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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reisebericht der etwas anderen Art



berghamer
07.04.2010, 20:58
Hallo

Ich weiß nicht, ob hier der richtige Platz für diesen Link ist. Falls nicht, dann bitte an die geeignete Stelle verschieben.
Nun zu diesem Bericht. Ich lese seit einigen Tagen fast pausenlos die Erlebnisse dieses jungen Aussteigers. Lest euch einmal hinein und ihr werdet erstaunliches erfahren.
Wahrscheinlich wird es auch hier im Forum zu den verschiedensten Meinungen über diesen jungen Mann kommen. Auch ich bin mir dzt noch nicht ganz im klaren....

http://www.myhomeismycar.com/

Ferdlnand
07.04.2010, 22:26
Servus Berghamer!

Diese Lektüre war eine der ersten die ich im Vorjahr vor unserer Albeniendurchquerung aufgearbeitet habe. War anfangs auch fasziniert von der Art des Lebens und Erlebens des Autors. Da seine Berichte aber in fast allen landesspezifischen Foren diskutiert werden und dort auch seine Ansichten aus den Augen der Bevölkerung dokumentiert werden, gewinnt man mit der Zeit einen anderen Blickwinkel zu seinen Ausführungen.
Wenn er da z.B in Albanien mit seinem Truck in einem Loch stecken bleibt, selbst nicht mehr raus kommt, ihm dort von Einheimischen geholfen wird und die dann einige Euros für ihre Dienste haben wollten, und der Typ einfach abrauscht, da bekomme ich schon gewisse Bedenken.
Gibt auch andere Begebenheiten mit denen ich mich nicht ganz indentifizieren kann.
Die Berichte sind jedoch unterhaltsam und auch interessant zu lesen.

lg Ferdl

georgf.
08.04.2010, 14:34
Hallo!

Schön zu lesen, was mit ganz wenig Geld zu erreichen ist! (Ich muss zu allem, was mir dazu einfällt anmerken, dass ich nciht den ganzen Bericht gelesen habe, das nebenbei.)

Ich denke, der Autor stellt sich klar neben die Gesellschaft und zeigt, dass er auf seine Art glücklich leben will, das ist sein gutes Recht. Das hat natürlich auch immer wieder seine Schattenseiten, seinen Dauerstreit mit Behörden und Grundeigentümern, damit ist bei seiner Art zu leben zu rechnen.
Natürlich gibt es dabei auch Bereiche, die nicht so einfach sind, so muss die Gesellschaft damit rechnen, ihn im Krankheitsfall ohne eigenen Beiträgen gesund zu pflegen, aber die paar Menschen, die in kein "normales" (normal: was ist das schon?) Schema passen, kommen in jeder Gesellschaft vor und müssen eben mit getragen werden. (Andere am anderen Ende des Spektrums richten sichs auch und liegen uns ganz anders auf der Tasche.)

Ein Großonkel von mir ist ab seinem 17. Lebensjahr an gereist. Anfangs hat er sein Platzerl auf der Welt gesucht, später hat er erkannt, dass sein Platzerl das Reisen ist. Am Ende seines Lebens konnte er von seinen Büchern sogar leben, aber bald darauf ist er in Kanada in der Wildnis erfroren. Er war sicher ein glücklicher Mensch und hat der Welt seine Bücher gegeben. Auch so lässt sich Lebenssinn finden.

Was mir bei diesem Busreisenden hier ausgesprochen unangenehm aufstößt ist, dass er sich sehr, sehr schnell als Opfer sieht. Wenn er wild campt, illegal arbeitet, hält er nun einmal die Spielregeln nicht ein, da, denke ich, gehört dazu, die entsprechenden Reaktionen zu akzeptieren. Wenn ich selbst auf einer Radtour mangels Campingplatz wild campe und niemanden gefragt habe, habe ich zwar auch keine Freude, wenn ich Ärger bekomme, die Ursache suche ich aber bei mir. Und dieser Herr stellt seinen Riesenkübel irgendwo in die Gegend und wundert sich, wenns nicht allen gefällt? Mit illegaler Arbeit ists auch nicht anders. Wir bezahlen, wenn wir arbeiten, eine Menge Abgaben, dafür bekommen wir auch eine Menge Leistungen. Das funktioniert aber nur, wenn sich alle so halbwegs daran halten. Da stört mich sein Selbstmitleid schon, auch wenn es glücklicherweise nicht meine Sache ist.

Auf jeden Fall wünsche ich ihm alles Gute! Manche sind einfach nicht für ein "normales" Leben mit regelmäßiger Arbeit geschaffen!

tschekov
20.04.2010, 12:05
total interessante schilderungen. solche dinge lese ich total gerne. aber:

@georgf.: ich muss dir auf jeden fall recht geben. wer sich nicht an die regeln hält, darf sich nicht als opfer darstellen.

LG