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17.09.2017, 12:19
Deutschland: Neckar und Mosel 23.8.2017 – 7.9.2017

Das Ziel unserer Reise war eine Fahrt entlang der Mosel, dem Weingebiet in Deutschland; eine spezielle Planung des Reiseverlaufes machen wir nicht. Aber wir haben neben dem Navi auch Straßenkarten mit und auch Campingführer und Stellplatzführer. Auch das Internet ist inzwischen überall in der EU ohne Zusatzkosten verfügbar.
Wir fuhren also von Graz um ca.14 Uhr Richtung München. Am Irschenberg beschlossen wir, München auszuweichen und uns Bad Tölz anzuschauen.
Der Stellplatz war schnell erreicht und so fuhren wir mit unseren Rädern am Abend noch in die Stadt
Nach dem Rundgang wollten wir im Ratskeller essen, das erreichen mit den Rädern war aber nicht so einfach, denn wir wollten nicht über die steilen Stiegen hinunter. Dafür war dann das Essen sehr gut.

Am frühen Vormittag ging die Reise weiter und als Ziel wurde ULM ausgewählt. Der stadtnahe Parkplatz war leicht zu finden und mit dem öffentlichen Bus ging es mitten in die Altstadt. Im beeindruckenden Münster wurde gerade die Messe gefeiert und so konnten wir auch das Orgelspiel genießen.
Im Barfüsser-Brauhaus haben wir gut gegessen
Am späteren Nachmittag entschlossen wir uns über den Starnbergersee und Landsberg, nach Heilbronn weiter zu fahren.

Als Stellplatz in Heilbronn haben wir uns den neuen Platz bei der Genossenschaftskellerei ausgesucht. Wir waren schon spät dran, der Keller war bereits geschlossen und der Stellplatz mit einer Kette abgesperrt. Es stand nur ein Womo dort und der Stromkasten war offen.
Am Firmengelände herrschte noch reger Gasthausbetrieb und dort fragten wir über die Nächtigungsmöglichkeit nach; es war keiner zuständig. Letztlich haben wir die Kette abgenommen, dort eingeparkt, den Strom angeschlossen und eine ruhige Nacht verbracht.
Am Morgen war die Genossenschaftskellerei samt Vinothek offen und wir konnten den geringen Betrag bezahlen und haben dafür noch eine kleine Flasche mit Sekt erhalten. Natürlich haben wir auch noch den typischen Wein des Neckartales (Trolinger) mitgenommen.

Die Fahrt ging weiter nach Heidelberg. Eine sehr schöne Strecke durch das Neckartal mit unzähligen Burgen und schönen Orten.
Der einfache CP in Heidelberg liegt direkt am Neckar, die Schiffe fahren vorbei - sehr romantisch.
In die Stadt sind wir am Abend noch mit dem Bus gefahren und am nächsten Tag fuhren wir schon um 9Uhr30 mit einem Sightseeing Bus eine Stadtrunde. Eine wunderbare Stadt, ein schönes Schloss und das größte Weinfass der Erde.
Hervorragend und sehr günstig haben wir in der Mensa der Uni gegessen.

Auf dem Weg zu unserem Reiseziel sind wir noch in Speyer vorbeigekommen. Nachdem wir durch die Wormsgasse ins Zentrum gefahren sind, hat sich meine Frau erinnert, dass dort das Grab von Helmut Kohl ist. Vor der Kirche eingeparkt, einer Touristengruppe nachgegangen und wir waren vor dem sehr sehr einfachen, schmuck- und blumenlosen Grab.
Danach zu einem ca. 3 km entfernten Parkplatz ins Zentrum gefahren, eingeparkt und den Dom zu Speyer (Weltkulturerbe) besucht. Der Bischof hielt gerade eine Messe und so setzten wir uns in die Bank. Der Schall wiederholt sich ca. 3 mal, sodass man von der Predigt nichts versteht und die Orgel letztlich in Lärm mündet. Speyer selbst ist sehr schön. Es war auch ein Mittelalterfest im Gange, und viele liefen bunt angezogen durch die Gassen.

Weiter ging es zu unserem vorrangigen Ziel nach TRIER.
Der dortige Stellplatz liegt neben dem Campingplatz und funktioniert ohne Personal. Die Chipkarte muss aufgeladen werden und dann kann man alles nutzen, muss aber auch alles bezahlen (Toiletten sind frei). Uns hat es gefallen.

Trier haben wir noch am Nachmittag mit den Rädern erreicht (ca. 2 km) und uns den ersten Eindruck geholt. Am nächsten Tag wurden die Besonderheiten besichtigt und wir kehrten am Abend müde zum Womo zurück.

Weiter ging es nach Bernkastel-Kues; ein ganz reizender Ort, den man unbedingt sehen sollte.
Wir blieben auch hier eine zweite Nacht und fuhren mit dem Fahrrad auf den gut ausgebauten
Radwegen nach Traben-Trarbach. Eine sehr schöne Radtour, die wir mit der Rückfahrt mit dem Linienschiff beendeten, einschließlich einer Durchfahrt durch eine Schleuse.

Als nächstes fuhren wir Bullay an. Dort wollten wir Wein im Weingut STEIN einkaufen. Ein lieber Ort ohne Besonderheiten aber mit ausgezeichnetem Wein. Auch hier nutzten wir das schöne Wetter für eine weitere Radtour und radelten vorbei an Colmund – steilste Weinberge der Welt - nach Beilstein und wieder ging es mit dem Linienschiff zurück, wo uns der Chef direkt vor dem CP aussteigen ließ.
Beilstein ist ein Ort den man gesehen haben soll. Natürlich gibt es auch dort einen Stellplatz.

Weiter ging es nach Cochem. Natürlich auch wieder ein sehr sehenswerter Ort.
Beim Busbahnhof oder auch in der Ortsmitte kann man in den öffentlichen Bus einsteigen und auf die Reichsburg hinauffahren. Es lohnt sich; auch das Restaurant oben ist ok. Die Burg, den Innenhof etc. kann man nur mit einer Eintrittskarte besichtigen.

Auf dem Weg nach Koblenz machten wir einen Abstecher zur Burg ELTZ. ( http://www.eltz.de/de/ ) Der Weg dorthin ist von Trier aus schlecht beschildert, aber von Koblenz aus sehr gut beschildert. Schließlich erreichten wir den kostenpflichtigen Parkplatz und nach einem ca. 15minütigem Fußmarsch sahen wir zum ersten Mal die Burg.
Die Burgführung ist sehr informativ und interessant.

Die Mosel endet in KOBLENZ; dort fließt sie in den Rhein. Der CP liegt genau dort, mit Blick auf das Kaiserdenkmal Wilhelm I beim Deutschen Eck.
Mit dem Fahrrad in die Altstadt über eine Brücke oder mit der Fähre vor dem CP hinüber.
Koblenz ist natürlich eine interessante mittlere Stadt mit unzähligen Geschäften usw.
Burg Ehrenbreitstein: Gondelbahn; am besten ein Kombiticket kaufen; d.h. wenn sie nur ein Gondelticket ohne Burgbesichtigung kaufen, sehen sie oben nur eine große Wiese und der Eintritt in die Burganlage kostet dann nochmals 6 Euro pro Person.

Die Rückfahrt nach Österreich wollten wir auf einer anderen Route nehmen, so fuhren wir
über Stromberg zur Stromburg, dem Hotel und Restaurant von Johann Lafer,
nach Bamberg.
Eine Stadt mit viel Flair, unzähligen Brauereien und Lokalen, vielen Menschen auch noch am Abend.
Einfach eine tolle sehr sehenswerte Stadt.

Über Bayreuth und Weiden ging es zurück nach Österreich, wo wir in Henndorf am CP übernachteten. Nach einem ausgiebigen Frühstück bei Freunden, ging es zurück nach Graz.

Resumee:
Deutschland ist ein sehr schönes, sauberes Land, viel Wald, schöne Orte mit vielen Blumen.
Überall Radwege; Radfahren ist auch am Gehsteig und in den Fußgängerzonen erlaubt.
Preise ähnlich wie in Österreich, Diesel etwas teurer,
Burgen können nur mit Führungen besichtigt werden. In den Burghof kommen sie nur mit einem Ticket hinein.
Das Moseltal besteht aus dem Fluss, einer Eisenbahnlinie und rechts und links einer Straße. Dann geht es steil bergauf in die steilen bis fast senkrechten Weingärten.

Es gibt unzählige Womo-Stellplätze aber auch viele Campingplätze. Alle Plätze waren einfach ausgestattet, sauber und ok. Kein Platz ist absolut ruhig, aber in der Nacht waren alle ok.
Die Plätze sind meiner Meinung nach im Überschwemmungsgebiet. Die Stellplätze können bei Gefahr sofort geleert werden, die Sanitäranlagen sind meistens in Containern, die schnell abgebaut werden könnten.
Auch hier empfiehlt es sich, ein Fahrrad mitzunehmen, denn der Weg zur Toilette kann mehrere hundert Meter betragen. Auch längere Stromkabel sind kein Fehler.
Egal wo sie stehenbleiben, es wird ihnen gefallen und der Wein ist überall der „Beste des Tales“.

Es ist sinnvoll, genügend Münzen mitzunehmen, denn die Mastercard wird auf einigen Stellplätzen nicht angenommen (nur deutsche Karten).
Das Essen ist ok, aber meist werden die Fleischspeisen noch mit einer Soße überschüttet, was vor allem bei einem Wienerschnitzel für uns grauslich ist.

Das Bier ist überall sehr gut; es gibt viele kleine Brauereien.
Der Wein ist nicht so trocken wie in Österreich, und „mitteltrocken“ ist schon süß.
Überwiegend wird Riesling geerntet.
An den Wochenenden finden viele Weinfeste, oftmals mit Feuerwerk, statt, denn vor der Weinlese müssen die Keller geleert werden.
Pfifferlinge / Eierschwammerln dürfte es in Massen geben, jedes Restaurant bietet sie an.
Der Sturm wird dort Federweiser genannt. und kostet pro ¼ bis zu 4,50 Euro.
Öffentliche Busse: Karten gibt es beim Fahrer
Schifffahrt: vor der Anlegestelle kann man die Karten kaufen. Fahrräder können mitgenommen werden.
In allen Orten gibt es mehrere Bäckereien, auch mit sehr günstigen Mehlspeisen.

Die von uns angefahrenen Camping- und Stellplätze:
Bad Tölz
Stellplatz Königsdorferstrasse, Breitengrad: 47.763050 Längengrad: 011.549870
Normaler Parkplatz an der Isar, wo man auch über die Nacht stehen kann.
Kosten: pro 1,5 Stunden 0,50€. Nur Münzen akzeptiert.
Ins Zentrum ca. 1,5 km auf dem Radweg,

Ulm
Parkplatz/Stellplatz ohne Service, Wielandstraße 74
Breitengrad: 48.407780 Längengrad: 010.009180
Gute Busverbindung in die Innenstadt; sehenswerte Stadt z.B. Münster (Dom),

über Starnberger See und Landsberg nach

Heilbronn
Binswanger Str. 150, 74076 Heilbronn, Genossenschaftskellerei
Telefon (https://www.google.at/search?site=async/lcl_akp&q=wohnmobilstellplatz+genossenschaftskellerei+heil bronn-erlenbach-weinsberg+eg+telefon&sa=X&ved=0ahUKEwjS5cj_raLWAhVGbVAKHc7JA2QQ6BMIGDAE): +49 7131 157910
Stellplatz mit Rasensteinen, etwas uneben, Auffahrkeile erforderlich,
Wasser, Strom und WC während der Öffnungszeiten der Kellerei,
Tel. Anmeldung sinnvoll,
Große, sehr schöne Vinothek,
Buschenschank/Heuriger/Gartengasthaus

Weiter entlang des Neckar und der Burgenstraße nach

Heidelberg
Schön gelegener, sauberer Campingplatz direkt am Neckar
Heidelberg-Neckartal Schlierbacher Landstraße 151 N: 49.41442 Ost: 008.76997
Ideal für Heidelberg Stadtbesichtigung. Bushaltestelle direkt am Campingplatz.
Stadtzentrum mit dem Bus in ca. 10 Minuten zu erreichen, oder Radweg ca. 4 km,
Personal freundlich und hilfsbereit, Brötchen können bestellt werden
Burg: Das größte Weinfass der Welt (?),
Auf der Mensa /UNI können auch Touristen sehr gut essen.

Speyer
Sehenswerte Stadt (Dom),
Grab von Helmut Kohl bei der Friedenskirche St. Bernhard", Wormsgasse

Trier
Camping- und Reisemobilpark Treviris Luxemburger Str. 81, in den Moselauen,
N 49,74035 O: 006,62500
neben dem gleichnamigen Campingplatz gelegen,
Vollautomatischer Platz; d.h. beim Schranken bekommen sie eine Chipkarte, diese muss danach am Automaten mit z.B. 10 Euro aufgeladen werden;
damit können sie dann die WC-Türe öffnen, duschen, den Strom anstecken und aufladen…. Am Ende wird alles korrekt abgerechnet.
Mit dem Fahrrad auf dem Radweg ca. 2 km in die Innenstadt


Bernkastel-Kues (ein „MUSS“)
Stellplatz 54470 Graach Gestade 16
Breitengrad: 49.932400 Längengrad: 007.063400

Wir sind mit dem Fahrrad am Radweg nach Traben Trarbach geradelt und am Nachmittag mit dem Schiff wieder zurück nach Bernkastel-Kues.
Orte: Zeltingen, Kröv (Wein: Kröver Nacktarsch), Rachting…

Bullay:
Fahrt über Zell an der Mosel zum Campingplatz Bären Camp
Nord: 50.05391 Ost: 007.13092 einfacher, sauberer Platz an der Mosel
Zufahrt nur über den Radweg!!!
Ein „normaler“ Ort, in der Weinkellerei STEIN (bei der alten Brücke) haben wir viel Wein gekauft.
Radfahrt nach Beilstein (sehenswert) und wieder mit dem Schiff zurück.

Cochem
Mosel Camping N: 50.1575 Ost: 007.17333 Stadionstraße 11
ALDI und REWE, Bank usw. zu Fuß erreichbar, Radweg (schlecht) in die Stadt ca. 1 km,
Mit dem öffentlichen Bus von der Innenstadt auf die Reichsburg und zurück,

weiter über die Burg Eltz ( http://www.eltz.de/de/ ) nach

Koblenz
KNAUS Campingplatz gegenüber dem Kaiser Wilhelm Denkmal am Deutschen Eck
Nord: 50.36556 Ost: 007.60389
Mit der Fähre oder dem Rad (über die Brücke) ins alte Zentrum,

Weiterfahrt über Stromberg mit Besichtigung der Stromburg (Hotel und Restaurant von Johann Lafer) nach


Bamberg
Stellplatz: Rhein-Main-Donau-Damm
Breitengrad: 49.886300 Längengrad: 010.903000
Ca.1 km vom Zentrum entfernt, Strom mit Münzeinwurf 2 KW für 1 Euro (vorher den schlecht sichtbaren Knopf oberhalb der jeweiligen Steckdose drücken)
Für den Platz werden nur Münzen oder deutsche Kreditkarten akzeptiert (15 Euro)
WC ca. 50 m entfernt bei der P+R Tiefgarage oben an der Haltestelle,
dort befindet sich auch ein Bäcker und die Bushaltestelle,
Große Stellplätze, aber zu wenige; Alternativen werden angeboten
Eine Stadt mit viel Flair und viel Leben, äußerst sehenswert,

Weiterfahrt über Bayreuth nach Weiden zur Firma Seltmann (Geschirr-Fabrikverkauf) und dann über Braunau nach

Henndorf bei Salzburg am Wallersee und am nächsten Tag wieder zurück nach Graz.

bertl27
18.09.2017, 12:59
Danke für den Bericht und die vielen Infos!
Ein paar Städte und Teile des Moseltals haben wir auch schon besucht!