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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hauptwohnsitz und Dauercamping



Nadita
30.07.2011, 16:37
Hallo zusammen,

ich hab mich heute hier bei euch angemeldet, weil mir eine Frage unter den Nägeln brennt, die ich weder mit Google-Hilfe noch sonst wie klären konnte. Vielleicht könnt ihr mir helfen :)

Zunächst kurz zu mir, damit ihr wisst, mit wem ihr es überhaupt zu tun habt: ich bin 27 Jahre alt, habe einen kleinen Sohn, wohne in Bayern direkt an der Österreichischen Grenze, bin bislang absoluter Nicht-Camper und auch nur als eine Art perfekt-erscheinender-Ausweg aufs Camping gestoßen. Verwirrt? Sorry, ich hoffe das klärt sich gleich auf.

Da ich das deutsche Schulsystem für absolut daneben halte, suche ich nach Alternativen im deutschsprachigen Ausland. Da ich direkt an der österreichischen Grenze wohne, würde sich Österreich natürlich anbieten. Heißt: ich müsste meinen Hauptwohnsitz ins Ausland verlegen, um den in den 30er Jahren stehengebliebenen deutschen Schulsystem zu entgehen. Da ich aber weiterhin viel Zeit hier bei dem Rest der Familie in BY verbringen werde, wäre es für mich blödsinnig, eine Wohnung zu mieten. Besteht in Österreich denn die Möglichkeit, sich als Dauercamper mit Hauptwohnsitz auf dem Campingplatz zu melden? In D geht das, ich hab über Österreichisches Recht nur alte Diskussionen gefunden, die mir nicht weiter geholfen haben. Deshalb die Frage. Hat einer von euch Erfahrungswerte? Und wisst ihr ungefähr, mit welchen Kosten für ein derartiges Arrangement zu rechnen ist?

Sorry, wenn die Fragen für euch total idiotisch klingen, ich hab mich mit dem gesamten Thema einfach noch nicht beschäftigt und bin gerade dabei, mir überhaupt Wege und Möglichkeiten zu suchen. Deshalb die Nachfrage :)

Viele Grüße und danke vorab

Nadita

stefferl
30.07.2011, 17:36
Und du glaubst allen Ernstes, dass unser Schulsystem um soviel besser ist? Aus Euren Schülern werden ja auch tüchtige und untüchige Erwachsene, das ist bei uns nicht anders.

Michael
30.07.2011, 19:49
Hallo zusammen,

ich hab mich heute hier bei euch angemeldet, weil mir eine Frage unter den Nägeln brennt, die ich weder mit Google-Hilfe noch sonst wie klären konnte. Vielleicht könnt ihr mir helfen :)

Zunächst kurz zu mir, damit ihr wisst, mit wem ihr es überhaupt zu tun habt: ich bin 27 Jahre alt, habe einen kleinen Sohn, wohne in Bayern direkt an der Österreichischen Grenze, bin bislang absoluter Nicht-Camper und auch nur als eine Art perfekt-erscheinender-Ausweg aufs Camping gestoßen. Verwirrt? Sorry, ich hoffe das klärt sich gleich auf.

Da ich das deutsche Schulsystem für absolut daneben halte, suche ich nach Alternativen im deutschsprachigen Ausland. Da ich direkt an der österreichischen Grenze wohne, würde sich Österreich natürlich anbieten. Heißt: ich müsste meinen Hauptwohnsitz ins Ausland verlegen, um den in den 30er Jahren stehengebliebenen deutschen Schulsystem zu entgehen. Da ich aber weiterhin viel Zeit hier bei dem Rest der Familie in BY verbringen werde, wäre es für mich blödsinnig, eine Wohnung zu mieten. Besteht in Österreich denn die Möglichkeit, sich als Dauercamper mit Hauptwohnsitz auf dem Campingplatz zu melden? In D geht das, ich hab über Österreichisches Recht nur alte Diskussionen gefunden, die mir nicht weiter geholfen haben. Deshalb die Frage. Hat einer von euch Erfahrungswerte? Und wisst ihr ungefähr, mit welchen Kosten für ein derartiges Arrangement zu rechnen ist?

Sorry, wenn die Fragen für euch total idiotisch klingen, ich hab mich mit dem gesamten Thema einfach noch nicht beschäftigt und bin gerade dabei, mir überhaupt Wege und Möglichkeiten zu suchen. Deshalb die Nachfrage :)

Viele Grüße und danke vorab

Nadita


Nadita,

schon mal das Pisa Ranking gesehen ???
Hier schneiden wir nicht wirklich gut ab, ausserdem kann ich Stefferl nur beipflichten.
Ehrgeiz und Fleiß sind in der Schule immer wichtig, egal in welchem Land man selbige besucht.

Nadita
30.07.2011, 20:40
*gg* da ich selbst den Schulwahnsinn bis zum Studienabschluss mitgemacht habe, weiß ich ziemlich genau, wie das läuft und Fleiß etc. sind auch nicht das, was ich kritisiere. Und ja, ich kenne PISA-Studien und ich kenne auch das Österreichische Schulsystem. Zwangsläufig, wenn man nur wenige Kilometer von der Grenze wohnt und der halbe Freundeskreis das österreichische System durchlief. Es gibt einen schlagenden und für mich entscheidenden Unterschied: die Möglichkeit zum "Hausunterricht". Und genau den Weg werden wir gehen. Die Frage nur: miete ich mir eine Wohnung oder geht das über einen Campingplatz?

seiwer
30.07.2011, 21:43
Hallo!
Grundsätzlich ist das möglich; Allerdings mußt du dich bei dem Meldebehörde ordentlich anmelden.
Dann bist du in Österreich auch steuerpflichtig und mußt die Sozialversicherung regeln.
LG Werner

abo
31.07.2011, 01:30
hallo

ich denke es wird auf den campingplatz betreiber ankommen
grundaetzlich sollte es eigentlich gehen

es muesste aber jedenfalls ein campingplatz sein der ganzjaehrig geoeffnet ist

ruf einfach die in frage kommenden plaetze mal durch telefonisch
dann weisst du es aus erster hand

lg
g

Nadita
31.07.2011, 15:07
Super, danke für die Infos!!! Werde wohl in Kürze mal einen Abstecher in die Welt der Camper machen, da das für mich völliges Neuland ist... :) Mal sehen, was Junior davon hält :)

womoline
31.07.2011, 15:37
:) Mal sehen, was Junior davon hält :)

kann ich dir jetzt schon sagen... nicht viel.
denn wenn ihr weiterhin in bayern wohnt (oder hab ich da was falsch verstanden), der filius aber in Österreich in die schule geht, hat er logischerweise seinen freundeskreis in Österreich.
also entweder du etablierst dich gleich als chronischen fahrdienst oder aber du hast mittags nen maulenden sohn zu hause sitzen, der sich nicht mit den freunden treffen kann....

gscheiter wär, nach Österreich zu ziehen und wenn du die family in bayern sehen willst, fährst du dahin.
aber der nachwuchs hat seine kumpels vor ort.
glaub mir, das ist auf dauer für dich erheblich entspannter

Pitzi
31.07.2011, 20:21
Hallo!

Also ich kann dem nur beipflichten,denk daran Freunde sind genauso wenn nicht noch wichtiger als Schule.Der Freundeskreis ist doch sehr wichtig .Außerdem wie Stefferl schon geschrieben hat,na unser Schulsystem lässt auch sehhhhhhhhhhhr zu wünschen übrig.Ich weis von was ich rede(schreibe) hab immer hin schon 4 Kinder durch verschiedene Schulen begleitet und einer ist noch dabei.Na da könnt ich ein Buch schreiben glaub mir da ist Harry -Potter ein Schmarrn dagegen was da erlebst.Überlegs dir gut und wenn dann zieh nach Österreich damit dein Sohn sich einleben kann und einen guten Freundeskreis aufbauen kann.
Alles Gute für eure Zukunft

STO
31.07.2011, 22:39
Leute... es geht um "hausunterricht"....

Freetec 598
01.08.2011, 09:16
Hallo,

also, wenn ich das richtig verstanden habe:
Die TS möchte offenbar ihr Kind Zuhause in D, erziehen!
Die Campingadresse soll offenbar nur als Alibi gegenüber den Schulbehörden dienen.
Und dies dann zwangsläufig in beiden Ländern.
Denn die österreichischen und die deutschen Behörden sollen glauben, das Kind lebe auf einem Österreichischen CP
Ob das geht ?

abo
01.08.2011, 13:21
Hallo,

also, wenn ich das richtig verstanden habe:
Die TS möchte offenbar ihr Kind Zuhause in D, erziehen!
Die Campingadresse soll offenbar nur als Alibi......


hallo

ich denke jeder sollt mit seiner famile so leben wie er es moechte

da ich keinen schaden erkennen kann der jemanden aus dieser konstellation erwaechst verstehe ich die zweifel ned ganz

ist doch ihre sache ..

und ja, ich denke das funktioniert
ist ja nur ein formalakt das ganze

in DE ist hausunterricht nicht moeglich
dort gilt die schulpflicht ohne ausnahmen ..

lg
g

Freetec 598
01.08.2011, 14:02
Nun ja,

Hallo,
ich hatte ja geschrieben, ob das geht?
Vielleicht werden wir es ja erfahren.
Recht glauben, das es so funktioniert kann ich es ja nicht.
Ist es tatsächlich so, das man in Ö seine Kinder auch zu Hause schulen kann
ohne besondere Begründung?
Vielleicht lohnt sich ja eine unverbindliche Anfrage bei der Österreichischen
Schulbehörde, wo der CP liegt.

suum cuique

abo
01.08.2011, 14:40
Ist es tatsächlich so, das man in Ö seine Kinder auch zu Hause schulen kann
ohne besondere Begründung?


hallo

ja, darf man

die kids haben dann einmal jaehrlich eine klausurpruefung ueber den stoff des jahres beim oertlich zustaendigen landesschulrat

kommt garned so selten vor
auch in wien ned

es gibt einige gruppen bei denen - meist oertlich nahe wohnende eltern - ihre kinder nicht in die schule geben sondern den unterricht in kleingruppen selbst organisieren

ich hab noch nicht darueber nachgedacht ob ich das fuer gscheit oder nicht gescheit halte
tatsache ist es ist moeglich und es wird gemacht

fuer uns war das keine alternative, wir haben eine gute schule in wohnortnaehe gefunden
damit kein bedarf ..

lg
g

womoline
01.08.2011, 15:00
bei deutschen kindern ist der wohnsitz in D der knackpunkt

als wir vor 17 jahren mit 12 jährigen zwillingen aufs schiff gingen, mussten wir daher auch den dt. wohnsitz aufgeben, um der schulpficht zu entgehen (und damit auch nicht mehr in den genuss des dt. kindergeldes kamen... bei den steuern hatte papa staat aber noch nie skrupel, welche zu verlangen. naja, anders thema)

somit dann im ausland konnten wir unsere kinder per dt. fernschule an bord selbst unterrichten. daher kann ich ja, siehe mein obiges posting, die sache mit den kumpels beurteilen...
so wie sich das die te vorstellt, wirds nicht laufen....

Daria33
04.08.2011, 13:02
Das ist ja interessant. Es geht also wirklich, dass man die Kinder selbst unterrichtet? Ich bin ja eig. nicht so der Dauercamping Fan, aber dass das überhaupt möglich ist konnte ich mir gar nicht vorstellen. Da muss es ja strenge Auflagen geben oder?!

italophilia
04.08.2011, 14:43
Das ist ja interessant. Es geht also wirklich, dass man die Kinder selbst unterrichtet? Ich bin ja eig. nicht so der Dauercamping Fan, aber dass das überhaupt möglich ist konnte ich mir gar nicht vorstellen. Da muss es ja strenge Auflagen geben oder?!
Bei uns im Inspektionsbezirk gibt/gab es ein Geschwisterpaar, die sind zum häuslichen Unterricht abgemeldet. Die haben bei uns jedes Jahr gegen Schuljahresende (so ab Ende Mai/Juni) eine Externistenprüfung über jedes Fach der betreffenden Schulstufe ablegen müssen - in der Schule sind sie als Externisten geführt. Es geht - und außerdem haben die recht brave Leistungen abgeliefert, anders als so manche unserer Regelschüler, die nicht mal einen graden deutschen Satz rausbringen.

tojamata
05.08.2011, 09:14
servus,

1. zum dauercamping, habe in Deutschland einen Bericht drüber gesehen und hat sich als preiswerte alternative zu einer Wohnung heraus gestellt und noch dazu im grünen, im Grunde ist der Schrebergarten nicht viel anderes, dort sind halt mittlerweile Ziegelbauten in irren Dimensionen die Regel. also daran kann ich nichts finden.

2. zum Privatunterricht, da sehe ich einige Probleme mit Leistung, Sozialisierung der Schüler, wenn ich nur zu hause sitze und noch dazu nicht in dem schulkreis in dem ich die Prüfung ablege sozialisiert bin dann kann ich mir nicht vorstellen dass es gut klappen kann.

3. wenns nur um die wohnadresse geht und du freunde in Österreich hast ist es doch unproblematisch bei denen offiziellen Unterschlupf zu finden oder?

abo
05.08.2011, 12:08
...zum Privatunterricht, da sehe ich einige Probleme mit Leistung, Sozialisierung der Schüler, wenn ich nur zu hause sitze und noch dazu nicht in dem schulkreis in dem ich die Prüfung ablege sozialisiert bin dann kann ich mir nicht vorstellen dass es gut klappen kann...


lieber mathias

wie soll ich es sagen ohne gegen die gebotene polical correctnes zu verstossen..?

in grossstaedten ist es leider anders als bei auch in der praerie ..

die sozialisierung ist aufgrund der eher schwierigen kommunikationsmoeglichkeit mit dem ueberwiegendem grossteil der aus einem anderen kulturkreis stammenden klassenkameraden in der schule sicher komplizierter als zu hause oder in einer privaten kleingruppe

ich kenne hier in wien mehrere derartige lerngruppen welche die kids - weil das geld fuer privatschule bzw privatkindergarten (ca 300,- bis 400,- pro kind pro monat) nicht vorhanden ist und die alternativen (oeffentliche schule) in vielen bezirken wie 2, 10, 15, 16, 20 ect von vielen zwischenzeitlich als unzumutbar betrachtet wird - in solchen privaten lerngruppen unterrichten oder unterrichten lassen, so selten kann das also ned sein ...

lg
g

Pitzi
05.08.2011, 12:41
Hallo zusammen!

Weit ham mass bracht das man zu solchen Mitteln greifen muß ,weil das Schulsystem so sch.... ist.Eigentlich glaubt man das man auf der besseren Seite der Erdkugel wohnt aber die Entwicklung bei uns ist auch eher Rückläufig(beim Schulsystem).Da kann man die Kinder gar nicht mehr in die normal Schule schicken weil die Zustände dort unzumutbar sind.Es hat halt nit jeder so a Genie das das Gym. in Frage kommt oder gar die Kohle das man sich eine Privatschule leisten kann.Echt Schlimm und ärgerlich zugleich:mad::mad:

46erkurt
05.08.2011, 13:05
Wohlwissend, das ich jetzt in ein Wespennest steche, wage ich zu behaupten:

Wenn ich die Beiträge in den diversen Foren lese, behaupte ich dass die Schulbildung früher auch nicht besser war.

Kurt, bereit zur virtuellen Steinigung:)

stefferl
05.08.2011, 13:06
die sozialisierung ist aufgrund der eher schwierigen kommunikationsmoeglichkeit mit dem ueberwiegendem grossteil der aus einem anderen kulturkreis stammenden klassenkameraden in der schule sicher komplizierter als zu hause oder in einer privaten kleingruppe


Wenn die Schüler aber nicht schon in der Schule mit den aus einem anderen Kulturkreis stammenden Schülern in Kontakt kommen, wie soll da jemals Verständnis und Freundschaft mit dem anderen Kulturkreis entstehen? Und das ist aber notwendig, wenn man friedlich nebeneinander leben will.

abo
05.08.2011, 13:19
Wenn die Schüler aber nicht schon in der Schule mit den aus einem anderen Kulturkreis stammenden Schülern in Kontakt kommen, wie soll da jemals Verständnis und Freundschaft mit dem anderen Kulturkreis entstehen? Und das ist aber notwendig, wenn man friedlich nebeneinander leben will.


liebe stefferl

ich schaetz dich sehr

aber liege ich richtig dass du derzeit nicht sehr viel kontakt zu erziehende eltern von kindern im vorschul- und schulalter in wien hast?

es geht zwischenzeitlich leider nicht mehr um "verstaendnis"

es geht darum das die kids eine chance haben unverletzt wieder nach hause kommen und eine wissensbasis fuer ihre zukunft aufzubauen uind dfamit eine chance haben ins gymnaisum zu kommen

in den problembezirken liegt der anteil an schuelern mit nicht deutscher muttersprache oft zwiscdhen 90 und 100%, d.h. es gibt einen bis zwei einheimische schueler pro klasse. der rest kommt aus dem selben kulturkreis denn die schulen in wien sind dort in der zwischenzeit "aufgeteilt" in "tuerkische", "serbische" ect ...
kein tuerkischer elternteil wuerde sein kind in eine schule gehen lassen die als "serbisch" gilt, mit der integration ist es - auf dieser ebene - seht schlcht bestellt.

ich selber habe mehrere bekannte die ihre kinde nach einigen jahren, einem halben dutzend ueberfaellen (handyraub) IN der schule und mehreren erlittenen koerperverletzungen aus den jeweiligen schulen genommen und in privatschulen gegeben haben.

die lehrer interessieren sich nicht fuer derartige uebergriffe, auch dann nichtw enn sie in der schuel stattfinden, es gibt hier klaum bis keine unterstuetzung

aber wie gesagt, muss ja jederf fuer sich entscheiden, und ausserhalb dieser 20 oder 30 problemschulen ist die situation - auch in wien - garnicht mal so schlecht. meine kinder sind in einen oeffentlichen kindergarten, in eine privatze volksschule udn dann wieder ins oeffentlcihe gymnasium gegangebn und sie hatten nie probleme.

es kommt halt sehr auf den bezirk und die region an

lg
g

gary
05.08.2011, 14:37
ich weiss ja nicht wie arg und ob es wirklich sooo schlimm ist in wien,
im westen ist es jedenfalls besser - zumindest mit der kriminalität.
ansonsten bin ich der meinung, dass die schule nicht nur lesen und
schreiben lehrt, sondern auch den umgang mit mitschülern und menschen,
die man ansonsten nicht kennenlernen würde - sogar türken, schwarze und
andere ostler sollen dabei sein!
ich halte es irgendwie eigenartig, wenn man versucht, die kids davor
abzuschirmen. es ist die erste schule - auch fürs leben - damit zurecht zu
kommen. als eltern aufmerksam sein, beobachten, bei wirklichen missständen
eingreifen, ja natürlich, aber ansonsten sollen die lieben kleinen auch das
selbständig werden lernen. irgendwann müsst ihr sie doch ziehen lassen
und wenn sie in der pubertät beginnen, aus dem überbehüteten umfeld
auszubrechen werden ihre chancen nicht besser.

stefferl
06.08.2011, 19:44
aber liege ich richtig dass du derzeit nicht sehr viel kontakt zu erziehende eltern von kindern im vorschul- und schulalter in wien hast?


Ich habe vier Enkelsöhne, 25, 24, 11 und 10 Jahre alt. Die Großen sind in Wien in die Schule gegangen und das in Meidling und Erdberg. Es gab auch zu deren Zeit genug ausländische Mitschüler. Die Kleinen haben auch ausländische Schulkollegen. Aber genug Krätzen gab es auch schon als meine eigenen Kinder in die Schule gingen. Und damals waren bei uns in der Siedlung kaum Ausländer in der Schule. Trotzdem könnte ich ein paar Vorkommnisse erzählen, die nicht stattfinden hätten dürfen. War auch nicht so einfach. Aber da könnte man stundenlang diskutieren.
Natürlich ist es ein großes Problem, wenn es serbische und türkische Klassen gibt. Weißt du eine Lösung?

Pitzi
07.08.2011, 21:58
ich weiss ja nicht wie arg und ob es wirklich sooo schlimm ist in wien,
im westen ist es jedenfalls besser - zumindest mit der kriminalität.
ansonsten bin ich der meinung, dass die schule nicht nur lesen und
schreiben lehrt, sondern auch den umgang mit mitschülern und menschen,
die man ansonsten nicht kennenlernen würde - sogar türken, schwarze und
andere ostler sollen dabei sein!
ich halte es irgendwie eigenartig, wenn man versucht, die kids davor
abzuschirmen. es ist die erste schule - auch fürs leben - damit zurecht zu
kommen. als eltern aufmerksam sein, beobachten, bei wirklichen missständen
eingreifen, ja natürlich, aber ansonsten sollen die lieben kleinen auch das
selbständig werden lernen. irgendwann müsst ihr sie doch ziehen lassen
und wenn sie in der pubertät beginnen, aus dem überbehüteten umfeld
auszubrechen werden ihre chancen nicht besser.

Hi Gary!

Theoretisch gib ich dir vollkommen recht, aber man merkt das deine Kinder schon groß sind und du dir gar nicht mehr vorstellen kannst wie es da Heut zugeht.Meine Kinder sind 25,23 und 13 und ich kann dir sagen in den 10 Jahren hat sich soooo viel verändert das glaubt man kaum.Am Anfang hab ich auch nur gegelaubt ,mei a paar Spinner,die hats immer gegeben ,aber was da schon in der 1,2, Klasse Hauptschule abgeht ,mein lieber Scholli das glaubt dir keiner außer du hats gerade selber Kids in der Schule und erlebst das ,da glaubst du bist im Film und das ist noch untertrieben.

Nadita
09.08.2011, 17:04
Uiuiuiuiuiiii... Ich war schon länger nicht mehr hier, weil ich nicht mehr mit Antworten gerechnet hab... :) Deswegen war ich gerade etwas platt. Ich wollte eigentlich keine Diskussion über das Schulsystem und Sinn und Unsinn von Schule auslösen, nachdem das hier trotzdem zum Thema wurde evtl einige Denkanstöße, die mich zu meiner Entscheidung gebracht haben:

- die USA gewährt einer deutschen Familie Asyl bzw gab ihrem Asylantrag statt wegen politischer Verfolgung (Familie wurde vom deutschen Staat mit Sorgerechtsenzug bedroht wegen Heimunterricht) - der UN-Menschenrechtsbeauftragte hat schon vor Jahren angekreidet, dass der Umgang der deutschen Behörden mit Homeschoolern gegen die Menschenrechte verstößt. Leider ohne Folgen...
- ich kann nicht behaupten, dass ich soziale Kontakte durch die Schulzeit geknüpft habe bzw dass sich meine sozialen Kontakte auf das beschränkt hätten. Meist hat man ja doch noch 1,2,3,4,viele Hobbys, ich denke die sozialen Kontakte dort sind wesentlich mehr wert, als Kontakte zu ausschließlich gleichaltrigen, deren primäre Gesprächsthemen Gemotze über schlechte Lehrer, Ideenaustausch zum abschreiben etc sind
- durch das gezwungene Miteinander ausschließlich Gleichaltriger entsteht eine Gruppendynamik, die dank einem völlig bescheuerten Schulsystem in der Regel nur für Gewalt oder Mist genutzt wird... Mobbing auf dem Schulhof, etc sind die Folge. Oder welcher halbwegs vernünftige Mensch hat nach 2 Widerholungen von Divisions-übungen noch Lust, weitere 10000 zu machen? Wenn er die ersten 2 Übungen verstanden hat sind die restlichen überflüssig, hat er die ersten beiden nicht verstanden, wird er nach weiteren 100000 Übungen, die er allein machen muss, immer noch nciht wissen, was zu tun ist.
- wisst ihr noch Dinge aus Schulzeiten, die euch nicht interessiert haben? Ich persönlich habe Bio geliebt, da weiß ich noch viel. Aus Geschichte, Erdkunde etc blieb absolut nichts hängen. Wenn ich jetzt aufrechne, wieviel Zeit ich mit derartigem Mist verbracht habe, statt mich weiter in Bio zu hängen, wo ich richtig gut hätte werden können, wird mir schlecht...
- lernt man Mitmenschen anderer Rasse o.ä. nur in der Schule kennen????? Wenn ich euch so zuhöre könnte man das fast meinen. Überall wo man sich aufhält hat man die Chance, viele verschiedene Leute zu treffen: in Vereinen, im Kaffee, in der Disco, in der Stadt, beim einkaufen, im Reitstall etc.
- klar müssen die Kids später im Job auch Dinge machen, die ihnen nicht gefallen. Das lernt aber jeder seit der frühesten Kindheit kennen... Aufräumen, abspülen, auf Mamas Aufmerksamkeit warten etc. Und es gibt wirklich genug Erwachsene, die auch im Job nur am Jammern sind, weil sie Dinge machen, die sie nicht mögen. Muss ich mein Kind dazu erziehen lassen, noch einer dieser Fraktion zu werden? Er soll lieber machen was ihm liegt und Spaß macht, einige wenige Dinge, die er trotzdem braucht, soll er in der dazu absolut notwenigen Zeit über sich ergehen lassen und sich dann wieder wichtigen Dingen widmen.

Ja, und so könnte ich stundenlang weitermachen... :)

Und abschließend: wir werden die Österreichische Adresse (15km weit weg von unserem derzeitigen Wohnort) wenn es soweit ist, sicher nicht ausschließlich als Alibi-Adresse nutzen. Ich bin absoluter Österreich-Fan, habe einige Zeit in Wien gelebt und wir werden sicherlich öfter auch an der neuen Adresse anzutreffen sein. Und wie schon geschrieben wurde: auch Homeschooler haben Prüfungen abzulegen, es ist also sichergestellt, dass alles nötige Wissen auch wirklich erworben wird. Aber anders als in der Schule. Anders gewichtet und anders vermittelt. Ich war vor der Geburt des Kleinen Personalreferentin in einer Firma und da wurde mir der Unfug Schule so richtig bewusst: wir verlangen von Kindern, dass sie in der Schule Wissen ungefiltert einfach in ihr Hirn übernehmen, was sie von einer Lehrkraft inkl. Buch und Lehrplan eingepaukt bekommen und hätten dann bei Berufsantritt aber bitte gern selbständig agierende Schulabgänger. Passt super zusammen, oder?! :)

Nadita
09.08.2011, 17:05
Sorry, doppelt...