz ist eine, das reicht mal für den Zweck zu Hause.
Im Europäischen Ausland ist die Tankstellendichte sehr angenehm wenn man in der Lage ist sich ein wenig zu organisieren.
Wie funktioniert das?
Ich habe nun (statt dem Reserverad) einen 100l Tank für Autogas und im Auto einen Schalter. Grundsätzlich wird mit LPG gefahren. Ist das Gas aus fährt man mit Benzin weiter. Für den Kaltstart wird auch Benzin verwendet da das Gas eine gewisse Temperatur benötigt um vom Flüssigen ind den Gasförmigen Zustand zu gelangen.
Getankt wird recht ähnlich wie Benzin oder Diesel. Der Druck bewegt sich um die 15bar (Im Gegensatz zu CNG – 250 bar).
Warum mache ich das überhaupt?
Umwelt: Der CO2 Ausstoss und vor allem die Abgase sind maximal sauber mit LPG. Kein Feinstaub.
Kosten: Ein Liter LPG kostet zwischen 0,5 und 0,75 EUR. Der Verbrauch erhöht sich aufgrund des niedrigeren Brennwertes nur um etwa 10%.
Auf der Seite: MyLPG.eu sind alle Tankstellen verzeichnet und man kann die Route gut planen. Der Tageskilometerzähler ist beim Fahren mit Gas sowieso wichtiger das sich der Tankinhalt schwerer ablesen lässt.
Türkei will vorbereitet sein
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http://experience.augustyn.at/index....hassos-kosovo/
Türkei will vorbereitet sein
Heuer gehts mal in die Türkei solange es dort auch ruhig bleibt. Schon bei der Recherche merkt man hier ist der Camping Tourismus etwas abgeflaut.
Die politischen Querelen der letzten Jahre haben wohl viele Reisecamper Abstand nehmen lassen.
Trotzdem wollen wir das heuer antesten. Zumindest den kleinen europäischen Teil.
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Jedenfalls sind Infos dünn und man muss wohl auch ein wenig Stellplätze nutzen weil es kaum noch Campingplätze gibt. Weiters muss man aufpassen, da einige Campingplätze zwischenzeitlich geschlossen sind aber im Netz noch zu finden sind.
Einreise
Bei der Einreise sind bereits einige Dinge zu beachten.
Die grüne Versicherungskarte muss Türkei (TR) dabeihaben. das ist meistens durchgestrichen. Also Versicherung anrufen und checken! Weiters braucht man ein Visum. Das gibt es hier:
https://www.evisa.gov.tr/de/
Kostet 20 USD pro Person aber es erspart (scheinbar) Grenzaufenthalt.
Weitere Infos gibt es auf der ÖAMTC Seite unter Länderinfo Türkei.
Telefonate mit Türkei Spezialisten lassen uns aber positiv auf den Trip blicken.
Wie es wirklich dann läuft wissen wir nachher ;-).
LG
Auge
Tag #1 Reisetag nach Belgrad
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Nun geht es also doch los mit der Reise. Die Vorbereitungen haben wir so gut es ging gut erledigt. Ich habe extra am Tag vor der Abreise nur einen Auftritt am Schiff vereinbart und war somit bald im Bett. daher geht es heuer auch etwas zeitiger, nämlich um halb 10 bereits auf die Reise.
Der Verkehr ist für einen Sonntag überraschend stark aber kein Problem. Wir haben uns entschieden, dass wir diesmal wieder über Ungarn reisen werden und uns einen Alternativen Grenzübergang nach Serbien suchen. Der Hauptgrenzübergang glänzt mit 3-4 Stunden Wartezeit aber es gibt eine ungarische Empfehlung für eine Alternative.
Ebenfalls neu ist, dass wir heuer mit LPG (Autogas) unterwegs sind. In einem anderen Post hab ich bereits erklärt worum es hier geht und nun ist als Zeit, dass sich das bewähren muss. Daher hab ich, wie beschrieben, alle LPG Tankstellen aus myLPG.eu in mein TomTom App geladen um überall die Tankstellen zu finden.
Bereits in Wiener Neudorf suche ich die erste LPG Tankstelle auf, da ich nicht weiss wie das in Ungarn laufen wird. Hier gilt es zu lernen, dass technisch bedingt, das Tanken auf einen nicht geleerten LPG Tank nicht optimal ist und er dann nicht ganz voll wird. Kein Problem und ich meine das schonmal in einem einschlägigen Forum gelesen zu haben.
So geht die Reise weiter rein nach Ungarn. Auch hier viel Verkehr auf der Autobahn und ich bin froh seit heuer auch eine Kamera hinten am Wohnwagen zu haben um immer sehen zu können was hinter mir so passiert. Das Bild wird per WLAN auf das iPad übertragen. Praktisch. Ich fahre etwa 95km/h was etwas schnell als erlaubt aber nicht auffällig schnell ist. Aber da LKW mit etwa 85-90 km/h unterwegs sind muss ich recht genau schaun wann und wo ich überhole. Daher mag ich auch den Sonntag wo einfach weniger LKW unterwegs sind.
Auf Höhe Budapest fahre ich eine weitere LPG Tankstelle an die im Verzeichnis steht kann aber keine LPG Säule finden. Weiterfahren zur nächsten. Diesmal gibts eine Säule aber schnlechten Druck seitens der Tankstelle. Das Tanken dauert ewig und ich fahre mit wenig Gas weiter zur nächsten Tankstelle. Hier dachten wir schon es gibt wieder keine Säule. Aber die stand abseits und hat auch funktioniert. Sebstbedienung ist bei LPG im Osten ausgeschlossen und so ergeben sich immer nette Kontakte mit dem Personal.
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Nun also auf die alternative Strecke da am regulären Grenzübergang 4h Wartezeit angezeigt werden. Wir fahren über Tompa was einiges an Bundesstrasse heisst aber auch egal ist, weil ich auf der Autobahn auch nicht viel schneller bin. Es geht durchs ländliche, südlich Ungarn. Zum Teil sieht das hier recht arm aus und man erkennt schnell, das Budapest nicht Ungarn darstellt.
Die Grenze H-SRB ist dann wirklich schnell passiert und so gehts in Subotica wieder zurück auf die Autobahn in Richtung Belgrad. Hier bemerke ich sofort, dass LPG quasi an jeder Tankstelle angeboten wird und so tanke ich schnell nochmals nach. Hier kostet LPG weniger als die Hälfte vom Benzin (ca. 0,60). Dann passt das wirklich.
Der Hunger ereilt uns und ein McDonalds Schild zeit uns den Weg. Davor ein kleiner Unfallstau mit Blick auf den Macie. Trotzdem fahren wir (Es wird bereits dunkel) hin und freuen uns auf einen Stärkung. Das Frühstück ist jetzt schon lange her.
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Jetzt ist es nur noch kurz bis zum Camp Dunav. Dort wurde uns per Mail versprochen, dass eine Anreise zu jeder Uhrzeit möglich ist und so war es auch. Wir trafen gegen 23:00 ein und konnten, dank Nachtwächter, sofort einen Platz beziehen. Die Reise war unkompliziert aber (Dank LPG) spannend und der Reisewagen hat uns extrem entpannt nach Belgrad gebracht.
Gute Nacht
Auge
Tag #7 Anreise Türkei, Istanbul
Samstag, 10. August
Nun ist es also so weit, dass wir in die Türkei einreisen werden. Zuvor nutze ich noch das ländliche Umfeld um meine 10km in einem Morgenlauf abzuspulen. Etwas groggy da meine Frau und ich am Vorabend den Wein recht genossen haben.
Eine kleine Skurrilität entdecke ich beim Laufen. Mitten ins Niemandsland wurde ein hochmodernes Museum mit Hilfe von Japan gepflanzt. Kein Mensch kennt das und die Angestellten langweilen sich. Sogar das Japanische Prinzenpaar war bei der Eröffnung da. Das Geld wäre in Bildung, Kinderversorgung oder was weiss ich wohl etwas besser aufgehoben gewesen.
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Zeitig versuchen wir abzureisen da wir nicht wissen wie es sich an der Grenze verhält. So verlassen wir als das gemütliche, herzliche Plätzchen und starten Richtung Grenze. LPG wird nachgetankt da ich nicht weiss wie gut die Versorgung sein wird.
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An der Grenze ist nicht allzuviel los aber wir sehen schon, dass es etwas dauern wird.
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Besonderheit ist, dass zusätzlich zum Reisepass auch die Fahrzeugpapiere und grünen Versicherungskarten (ACHTUNG! TR darf nicht durchgestrichen sein!) kontrolliert werden. Ausserdem wird das Fahrzeug mit dem man einreist in den Reisepass eingetragen und man kann nur mit eben diesem wieder ausreisen. Alles in allem aber kein Problem und alle waren sehr freundlich wenn auch nur rudimentär dem Englischen mächtig.
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Die Fahrzeugkontrolle an der Grenze erfolgt sehr professionell in einer Box wo auch unter das Fahrzeug geschaut wird. Schell, effizient und alles OK. Gleich danach fährt man an eine PTT Filiale an der Strasse um das HGS (Türkisches Mautsystem) zu kaufen. Hier tadelloses Englisch und in Euro zu begleichen. Türkische Lira hatten wir noch keine. Der HGS Streifen muss dann am Innenspiegel befestigt werden wo er automatisch ausgelesen und abgebucht wird. Geht das Guthaben zu Ende kommt eine SMS. Ist aber bei uns nicht geschehen. Braucht man auch wenn man über die Bosporusbrücken fahren will. Nachdem all diese Hürden überwunden sind gehts runter nach Istanbul. Alles gute Autobahn mit wenig Verkehr und unspannender Gegend. Ein paar witzige Schnappschüsse von der Autobahn gibts aber.
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Bereits die Einfahrt Istanbul zeigt, dass es sich um eine große Metropole handelt. Der Verkehr ist zwar recht stark aber kein Problem. Die Gegenseite zeit da schon mehr Stau.
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Das TomTom Navi bringt uns Pipifein zum Standplatzhttp://experience.augustyn.at/wp-con...8/istanbul.jpg den wir bereits mit Spannung erwarten und der auch sensationell mitten in der Stadt liegt. Wir werden sofort ganz nett bei den Schranken reingewunken. Sofort hilft uns jemand beim Rangieren und völlig unerwartet gibts auch Strom. Dusche, WC sind natürlich schon basic aber ich habs nicht so gut erwartet. Der Platzwart bemüht sich sehr und preislich sind 80 TL für Wohnmobile und 120 für WW und KFZ voll in Ordnung (TL einfach durch 6 dividieren dann ist man halbwegs dabei). Der Platz wird rund um die Uhr gut bewacht und ausserdem bei unserem Eintreffen fast leer.
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Voller Spannung machen wir uns trotz der Reise sofort auf in die Stadt und sind auch sofort begeistert. Man elrnt Istanbul gleich von der wilden und ursprünglichen Art kennen weil man nicht sofort im touristischen Bereich ist. Es ist laut, heiss, wild, voll. Es wird gegessen, gehandelt, gebetet, die Muezzine rufen in die Stadt. So spannend. Wir lassen uns treiben da wir gar keine Plan für heute haben. Alle sind sehr freundlich. Es gibt genug Wechselstuben und so finden wir ein erstes Kaffee wo wir uns hinsetzen und mal ein bissl die Stadt sacken lassen. Einfach spannend die Einheimischen (definitiv keine Touris) zu beobachten. Der junge Kellner fragt ob wir WiFi haben wollen und tippt gleich das Passwort in mein Handy...
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Gute Gelegenheit doch mal die Karte zu studieren um ein wenig einen Überblick zu bekommen.
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Wir lassen uns wieder in den Strassen treiben.
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Dann meldet sich auch schon der Hunger und wir finden eine Stand mit Hendln die man auf Fladenbrot serviert und einfach mit den Fingern isst. Man sitzt am Gehsteig und genisst. Das ist fotografisch schwer darzustellen aber das war einfach ein spezieller Moment. Der Standbetreiber hat auch erkannt, dass wir keine Einheimischen sind und sich sehr bemüht für uns einen Platz zu machen. Extrem nett. Auch hat er bemerkt, das wir nicht wussten was wir nachher mit unseren schmierigen Fingern machen sollten und hat uns so Zitrustücher gegeben. Wie die Einheimischen das lösen entzieht sich meiner Kenntnis.
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Geflasht von den ersten Eindrücken sind wir zurück zum Stellplatz. Etwas relaxen...
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War wohl ein starker Tag...:-)
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Aber wir haben auch Freunde gewonnen. Mir persönlich sind ja Katzen immer lieber als Hunde und da sind wir in TR gut aufgehoben (Im Gegensatz zu BG und RO).
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Die Vorfreude auf die Erforschung von Istanbul war jedenfalls schon gewaltig!